Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?
Renovierung, bitte ich Ethan, sich mit uns zu treffen.“
Raoul nickte. Ethan war Dakotas Bruder und der Bauunternehmer, den Raoul beauftragt hatte, das Camp wiederherzurichten.
Dakota stand auf und nahm ihre Handtasche. „Wir können auch ein paar Arbeitspartys organisieren, zum allgemeinen Aufräumen und Vorbereiten. Pia hat eine Telefonliste, die die CIA neidisch machen würde. Sag ihr einfach, was du brauchst, und sie besorgt dir innerhalb von einer Stunde hundert Freiwillige.“
„Beeindruckend.“
Sie gingen nach draußen und blieben auf dem Bürgersteig stehen.
„Mein Wagen steht noch an der Schule“, sagte Raoul.
Dakota lachte. „Dann nehmen wir meinen Jeep.“
Er musterte das verbeulte Auto. „In Ordnung.“
„Du könntest ein bisschen mehr Enthusiasmus zeigen.“
„Es ist toll.“
„Lügner.“ Sie schloss die Beifahrertür auf. „Wir können nicht alle einen Ferrari in der Garage haben.“
„Wie wäre es wenigstens mit einem Auto, das innerhalb der letzten zwanzig Jahre gebaut wurde?“
„Snob.“
„Ich mag meine Wagen jung und schnittig.“
„So wie deine Frauen?“
Er stieg ein. „Nicht zwingend.“
Dakota setzte sich neben ihn. „Ich habe dich noch gar nichtausgehen sehen. Jedenfalls nicht hier bei uns.“
„Fragst du aus einem bestimmten Grund?“ Er nahm nicht an, dass Dakota an ihm interessiert war. Sie konnten gut zusammenarbeiten, aber zwischen ihnen knisterte es nicht. Außerdem hatte er nicht vor, sich mit jemandem einzulassen, und irgendwie hatte er das Gefühl, dass es ihr genauso ging.
„Nein, nur damit ich was zu erzählen habe, wenn ich mit meinen Freundinnen zusammensitze und über dich tratsche.“
„Passiert das täglich?“
„Mehr oder weniger.“ Sie legte den ersten Gang ein und grinste. „Du bist schließlich ziemlich heiß.“
Das ignorierte er. „Pia hat was davon erzählt, dass hier Männermangel herrscht. Stimmt das?“
„Ja. Es ist nicht so schlimm, dass die Mädels ihre Brüder zum Abschlussball mitbringen müssen, aber es ist schon zu merken. Wir wissen nicht genau, wie oder wann es angefangen hat. Viele Männer gingen während des Zweiten Weltkrieges. Leider kamen nicht genügend zurück. Einige Leute schieben es auch auf ein Gerücht, dass Fool’s Gold auf einer alten Maya-Stadt gebaut wurde.“
Sie fuhren über die Hauptstraße, und am Ortsausgang schlug Dakota den Weg in die Berge ein.
„Maya? Aber doch nicht so weit nördlich“, entgegnete Raoul.
„Angeblich ist ein Stamm Frauen mit ihren Kindern emigriert. Eine sehr matriarchalische Gesellschaft.“
„Das denkst du dir nur aus.“
„Du kannst die Fakten selbst nachprüfen. Bei dem Erdbeben in San Francisco 1906 öffnete sich der Berg, und man entdeckte eine riesige Höhle. Darin befanden sich Dutzende von Kunstwerken aus purem Gold – Maya-Kunstwerke. Auch wenn es genügend Unterschiede gab zwischen diesen und denen, die man weiter südlich gefunden hatte, um die Forscher zu verwirren.“
„Was ist mit der Höhle jetzt?“ Er hatte während seiner Reisen noch nie etwas davon gehört.
„Sie ist während des Erbebens 1989 eingestürzt, aber die Fundstücke sind überall auf der Welt verstreut. Unter anderem gibt es auch welche im Museum in der Stadt hier.“
Das muss ich mir selbst anschauen, dachte er. „Was haben matriarchalische Mayas mit dem Männermangel in der Stadt zu tun?“
Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, bevor sie sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Es gibt einen Fluch.“
„Hast du dir heute Morgen den Kopf gestoßen?“
Dakota lachte. „Nein, aber es existiert wirklich das Gerücht eines Fluches. Allerdings kenne ich keine genauen Einzelheiten.“
„Aha.“
„Irgendetwas über Männer und dass die Welt 2012 untergeht.“
„Dr. Hendrix, von Ihnen hätte ich etwas mehr erwartet.“
„Tut mir leid, mehr weiß ich nicht. Du könntest Pia fragen. Sie hat erwähnt, dass es 2012 ein Maya-Festival geben soll.“
„Um das Ende der Welt zu feiern?“
„Hoffen wir mal nicht.“
Na, wenn das keine verrückte Geschichte war. Ein Maya-Fluch? In den Bergen der Sierra Nevada? Und er hatte Sorge gehabt, dass das Leben in einer Kleinstadt langweilig werden würde.
Pia sammelte das Katzenfutter, die Teller, das Katzenspielzeug und ein Körbchen ein, das Jake nie benutzt hatte. Jo, die neue Besitzerin des Katers, hatte ihr gesagt, dass sie ein neues Katzenklo und Streu gekauft hätte. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, nichts
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