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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Muhammad ... an die wichtigste Tochter des Propheten Mohammed. Sie galt als „die Herrin unter den Frauen der Welten“, prägte den Schiismus und wird noch heute als einzige Frau zu den vierzehn Unfehlbaren gezählt. Die Hand Fatimas gilt seit Jahrhunderten als Hilfe gegen alle Arten von Dschinn und den bösen Blick. Das Symbol dafür hatte sich Emmi eingeprägt, weil es mit seiner offenen, flachen Hand und dem großen Auge in der Mitte faszinierend war. Damit sollten die bösen Geister und Dämonen der arabischen Mythologie, gebannt werden.
    Schon interessant ... dachte Emmi, weil dieser Ort insgesamt sehr gut zu ihrer momentanen Situation passte. Hier auf diesem Fleckchen Erde vermischte sich die Magie des Okzidents mit dem des Orients. Feine, spirituelle Fäden verknüpften sich und wirkten gemeinsam ausschließlich im Namen der Liebe. Dieser Ort war heilig, das konnte Emmi spüren und er war in seinem Ursprung eindeutig WEIBLICH. Vielleicht war Aron Jäger aus diesem Grund so schnell geflohen. Richtige Machos hatten ja bekanntlich eher Probleme mit starker, weiblicher Energie. Emmi musste kichern. Das schlechte Jausenbrot war ihm vermutlich gerade recht gekommen, um zu fliehen. Oder aber – und jetzt wurde Emmi doch wieder ernst – es schlummerte auch in Aron Jäger etwas Böses, das an solch einem Ort automatisch gebannt wurde.
    Gebannt? Ach, herrje, was für ein Wort! ... dachte Emmi und musste sich an einem Steinsockel der Basilika festhalten. Gebannt passte nämlich am besten auf die Beschreibung ihres Sturzes. „... wie von einer unsichtbaren Wand abgeprallt ...“, hatte die Frau gesagt und damit nur beschrieben, wie es ausgesehen hatte. Doch es passte wie die Faust aufs Auge ... in Fatimas Hand.
    Emmis Handy klingelte. Nervös hantierte sie in ihrer Tasche und hastete aus dem heiligen Bereich, um niemanden zu stören.
    „Ja? Hallo?“, fragte sie etwas außer Atem.
    „Emmi? Bist du das?“
    „Ja, aber wer ...?“
    „Hier ist Carmen! Du weißt schon aus dem Antiquitätengeschäft.“
    „Oh, hallo! Das ist aber eine Überraschung ...“, wollte Emmi fröhlich drauflos plaudern, wurde aber von Carmen schroff unterbrochen.
    „Die Polizei sucht dich!“
    „WAAAAS?“ Jetzt kreischte Emmi, schlug sich aber sofort peinlich berührt auf den Mund. Laute Worte waren an solch einem Ort unpassend. Schnell hielt sie Mund und Telefon mit der Hand zu und sprach leise weiter.
    „Aber wieso suchen die mich? Ich habe doch nichts verbrochen!“
    „Nein und ja . Ich ... also ich habe ihnen von dir erzählt. Von dir und deiner Vision. Du weißt schon, ich wurde ja zum ... äh ... Vorfall befragt.“
    „Mensch, Carmen! Ich habe dir das doch im Vertrauen erzählt. Jetzt müssen mich die ja für vollkommen durchgeknallt halten. SUPER! DANKE!“. Emmi war stinksauer. Nicht mal einer portugiesischen Schönheit, mit dem Hang zur Hexerei, konnte man mehr trauen.
    „Aber ich kann wirklich nichts dafür, Emmi. Die wussten sowieso, dass du die letzte Besucherin bei ihm warst. Du hast ja deinen Namen auf eine Liste für eines der Bücher schreiben lassen. Ein Buch, das im Übrigen verschwunden ist. Hoppla , das hätte ich jetzt nicht verraten dürfen, aber egal. Damit will ich nur sagen, dass sie dich sowieso als Zeugin vorgeladen haben. Sie können dich nur gerade nicht finden.“
    „Ich bin ja auch nicht im Hotel in Lissabon sondern in Fátima.“
    „Oh, verstehe. Deswegen die Ratlosigkeit bei der Polizei. Fátima ist ein cooler Ort, hm?“
    „Was? Ja, ja, klar. Sehr cool“, antwortete Emmi gedankenverloren. In ihrem Kopf schwirrten alle Ereignisse durcheinander.
    „Emmi! Du musst zurückkommen. Bitte! Ich habe ihnen deine Handynummer nicht gegeben. Ich wollte es dir selber sagen und Emmi ...“
    „Ja?“
    „Pass‘ auf dich auf. Falls du mit diesem Aron Jäger zusammen bist. Er ist nicht das, was er vorgibt zu sein!“
    „Was? Wie meinst du das?“
    „ Das sage ich dir mal persönlich, vielleicht bei unserem nächsten Date. Okay?“
    „Okay? Äh ... Carmen? Wo genau muss ich denn überhaupt hin?“, fragte Emmi und Carmen gab ihr die Adresse der Polizeistation.
     
    Emmi ging dennoch zurück in die Basilica Antiga. Schließlich hatte sie sich vorgenommen einen Wunsch zu deponieren und warum sollte sie darauf verzichten, nur weil sie vielleicht wegen Mordes gesucht wurde? Ihre Knie begannen zu zittern. Die Vorstellung im Gefängnis zu landen, machte ihr eine Heidenangst und am liebsten wäre sie gleich

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