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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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mache ich, Liebes«, murmelte Mrs Sullivan, die immer noch so klang, als würde sie den Zettel suchen. »Herrje, wo kann ich ihn nur hingelegt haben …?«
    Ich legte hastig auf und stürzte zur Tür. Während ich auf meinem Rad die Post Road entlangraste, missachtete ich sämtliche Verkehrsregeln und wäre mehrmals um ein Haar überfahren worden. Aber dank meines Irrsinnstempos schaffte ich es sogar, zehn Minuten vor Schichtbeginn auf den Mitarbeiterparkplatz einzubiegen.
    Ich bückte mich gerade über mein Rad, um es abzuschließen, als mich jemand von hinten um die Taille fasste und mir ins Ohr flüsterte: »Hallo, Baby.«
    Kann man es mir verdenken, dass ich herumwirbelte und die Hände wegschlug? Ich war sehr angespannt. Und ich hatte nicht gerade den besten Tag gehabt.
    »Hey!« Eric guckte beleidigt. »Was ist denn mit dir los?«
    »Was los ist?«, brüllte ich ihn an. »Du willst wissen, was mit mir los ist? Was ist mit dir los? Warum musstest du Seth erzählen, dass Tommy Sullivan wieder in der Stadt ist?«
    Eric blinzelte mich hinter den Gläsern seiner Armani-Sonnenbrille an. »Was meinst du damit?«
    »Was ich damit meine?« Ich sah ihn wütend an und wünschte, ich hätte auch eine Sonnenbrille auf, weil die Sonne wirklich sehr hell vom Himmel schien. Vom Radfahren war ich immer noch außer Atem und außerdem ziemlich verschwitzt. Das ist wahrscheinlich einer der Vorteile, wenn man ein Auto hat. Man muss sich keine Sorgen machen, dass man unappetitliche Schweißflecken unter den Achseln haben könnte, wenn man schnell irgendwo hingefahren ist. Trotzdem stemmte ich die Hände in die Hüfte, um meine Empörung zu unterstreichen. Weil es mich nämlich nicht kümmerte, ob Eric meine Schweißflecken sah. Jetzt nicht mehr jedenfalls. »Es ist doch wohl klar, was ich damit meine. Du legst es darauf an, dass die ihn zusammenschlagen!«
    »Das stimmt nicht!«, widersprach Eric.
    »Und wie das stimmt«, sagte ich. »Mich würde mal interessieren, was Tommy Sullivan dir je getan hat.«
    »Nichts«, entgegnete Eric trotzig. »Gott, was ist heute bloß in dich gefahren? Du spinnst echt ein bisschen.«
    Ich blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht an. Da! Schon wieder sagte mir jemand, dass ich geistesgestört war. Wahrscheinlich war ich es tatsächlich.
    Und ich war es immer schon gewesen – die ganze Sache mit Tommy Sullivan hatte mich nur dazu gebracht, es mir selbst einzugestehen.
    Warum knutschte ich heimlich mit diesem Typen herum, der gerade vor mir stand (mal abgesehen davon, dass er unglaublich gut aussah und ein begnadeter Schauspieler war)?
    War ich in Eric Fluteley verliebt oder womöglich nur in die Rollen, die er auf der Bühne verkörperte? Wenn ich Eric küsste, küsste ich dann ihn oder John Bender oder Jud?
    Während ich so in der sengenden Sonne stand und neben mir zwei Möwen kreischend um ein paar Pommes auf dem Asphalt stritten, kam mir plötzlich die Erkenntnis: Es war Jud. Der arme, einsame, verliebte Jud. Und John Bender, der die Farbe auf dem Garagenboden verschüttet hatte. Fiktive Charaktere. Nicht Eric Fluteley, der im BMW seines Vaters herumkurvte und davon träumte, berühmt zu werden.
    Als ich diese Erkenntnis hatte, wurde mir ein bisschen schlecht.
    »Weißt du was, Eric?«, hörte ich mich selbst sagen. »Ich kann das nicht mehr.«
    Eric blinzelte mich durch seine Sonnenbrillengläser verwirrt an. » Was kannst du nicht mehr?«
    »Das«, sagte ich und deutete erst auf ihn und dann auf mich. »Was auch immer das zwischen uns ist. Es ist verkehrt. Und ich will das nicht mehr.«
    Eric sah mich mit offenem Mund an. »Moment mal, heißt das … Machst du etwa mit mir Schluss?«
    »Na ja«, sagte ich. »Das geht schlecht, weil wir ja offiziell nie zusammen waren. Aber ich werde nicht mehr mit dir herumknutschen.«
    »Du solltest nichts übereilen, Katie.« Eric nahm mit schwungvoller Geste seine Sonnenbrille ab. »Ich glaube, du bist total dehydriert. Das sieht man auch daran, dass du so schwitzt. Geh rein und trink was Kaltes. Ich warte hier, und wir reden dann nachher noch mal über alles, wenn du Pause hast, okay?«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. Wundersamerweise war mir plötzlich nicht mehr übel, sondern ich fühlte mich richtig gut. Ich hatte sogar das Bedürfnis, laut zu lachen. »Nein, Eric. Warte nicht auf mich. Es gibt nichts zu bereden. Es ist vorbei. Das meine ich ganz ernst. Ich mag dich wirklich – aber nur als Freund, okay?«
    Eric starrte mich ungläubig an. In seinen

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