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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Sekunden bis Schichtbeginn blieben.
    »Das war knapp, Katie«, blaffte Peggy.
    »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich. »Die Generalprobe hat länger gedauert als geplant.« Es ist erstaunlich, wie leicht einem die Lügen über die Lippen gehen, wenn man sich erst mal ein bisschen eintrainiert hat.
    »Aber sicher«, sagte Peggy, die mir offensichtlich kein Wort glaubte. »Mach dir einen Pferdeschwanz und geh raus.«
    Ich band meine Haare zusammen und ging in den Gastraum, wo sich die gesamte Belegschaft versammelt hatte: die Köche, die Küchenhilfen, die Tellerwäscher, die Hilfskellner, Shaniqua und Jill. Letztere hielt eine Torte in den Händen, die wie eine riesige Quahog-Muschel geformt war. Darauf stand mit gelbem Zuckerguss geschrieben: VIEL GLÜCK, QUAHOG-PRINZESSIN !
    Und dann brüllten alle gleichzeitig (auch Peggy, die mir gefolgt war): » ÜBERRASCHUNG !«
    Ich war tatsächlich überrascht. Vor allem nachdem Peggy mich gerade noch so ungnädig empfangen hatte. Das hatte sie aber, wie sie mir später lachend gestand, nur getan, damit ich keinen Verdacht schöpfe.
    »Haha«, lachte ich schwach. »Die Überraschung ist euch geglückt.«
    Da zu Beginn der Abendschicht meistens nicht viel los ist, weil die ersten Gäste erst gegen fünf kommen, saßen wir gemütlich auf der Terrasse herum, aßen Torte, schauten aufs Wasser hinaus und hatten unseren Spaß.
    Jedenfalls hatte ich so lange Spaß, bis Shaniqua sich neben mich aufs Geländer setzte und sagte: »Jetzt erzähl mal, was da mit diesem Tommy Sullivan läuft, der gestern hier war. Ist das wirklich der, der damals die Quahogs verraten hat?«
    Jill, die auch auf dem Geländer saß, leckte sich Tortenglasur von den Fingern. »Kannst du mir verraten, wie ich an seine Nummer komme? Der Typ ist nämlich echt heiß.«
    Plötzlich überkam mich das völlig irrationale Bedürfnis, Jill ins Wasser zu stoßen. Was wirklich komisch ist, weil ich sie eigentlich total mag.
    Stattdessen beantwortete ich dann aber doch lieber Shaniquas Frage. »Ja, das ist wirklich der, der die Quahogs damals verraten hat. Er hat für unsere Schülerzeitung an der Middleschool über ein Footballspiel berichtet. Vor dem Spiel war er in der Kabine der Quahogs, um ein paar von den Spielern zu interviewen. Dabei hat er zufällig mitbekommen, wie sie sich damit brüsteten, dass sie beim Uni-Einstufungstest von einem anderen Jungen abgeschrieben haben. Sie haben erzählt, dass der Lehrer, der Aufsicht hatte, zwar alles mitbekommen, aber so getan hat, als hätte er nichts gesehen. Er war nämlich eingefleischter Quahog-Fan.«
    Shaniqua schüttelte empört den Kopf. »Du meinst, wenn sie nicht so damit angegeben hätten, wäre das Ganze nie herausgekommen?«
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete ich. »Sie haben natürlich niemals damit gerechnet, dass ein kleiner Achtklässler von der Middleschool sie verraten könnte. Aber Tommy hat alles, was sie in der Kabine so von sich gegeben haben, in seinen Artikel reingeschrieben. Mr Gatch von der Eastport Gazette hat den Artikel gelesen und sich die Prüfungsergebnisse angeschaut, die wirklich viel besser waren als in der vorhergehenden Prüfung, bei der sie durchgefallen waren. Dann hat er einen Artikel darüber veröffentlicht. Die Story wurde von anderen Zeitungen aufgegriffen und … Na ja, der Rest ist Geschichte. Coach Hayes war gezwungen, die Teilnahme der Quahogs an der State Championship zurückzuziehen, weil der größte Teil seines Teams disqualifiziert war. Und die Spieler, die ihre Sportstipendien schon sicher in der Tasche hatten, haben sie wieder aberkannt bekommen und konnten nicht studieren.«
    Jill schleuderte ihre glänzende blonde Mähne zurück. »Wow. Das ist echt … tragisch.«
    »Was ist daran denn bitte tragisch?«, fragte Shaniqua. »Diese Typen haben betrogen und ihre Strafe bekommen. Aber ich verstehe nicht, warum Tommy dann derjenige war, über den dieser blöde Spruch an die Mauer der Sporthalle gesprüht wurde.«
    »Na ja, du weißt ja selbst, dass die Quahogs hier in Eastport wie Götter verehrt werden«, entgegnete ich achselzuckend und hoffte, sie würde im Licht der untergehenden Sonne nicht merken, wie rot sich meine Wangen verfärbt hatten.
    »Mann, was für Idioten«, sagte Shaniqua, wobei das Wort, das sie benutzte um einiges drastischer war als »Idioten«.
    Kurz darauf mussten wir wieder ins Lokal, weil eine Busladung deutscher Touristen vorgefahren kam. Um sieben waren alle Tische besetzt und erst kurz vor

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