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Wer hat Alice umgebracht?

Wer hat Alice umgebracht?

Titel: Wer hat Alice umgebracht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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befindet. Hat sie mit dir oder Fiona darüber gesprochen?“
    „Nein, Alice hat uns nichts anvertraut. Aber Fiona kannte sie etwas besser als ich. Vielleicht weiß sie etwas.“
    Ich nagte nachdenklich an meiner Unterlippe.
    „Fiona müsste um diese Zeit in der Uni sein, wenn ich ihren Stundenplan richtig im Kopf habe. Da gibt es jede Menge Überwachungskameras, außerdem den Sicherheitsdienst. Haben die Cops euch eigentlich keinen Polizeischutz angeboten?“
    Allison schüttelte den Kopf.
    „Fiona wollte unbedingt eine Leibwache haben. Aber ein gewisser Inspektor Kennedy meinte, dass du uns wohl nicht gefährlich werden würdest.“
    „Zum ersten Mal bin ich mit Inspektor Kennedy einer Meinung“, stieß ich verzweifelt hervor. „Ich komme einfach nicht weiter, kapierst du? Solange die Cops den wahren Mörder nicht gefangen haben, werde ich mich niemals von dem Verdacht reinwaschen können.“
    „Ich helfe dir!“, rief Allison spontan. Misstrauisch runzelte ich die Stirn. Meine Freundin war mir schon einmal in den Rücken gefallen. Warum sollte ich ihr jetzt noch einmal vertrauen? Es war, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte.
    „Lindsay, ich fühle mich dir gegenüber total schuldig. Ich hätte die Polizei nicht belügen dürfen, nur weil Alice mich erpresst hat. Aber irgendwie bin ich von den Ereignissen überrollt worden wie von einer Dampfwalze. Seitdem fühle ich mich richtig mies. Ich würde gerne versuchen, es wiedergutzumachen.“
    Ich schaute Allison ins Gesicht, das einen flehenden Ausdruck hatte. Über meine Lage machte ich mir keinerlei Illusionen. Nur mit viel Glück war es Cameron und mir bisher gelungen, nicht von der Polizei gefasst zu werden. Wir konnten Unterstützung dringend gebrauchen.
    „Also gut“, sagte ich zu Allison. „Ich nehme dein Angebot an. Und wie willst du den Kontakt zu Fiona herstellen?“
    „Ich habe da schon eine Idee.“

7. KAPITEL
    Cameron war alles andere als begeistert, als ich in Begleitung von Allison aus der Umkleide zurückkehrte. Meine Freundin trug jetzt nicht mehr ihr Sportdress, sondern war wieder ganz normal gekleidet mit Leggins, einem knielangen Rock, Sneakers und einer Collegejacke.
    „Das ist mein Freund Cameron“, stellte ich ihn vor. Außerdem sagte ich ihm natürlich, wer die Studentin neben mir war. Cameron würdigte Allison keines Blickes, sondern sprach mich direkt an.
    „Lindsay, hast du dir das gut überlegt? Ich würde einen Freund, der mich ein Mal enttäuscht hat, für immer in den Wind schießen.“
    „Menschen können sich ändern, Cameron“, brachte Allison beschämt hervor.
    Aber er zuckte nur mit den Schultern.
    „Ihr müsst wissen, was ihr tut.“
    Insgeheim war ich froh darüber, dass Cameron meine Freundin so offensichtlich ablehnte. Allison ist nämlich sehr attraktiv. Trotz ihrer großen Kraft hat sie auf keinen Fall eine unweibliche Figur, sondern sieht im Gegenteil richtig knackig aus. Wenn sie erst mal in einem knappen Bikini bei dem Bodybuilding-Wettbewerb auf der Bühne stand, würden die Typen bestimmt Stielaugen bekommen. Doch ob es dazu kommen würde, war eine ganz andere Frage. Denn wenn wir das Verbrechen wirklich aufklären konnten, würde ja herauskommen, warum meine Freundin die Polizei zunächst angelogen hatte. Und dann konnte sie ihre Sportkarriere wegen des Dopings knicken. Doch im Moment war mir das herzlich egal. Ich wollte endlich die Wahrheit ans Licht bringen.
    Jetzt half uns Allison jedenfalls ganz konkret, indem sie Cameron und mich in ihr Auto verfrachtete. Meine Freundin besaß einen alten Mitsubishi Colt, den sie auf dem Parkplatz des Sportzentrums abgestellt hatte. Cameron und ich setzten uns nach hinten, und Allison ließ den Motor an.
    „Wohin fährst du uns? Zum Polizeipräsidium?“
    „Sehr witzig, Cameron. Ich bringe euch zur Kunsthochschule. Und dann schicke ich Fiona eine SMS und hoffe, dass sie rauskommt.“
    Das war ein guter Plan, jedenfalls fiel mir selbst kein besserer ein. Fiona war die Ehrgeizigste von uns. Sie würde nur sehr ungern das Seminar verlassen. Plötzlich kam mir ein entsetzlicher Gedanke: Was, wenn Fiona von dem Stipendium erfahren hatte, das mir verliehen werden sollte? Ob das ein Grund gewesen war, mir den Mord in die Schuhe zu schieben? Doch kaum war mir dieser Einfall gekommen, als ich ihn auch schon wieder verwarf. Schließlich war Fiona, soweit ich mich erinnern konnte, während der Tatzeit mit Allison und mir zusammen gewesen. Und außerdem – Alices Tod

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