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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Befürchtung war unbegründet. Im Gegenteil, er schien mich gar nicht zu bemerken, sondern hielt einen bernsteinfarbenen Klumpen in die Höhe und rief: »War es das, was du gesucht hast, Morgan?«
    Morgan sah mit verweintem Gesicht auf. (Zum Glück war ihre Wimperntusche wasserfest.) »Eric!«, rief sie strahlend. »Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll!«
    Und da wurde Eric rot. Oh ja, er wurde rot!
    »Oh. Entschuldige, Katie«, sagte er, als er mich plötzlich bemerkte. Galant hielt er die Zeltplane hoch, um mich hinauszulassen, aber sein Blick war dabei die ganze Zeit auf Morgan gerichtet.
    Was toll war, denn genau das hatte ich mir ja gewünscht. Dass Eric und Morgan zusammenkommen, meine ich, weil sie einfach perfekt zueinander passen.
    Also lächelte ich und sagte: »Danke, Eric.« Dann ging ich schnell hinaus.
    Wow. Schön zu wissen, dass man so leicht zu ersetzen ist …
    Na ja, egal. Seth hatte jedenfalls recht gehabt: Im Zelt war es brüllend heiß gewesen. Draußen an der frischen Luft hatte ich endlich wieder das Gefühl, frei atmen zu können. Komisch, dass mir erst aufgefallen war, wie heiß es war, als Seth mich gefragt hatte, ob ich noch auf ihn stehen würde.
    Was für eine absurde Frage! Natürlich stehe ich immer noch auf ihn. Er ist schließlich mein Freund.
    Es stimmt zwar, dass er vielleicht nicht der anregendste Gesprächspartner der Welt ist, aber dafür ist er unheimlich lieb. Zum Beispiel hat er nicht mit mir Schluss gemacht, obwohl ich mich bisher geweigert habe, mit ihm zu schlafen. Das ist wirklich nett, oder? Findet Sidney ja auch. Okay, er fährt mir nicht im Auto hinterher, um sicherzustellen, dass ich heil auf meinem Rad nach Hause komme, und konstruktive Kritik an meinen Fotografien kann ich von ihm auch nicht erwarten.
    Aber er ist Seth Turner ! Und mein Freund!
    Und ich müsste ja blöd sein, wenn ich mich von jemandem wie Seth Turner trennen würde.
    In dem Moment, in dem ich das dachte, sah ich jemanden den Weg entlangschlendern, der ein bisschen wie Tommy Sullivan aussah. Aber das war bestimmt nur meine Fantasie, die mir einen Streich spielte. Tommy Sullivan würde schließlich niemals zum Umkleidezelt der Kandidatinnen für die Wahl zur Quahog-Prinzessin kommen, nachdem ich ihm unmissverständlich klargemacht hatte, dass ich ihn nie wieder sehen wollte.
    Doch als dieser Jemand näher kam, bemerkte ich, dass er nicht nur so aussah wie Tommy Sullivan …
    Er war Tommy Sullivan.
    Und das Allerschlimmste? Als ich das begriff, schlug mein Herz einen Salto.
    Und zwar keinen Ach-du-Scheiße-da-ist-Tommy-Sullivan-Salto.
    Nein, einen Yippie-da-ist-Tommy-Sullivan-Salto.
    Und in diesem Augenblick wusste ich, dass Seth nicht nur mit der Hitze im Zelt, sondern auch noch mit etwas anderem recht gehabt hatte: Ich stand einfach nicht mehr auf ihn. Anscheinend war ich jetzt dafür in seinen Todfeind verliebt. Und zwar rettungslos und bis über beide Ohren.

SIEBZEHNTES KAPITEL
    »Hey, da bist du ja«, sagte Tommy, als er so nah war, dass ich ihn über das fröhliche Kreischen der Kinder, die mit Quahog-Eiswaffeln (igitt!) von der Eastport Ice Creamery herumliefen, verstehen konnte. »Ich habe dich schon überall gesucht.«
    Ich starrte ihn stumm an. In seinen khakigrünen Shorts und dem schwarzen Poloshirt sah er geradezu verboten gut aus.
    Dabei war es nicht einmal so sehr, was er anhatte (und wie er die Kleidungsstücke ausfüllte), sondern vielmehr dass er … er war.
    Oh ja, es stand schlimm um mich.
    »Ich habe schon kapiert, dass du nichts mit mir zu tun haben willst«, sagte er. »Können wir uns trotzdem einfach noch mal in Ruhe unterhalten?«
    Ich vermute mal, Tommy nahm mein Schweigen (das in Wirklichkeit Sprachlosigkeit angesichts seiner geballten Ladung Göttlichkeit war) als Zustimmung. Denn er sagte: »Okay, dann komm mit«, nahm mich an der Hand und zog mich hinter den breiten Stamm einer Platane, wo man uns vom Zelt aus nicht sehen konnte. Ich ging mit, ohne mich zu wehren. (Was blieb mir anderes übrig? Ich hatte meinen Körper nicht mehr in der Gewalt.)
    »Hör zu«, sagte Tommy, nachdem er mich sanft gegen den Stamm des Baumes gedrückt hatte (was gut war, weil ich sonst wahrscheinlich zu Boden gesunken wäre, so weich waren meine Knie bei seinem Anblick geworden).
    »Also das, was gestern Abend zwischen uns passiert ist … Ich würde einfach gern noch mal klarstellen, dass ich nicht nach Eastport gekommen bin, um dein Leben zu zerstören, und nicht begreifen kann,

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