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Wer hat Tims Mutter entführt?

Wer hat Tims Mutter entführt?

Titel: Wer hat Tims Mutter entführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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(gestimmt), die Frau zu töten? Du! Immer nur du.“
    Tim atmete aus. Ich muß ruhig
bleiben, dachte er. Ruhig bleiben!
    Karl kam zurück. „Die Polizei
ist gleich hier.“
    Nicht mehr lange, dachte Tim,
und ich kann meine Mutter in die Arme schließen.
     
    *
     
    Zwei Streifenwagen jagten zum Kielmannsweg.
Tim und seine Freunde waren dabei.
    In das Haus mußten die
Polizisten gewaltsam eindringen.
    An der Tür, hinter der Susannes
Kerker war, hing der Schlüssel.
    Tim zog die Riegel beiseite,
schloß auf und öffnete die Tür.
    Ein dicker Frosch saß ihm im
Hals, als er seine Mutter sah.
    Susanne saß auf dem Feldbett,
zusammengekauert, die Arme um die Knie geschlungen.
    Ohne ein Wort fielen sich
Mutter und Sohn in die Arme.
    Gaby mußte sich mit dem
Taschentuch die Augen betupfen und wußte nicht, ob es Tränen der Rührung oder
der Freude waren.

24. Schreckliches Geheimnis
     
    Der zuständige Kommissar hieß
Andresen. Er beantragte Haftbefehl gegen Mortius, Dramp und Edith Pressler. Bei
der Haussuchung in der Mortius-Villa wurde das gesamte, mit Banozifa behandelte
Lösegeld entdeckt. Dramp gestand, daß er Susanne überfallen und betäubt hatte.
Außerdem war er der Kerkermeister gewesen. Selbstverständlich auch der
Geldabholer letzte Nacht.
    „Der Grund für meine
Entführung“, sagte Susanne, als sie — begleitet von der TKKG-Bande — in
Andresens Büro war, „ist so ungeheuerlich, daß ich Mortius beinahe verstehen
kann. Durch eine Panne fiel mir am Freitagnachmittag ein Schreiben in die
Hände. Es trug den Vermerk: für Herrn Mortius persönlich. Das Schreiben
kam aus Italien, war verfaßt vom Produktionsleiter unserer dortigen Zweigfirma.
Dieser Mann heißt Vito Tagletti. Durch einen Irrtum bei der Postverteilung
landete das Schreiben also bei mir. Ich hatte den Umschlag schon geöffnet, ohne
den Irrtum zu bemerken. Ich las. Natürlich merkte ich, daß diese Mitteilung nur
für den Chef bestimmt war. Aber ich las trotzdem weiter, denn der Inhalt war so
schrecklich, daß ich es anfangs nicht glauben konnte. Vito Tagletti schrieb
Mortius, daß nun genügend Silent Warrior hergestellt sei — genau in der von
General Anastasio Fuentedos gewünschten Menge. Es reiche aus, um etwa 100 000
Menschen zu töten. Weil Fuentedos anderntags, also am Samstag, Mortius auf
suchen werde, um das Geschäft abzuschließen, hatte Tagletti eine Art Handzettel
beigefügt über die Wirkungsweise des Giftes Silent Warrior. Demnach handelt es
sich um ein Kontaktgift. Wer damit in Berührung kommt, stirbt. Aber es entsteht
der Anschein, als sei der Betreffende einer Seuche erlegen. Fuentedos plant
offenbar, dieses Gift namens Silent Warrior heimlich gegen seine Gegner im
Lande einzusetzen. Gegen Rebellen, gegen politische Feinde,
gegen alle, die nicht mit ihm sind. Das Gift ist in Fässer abgefüllt und als
harmloses Pflanzenschutzmittel deklariert ( ausgewiesen ). Was den Zoll
betreffe, sei alles geregelt — wobei sicherlich Bestechung gemeint ist. Ab
Donnerstag dieser Woche werde Silent Warrior in Genua verschifft. Ich war
fassungslos, Herr Kommissar.“ Susanne strich sich über die Stirn. „Ich konnte
nicht glauben, was ich da las.“
    „Wie haben Sie sich verhalten,
Frau Carsten?“
    „Leider falsch, wie ich jetzt
weiß. Ich bin mit dem Schreiben zu Mortius gelaufen.“
    „Und?“
    „Er hatte sich großartig in der
Gewalt. Er las alles und begann herzlich zu lachen. Das wäre, sagte er, Vito
Taglettis Art, Witze zu machen. Der habe schon mehrmals solche fürchterlichen
Machwerke verschickt, um schwarzen Humor zu verbreiten. Auch seine eigene
Todesanzeige habe er in Zeitungen aufgegeben. Und ähnliches.
    „Sie haben das geglaubt?“
    „Zumindest konnte ich nicht
glauben, daß Mortius sich an einem Völkermord beteiligen will.
Selbstverständlich wollte ich es nicht darauf beruhen lassen. Ich wäre noch am
Freitagabend hierher gekommen und hätte Ihre Kollegen verständigt. Daraus hätte
sich wohl ergeben, daß die Produktionsstätte in Farriogiglamettazzo, diesem
kleinen Ort in abgelegener Gegend, von Fachleuten aufgesucht wird. Soviel ich
weiß, ist die dortige Fabrik durchaus in der Lage, ein so schreckliches Gift
herzustellen. Die Belegschaft ist ziemlich klein. Vermutlich sind nur wenige
eingeweiht. Vielleicht ist Tagletti der einzige. Und die andern glauben, es
handele sich um ein Pflanzenschutzmittel, bei dessen Herstellung eben besondere
Vorsicht erforderlich ist.“
    Andresen nickte. „Mortius hat
dumm

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