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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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schlafe nicht mit Seth! Und auch mit keinem anderem. Ich liebe Seth gar nicht genug, um …«
    Oh Gott. Ich drückte mir das Kissen aufs Gesicht, weil ich selbst nicht glauben konnte, was ich da gerade laut ausgesprochen hatte. Natürlich liebe ich Seth. Ich finde ihn wahnsinnig lieb und nett, nur … Na ja, Tommy hat irgendwie recht mit dem, was er gesagt hat: Wenn ich Seth tatsächlich so sehr liebe, warum knutsche ich dann hinter seinem Rücken mit Eric Fluteley herum?
    Verdammt. Was ist nur mit mir los? Leide ich unter einer psychologischen Störung, die es mir unmöglich macht, monogam zu sein und mit einem einzigen Jungen glücklich zu werden?
    »Aber wenn es nicht um Seth geht«, sagte Mom, »… um wen geht es dann? Du hast doch gesagt, es hätte mit einem Jungen zu tun.«
    Ich nahm das Kissen vom Gesicht und starrte unglücklich zu dem weißen Spitzenbaldachin über meinem Bett auf. »Wenn ich dir das sage«, stöhnte ich. »Wirst du es mir sowieso nicht glauben.«
    »Lassen wir es drauf ankommen.« Mom lehnte sich an den Türrahmen und sah mich erwartungsvoll an.
    »Okay.« Ich holte tief Luft. »Tommy Sullivan ist wieder in der Stadt.«
    Sie blinzelte einmal, blinzelte noch einmal, dann sagte sie »Oh« und schwieg.
    »Ja, genau.« Ich legte mir das Kissen wieder aufs Gesicht. »Oh.«
    »Na ja«, ergriff sie nach einer Weile das Wort. »Das ist alles lange her und seitdem ist eine Menge Wasser in das Meer vor Long Island geflossen. Ich bin mir sicher, dass ihm niemand mehr übel nimmt, was vor vier Jahren passiert ist.«
    »Oh doch. Ich kenne da mindestens einen«, sagte ich dumpf ins Kissen. »Und zwar meinen Freund.«
    »Oh«, sagte Mom wieder. »Ja, aber … Genau genommen war Jake derjenige, der sich falsch verhalten hat. Ich bin mir sicher, dass die Turners …«
    »Jake und seine Eltern, Seth, Coach Hayes und alle Quahogs – die aktuellen und die ehemaligen Spieler – sind felsenfest davon überzeugt, dass es eine Verschwörung war, um zu verhindern, dass sie an der Meisterschaft teilnehmen und ihre Siegesserie fortsetzen konnten«, sprach ich dumpf in das Kissen.
    »Bitte nimm das Ding von deinem Gesicht, Schatz. Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst.«
    Ich nahm das Kissen weg.
    »Weißt du was?«, sagte ich zu ihr. »Vergiss es einfach.«
    »Das ist unfair, Katie.« Sie warf einen nervösen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich würde wirklich gern jetzt gleich mit dir darüber sprechen, aber dein Vater und ich haben in einer halben Stunde eine Hausbesichtigung. Lass es uns verschieben. Ich bin heute Nachmittag wieder zu Hause und dann kannst du mir alles erzählen.«
    »Mach dir keine Gedanken. Ich komme schon klar.«
    »Katie, bitte.«
    »Im Ernst, Mom«, beharrte ich. »Es geht mir gut. Vergiss, dass ich es angesprochen habe.«
    Sie schaute noch einmal auf ihre Armbanduhr und kaute dann auf ihrer Unterlippe, obwohl ich ihr schon tausendmal gesagt habe, dass sie das nicht tun soll. Dadurch schabt sie nämlich den Lippenstift ab.
    »Na gut«, sagte sie schließlich. »Aber wir reden beim Abendessen darüber …«
    »Das geht nicht«, seufzte ich. »Ich muss nachher zur Generalprobe für die Wahl und gleich danach ins Gulp, weil ich heute arbeite.«
    »Ach, Katie, musst du so viel arbeiten? Ich habe das Gefühl, dass ich dich in diesem Sommer kaum zu Gesicht bekommen habe.«
    »Du wirst mich oft genug sehen, sobald nächste Woche die Schule wieder anfängt«, sagte ich. Insgeheim dachte ich: Vorausgesetzt, ich lebe dann noch . »Aber heute muss ich arbeiten, weil ich wegen des Prinzessinnen-Dings schon alle Schichten fürs Wochenende abgegeben habe.«
    »Ach, Schatz …«
    »Ich brauche das Geld«, sagte ich.
    Sie verdrehte die Augen. »Du musst doch in den letzten Wochen Unsummen verdient haben. Was stellst du mit dem ganzen Geld nur an?«
    Oops. Erwischt. Ja, das ist noch so eine Lüge, mit der ich seit einiger Zeit lebe. Mom und Dad dürfen auf keinen Fall erfahren, was ich mir von dem Geld, das ich im Gulp verdiene, kaufen will.
    Sie haben mir nämlich zu Weihnachten eine Kamera geschenkt, und wenn sie wüssten, dass ich mit dem Geld eine Anzahlung auf eine andere Kamera gemacht habe, würden sie sich (und mich) natürlich fragen, was mit der Kamera nicht stimmt, die sie mir zu Weihnachten geschenkt haben.
    Die Sache ist die: Theoretisch ist die Kamera von ihnen völlig okay. Ihr einziger Fehler ist, dass sie nun mal keine Profikamera ist und ich damit keine professionellen Fotos machen

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