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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Blitzschnell hatte der die Situation erfasst und Akascha an ihrem Vorhaben gehindert. Ein Kuss wäre auch ihr Tod gewesen, zu einem Zeitpunkt, wo er ihm noch nichts nutzte.
    Durch die Wut des Zauberers und seiner herrischen Stimme erkannte Akascha nun, dass sie von Anfang an manipuliert worden war. Kraft seiner teuflischen Macht hatte er sie für seine Zwecke benutzt und zu einem bösen, abscheulichen Wesen verformt. Jetzt, wo ihr das klar wurde, schämte sie sich für ihren Zorn und ihr Verhalten über die Maßen. Vor allem aber graute ihr vor dem Gefühl, das sie die ganze Zeit so stark vereinnahmt und in die Tiefe gezogen hatte. Plötzlich wusste sie, dass sie ihre geliebte, schöne Mutter niemals getötet und selbst ihren grausamen Vater nicht in solch ein Schicksal gedrängt hätte. Schließlich war sie kein böser Mensch und wollte es auch nie werden.
    Die Verzweiflung über diese Erkenntnis raubte ihr den Atem und ließ sie weinend auf die Knie fallen. Der Magier aber zeigte nur ein teuflisches Grinsen, denn ihre jämmerliche Reue kümmerte ihn kein bisschen. Schließlich war er zu höherem geboren, als Akascha oder ihrem verrückten Vater zu dienen.
    In der einen Hand hielt er ein Stoffbündel mit der Maske, in der anderen das Gefäß mit der kostbaren Asche des Vandalen. Wie üblich war der verstümmelte Leichnam verbrannt worden und hätte in alle Winde verstreut werden müssen. Doch das hatte der Magier verhindert. Für sein Ritual brauchte er die Asche einer geschundenen, aber überdurchschnittlich starken Kreatur, die verzweifelte Liebe einer anderen und die Maske aus besonderem Stein. Dann noch frisches Blut und der Tod eines Menschen für das Leben eines anderen.
    Schnellen Schrittes ging der alte Mann auf Akascha zu und zerrte sie zur Seite, um mit seinem Ritual beginnen. Doch als er die zwei Weiber entdeckte, wurde er wieder wütend.
    „Was verflucht hat das zu bedeuten?“, schrie er und Akascha zuckte unter der Härte seiner Stimme zusammen. Immer noch hockte sie auf dem Boden und war schockiert von ihrer Tat, aber auch von der Veränderung, die mit diesem alten Mann einhergegangen war. Wie hatte er sie nur derart täuschen können? Selbst sein Aussehen hatte sich verändert, denn sie schauderte bei seinem Anblick.
    „Meine Mutter ... und diese Frau haben ...“
    „Schweig!“, unterbrach der Magier sie wütend. „Natürlich sehe ich was sie getrieben haben! Dein Vater war schon immer ein Liebhaber von ausgefallenen Spielchen. Du aber solltest für Ordnung sorgen! Wieso also sind diese beiden Weiber überhaupt hier? Mit denen ...“ und damit fuchtelte er von einer nackten Schönheit zur anderen. „... ergibt das zu viele Leichen! Vor allem mit deiner Mutter zu viel Stammesblut!“, keifte er und hieb mit der Faust gegen einen der hohen Bettpfosten. Die Vorhänge des Bettes flatterten nervös hin und her und gaben erneut den Blick auf drei nackte, regungslose Körper frei.
    Akascha wischte ihre Tränen fort und rappelte sich in die Höhe. Nun hatte sie endlich ihren wahren Gegner erkannt und wollte sich ihm stellen. Trotzdem war der Magier noch viel zu stark, als dass sie gegen ihn etwas hätte ausrichten können.
    „Du hast mich ... betrogen!“, klagte sie an und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Der Magier lachte böse, holte aus und schlug ihr so hart ins Gesicht, dass Akascha beinahe aufs Bett fiel. Im letzten Moment packte er sie noch am Arm und hielt sie aufrecht in seiner Nähe.
    „Betrogen? Du verfluchtes Weibsbild! Du bekommst doch genau das, was dein liebeskrankes Herz möchte. Dein Raschdte wird zurückkommen und alles andere war dir doch immer egal.“
    „Aber ich ...“
    „Schweig! Du tust was ich dir sage, oder möchtest du deine Eltern für nichts und wieder nichts getötet haben?“
    „Ich ... aber ...“ Akascha konnte sich noch immer nicht konzentrieren, weil sie vom Magier einen telepathischen Befehl erhielt: Opfer für Raschdte. Deine einzige Aufgabe! Und dieser Befehl erschien ihr durchaus logisch und einfach. Dennoch wagte sie noch einen anderen, furchtbar anstrengenden Gedanken auszusprechen.
    „Aber ... bitte, Magier ... ich möchte meine Eltern nicht töten“, stammelte sie, ehe der Magier ihr eine weitere Ohrfeige ins Gesicht schmetterte und sie sich gerade noch am schweren Pfosten des Bettes anhalten konnte, um nicht zu stürzen.
    „DAS, werte Prinzessin, hättest du dir vorher überlegen müssen!“, keifte er und lachte wie ein Dämon in

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