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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zu lassen. Wobei es schwierig war, ihn weiterhin als fiesen, gefühlskalten Sadisten zu betrachten, als er ankündigte, dass er in seinem Wagen hinter mir herfahren würde, um sicherzugehen, dass ich heil nach Hause kam. (Wie sich herausstellte, gehörte der rote Jeep tatsächlich ihm.) Selbst mit Helm und Fahrradlicht, sagte er, sei es gefährlich, in der Dunkelheit die Post Road entlangzufahren, wo die Polizei nachts immer wieder betrunkene Autofahrer aufgreift.
    Zugegeben, das war total süß von ihm. Seth fährt mir nie hinterher, wenn ich nachts unterwegs bin, um aufzupassen, dass ich heil nach Hause komme. Und dabei ist er sogar mein Freund und nicht mein Todfeind.
    Aber dann machte Tommy alle warmen und freundschaftlichen Gefühle, die ich für ihn zu entwickeln begann, zunichte: Nachdem ich mein Rad in der Garage abgestellt hatte und bereits halb über den vom Nachttau feuchten Rasen zur Tür gegangen war, flüsterte er laut meinen Namen.
    Erst tat ich, als hätte ich ihn nicht gehört, weil ich fest entschlossen war, nie wieder mit ihm zu sprechen, geschweige denn, ihn jemals wiedersehen zu wollen.
    Andererseits war es ja wirklich nett von ihm gewesen, mich nach Hause zu begleiten.
    Und er hatte echt wunderschöne, sinnliche Lippen.
    Also blieb ich stehen und drehte mich um.
    »Was ist?«, fragte ich so unfreundlich wie möglich.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass du nicht so ungeduldig sein sollst. Wir werden noch genug Zeit haben, uns zu küssen.« In seiner Stimme schwang deutlich mit, dass er sich große Mühe geben musste, sein Lachen zu unterdrücken.
    Ich war so sauer, dass ich ihm fast meinen Rucksack mit dem nassen Badezeug an den Kopf geschleudert hätte.
    »Nur zu deiner Information«, sagte ich säuerlich. (Dabei war es mir total egal, ob unsere neugierige Nachbarin Mrs Hall mich hören konnte.) »Ich würde dich nicht einmal dann küssen, wenn du der letzte lebende Junge auf diesem Planeten wärst!«
    Aber Tommy hatte nicht einmal den Anstand, beleidigt zu sein. Er lachte nur und fuhr davon.
    Und es war ganz eindeutig kein Hahaha -Lachen, sondern ein teuflisches Muhahaha .

ACHTES KAPITEL
    »Was ist los, Schatz? Geht es dir nicht gut?«, fragte Mom, als sie am nächsten Morgen den Kopf in mein Zimmer steckte, bevor sie zur Arbeit fuhr.
    »Doch«, sagte ich überrascht. Es passiert nicht so oft, dass meine Eltern sich nach meinem Befinden erkundigen, das in der Regel ausgezeichnet ist (abgesehen von meiner Reisekrankheit). Normalerweise machen sie sich eher Sorgen um Liam, der dazu neigt, sich beim Sport alle möglichen Verletzungen zuzuziehen. »Warum fragst du?«
    »Na ja«, sagte Mom. »Es ist fast neun, und du bist normalerweise um diese Zeit schon hellwach, treibst dich irgendwo draußen herum und machst Fotos. Du musst zugeben, dass es ungewöhnlich für dich ist, so lange zu schlafen.«
    »Ja, kann sein«, räumte ich ein. »Ich habe … nachgedacht.«
    Nämlich darüber, dass mein Leben jetzt offiziell vorüber ist und ich mich einsargen lassen kann.
    »Was? Ohne iPod-Stöpsel in den Ohren?« Mom lächelte, weil ich normalerweise nicht nachdenken – und erst recht keine Hausaufgaben machen kann –, ohne dabei Musik zu hören. Laute Musik. »Und ohne mit Sidney eine Telefonkonferenz abzuhalten? Oje, dann scheint es wirklich etwas Ernstes zu sein.«
    »Ja«, entgegnete ich. »Es ist jedenfalls nichts, was ich mit Sidney besprechen könnte.«
    »Oh«, sagte Mom. »Verstehe. Hat es was mit Seth zu tun?«
    Oh Gott. Ich schüttelte schnell den Kopf. »Nein! Eigentlich nicht.«
    »Okay …« Mom zögerte. Ich sah ihr an, dass sie mit sich kämpfte. Sollte sie mich – wie es Müttern in Erziehungsratgebern empfohlen wird – fragen, was los ist? In dem Fall hätte sie aber riskiert, dass ich ihr Dinge erzählte, die sie wahrscheinlich lieber gar nichts wissen wollte, und dann auch noch zu spät zur Arbeit zu kommen. Oder sollte sie darüber hinweggehen und mir einen schönen Tag wünschen? »Du weißt, dass du immer über alles mit mir reden kannst, Katie«, sagte sie schließlich. »Geht es um …« Sie senkte die Stimme, obwohl Liam mit Dad im Garten noch eine Runde Football trainierte und uns nicht hören konnte. »Jungs …?«
    »Kann man so sagen«, murmelte ich unglücklich. »Einen ganz bestimmten Jungen, um genau zu sein.«
    »Also hat es doch etwas mit Seth zu tun?« Mom sah besorgt aus. »Katie, setzt er dich unter Druck? Will er mit dir …«
    »Mom!«, schrie ich entsetzt. »Ich

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