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Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann?

Titel: Wer hat Angst vorm starken Mann? - Mallery, S: Wer hat Angst vorm starken Mann? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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vergessen zu haben, holte Pia den Katzenkorb aus dem Schrank und öffnete ihn.
    Sie hatte befürchtet, Jake erst einfangen zu müssen, um ihn dann mühsam in den Korb hineinzubefördern, doch er überraschte sie, indem er vom Korb zu ihr schaute und dann hineinkroch.
    „Du willst hier weg, stimmt’s?“, flüsterte sie, als sie die Tür schloss.
    Der Kater starrte sie an, ohne zu blinzeln.
    Crystal hatte ihn ihren kleinen Haustiger genannt – sein Fell war orangeweiß gestreift mit einigen weißen Flecken, seidig und weich. Den langen, buschigen Schwanz hatte er eingerollt, als er sie jetzt mit großen grünen Augen ansah.
    Pia erwiderte den Blick und meinte leise: „Ich wollte, dass du glücklich bist. Ich hab’s wirklich versucht. Ich hoffe, du weißt das.“
    Jake schloss die Augen, als wollte er sie damit zum Schweigen bringen.
    Sie nahm die Tüte mit seinen Sachen in die eine und den Katzenkorb in die andere Hand. Langsam ging sie die Treppe hinunter und stellte Jake und die Sachen auf den Rücksitz ihres Autos.
    Die Fahrt zu Jo dauerte nur ein paar Minuten. Sie parkte direkt vor dem Haus, und noch ehe sie aussteigen konnte, kam Jo auf die Veranda und eilte die Stufen herunter.
    „Ich bin bereit“, rief sie Pia zu, als die aus dem Wagen stieg. „Es ist schon merkwürdig. Ich habe seit so langer Zeit keine Katze mehr gehabt, aber jetzt bin ich richtig aufgeregt.“
    Jo öffnete die hintere Wagentür und nahm den Katzenkorb heraus. „Hallo, mein Hübscher. Na, schau dich einer an. Was bist du denn für ein kleiner Tiger?“
    Jos gurrende Singsangstimme war genauso überraschend wie das, was sie sagte. Für eine Frau, die stolz darauf war, ihre Kneipe mit einer Mischung aus strikten Regeln und nicht gerade subtilen Einschüchterungen zu betreiben, war Jos niedliche Babysprache beunruhigend.
    Pia schüttelte verwundert den Kopf, nahm die Tüte und folgte ihrer Freundin ins Haus.
    Jo war vor gut drei Jahren nach Fool’s Gold gezogen und hatte die bis dahin schlecht gehende Kneipe gekauft. Sie hatte den Laden in einen sicheren Hafen für Frauen verwandelt. Esgab dort köstliche Cocktails und Drinks, große Fernsehgeräte, auf denen nicht Sport-, sondern Shoppingsendungen und Reality Shows liefen, und Snacks, die frau auch ohne schlechtes Gewissen essen konnte. Männer waren willkommen, solange sie ihren Platz kannten.
    Jo war groß, hübsch, durchtrainiert und unverheiratet. Pia schätzte sie auf Mitte dreißig. Bislang hatte man Jo weder mit einem Mann gesehen noch von einem aus ihrer Vergangenheit gehört. Den Gerüchten nach war sie entweder eine Mafiaprinzessin oder eine Frau auf der Flucht vor einem gewalttätigen Freund. Pia wusste lediglich, dass Jo hinter der Bar eine Waffe liegen hatte und dass sie so aussah, als wüsste sie genau, wie man damit umgeht.
    Pia trat ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Es war ein älteres Haus, um 1920 herum gebaut, mit viel Holz und einem großen Kamin. Sämtliche Türen, die vom Wohnzimmer abgingen, waren geschlossen, und ein Laken sperrte die Treppe ab.
    „Anfangs gebe ich ihm nur wenig Raum“, erklärte Jo, als sie durchging zur Küche. „Das Laken wird ihn nicht lange aufhalten, aber während der nächsten Stunden bleibt er so erst mal hier im Erdgeschoss.“
    Pia schlenderte hinter ihr her.
    Jo stellte den Katzenkorb auf den Fußboden und öffnete den Riegel. Vorsichtig trat Jake heraus und erkundete zögernd die nähere Umgebung.
    „Das Haus ist ziemlich groß“, meinte Jo. „Das könnte ihn ängstigen. Aber sobald er es erst einmal kennengelernt hat, geht’s ihm bestimmt gut.“
    „Er muss meine Wohnung geliebt haben“, murmelte Pia, als sie daran dachte, wie klein sie war.
    „Bestimmt. Katzen mögen Fenster in oberen Stockwerken. Da können sie die Welt von oben betrachten.“
    Pia stellte die Tüte auf den Tisch. „Du weißt eine Menge über Katzen.“
    „Ich bin mit ihnen aufgewachsen“, sagte Jo wehmütig, bevorsie sich bückte und Jake streichelte.
    Pia erwartete schon fast, dass der Kater Jo mit seinen Krallen die Hände zerkratzen würde. Stattdessen hielt Jake inne und schnüffelte an ihren Fingern, bevor er seinen Kopf an ihre Hand schmiegte.
    Das hat er bei mir nie gemacht, dachte Pia und versuchte, nicht beleidigt zu sein. Anscheinend war es ganz hilfreich, wenn man sich mit Katzen auskannte.
    Jo stellte Trockenfutter und ein Wasserschälchen auf die Matte, die schon in einer Ecke der Küche lag. Jake verschwand im angrenzenden

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