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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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lehnte an einer Platane im Eastport Park und küsste Tommy Sullivan hinter dem Zelt, in dem sich meine Konkurrentinnen im Kampf um die Krone der Quahog-Prinzessin gerade für die Wahl umzogen und in dem sich außerdem auch noch zwei Spieler der Quahogs (von denen einer mein Freund war) sowie die Frau des Trainers befanden. Vielleicht lehnte ich mich auch weniger gegen den Baum, als dass ich mich an Tommy schmiegte, der ganz und gar nichts dagegen zu haben schien, dass ich unser Gespräch so abrupt unterbrochen hatte, und dann noch auf so … ungewöhnliche Weise. Zumindest wäre sie ungewöhnlich gewesen, wenn es sich um jemand anderen als mich gehandelt hätte. Bei mir war es wahrscheinlich eher die Regel. Was hätte ich denn bitte anderes tun sollen, als ihn zu küssen?
    Es war ja auch nicht so, als hätte Tommy meinen Kuss nicht erwidert. Im Gegenteil: Er küsste mich mit vollem Körpereinsatz zurück. Seine Hände umschlangen meine Taille, sein Brustkorb war gegen meine Brüste gepresst und seine Lippen brannten heiß auf meinen. Alles in allem war es ein exzellenter Kuss.
    Nur dass er nicht besonders lange dauerte. Denn schon im nächsten Moment hob Tommy den Kopf und sagte mit merkwürdig zitternder Stimme: »Katie …?«
    »Bitte sag jetzt nichts«, murmelte ich und zog seinen Kopf wieder dahin, wo er hingehörte, nämlich an meinen.
    Aber dort blieb er nicht. Jedenfalls nicht sehr lange.
    »Katie«, sagte Tommy mit erstickter Stimme und hob wieder den Kopf. »Hör zu … Wir können so nicht weitermachen.«
    »Warum nicht?«, fragte ich und wollte ihn wieder zu mir herunterziehen.
    Aber er wehrte sich dagegen!
    »Weil«, er verstärkte seinen Griff um meine Taille und schüttelte mich ein wenig, »wir reden müssen.«
    »Reden wird meiner Meinung nach überbewertet«, verkündete ich. Denn Reden war ehrlich gesagt so ungefähr das Letzte, was ich mit ihm machen wollte. Besonders jetzt, wo er so dicht vor mir stand, dass ich den Duft seiner Sonnencreme riechen und seine muskulöse Brust fühlen konnte und keinen anderen Wunsch hatte, als meine Beine um ihn zu schlingen.
    »Oh Mann, Katie«, murmelte Tommy in meine Hochfrisur, die sich bestimmt bald auflöste, weil ich den Hinterkopf so fest an die Rinde des Baumes presste. »Was soll ich nur mit dir machen?«
    »Na gut«, sagte ich, obwohl es mich ziemliche Mühe kostete, zu sprechen. Ich verspürte nämlich in verschiedenen Teilen meines Körpers ein sehr angenehmes Pulsieren. Und das machte es mir schwer, mich auf irgendetwas zu konzentrieren. »Worüber willst du denn reden?«
    »Über uns. Ich will nicht so weitermachen, Katie.«
    »Was meinst du damit konkret?«, fragte ich überrascht. Ich hatte bisher nicht den Eindruck gehabt, dass es ihm so unangenehm war, mit mir auf Parkplätzen und in Parks herumzuknutschen. »Mich küssen?«
    »Ja, genau«, sagte Tommy. »Das war für Eric Fluteley vielleicht okay, aber für mich ist das nichts. Du müsstest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass es nicht mein Stil ist, mit Mädchen hinter dem Rücken ihrer Freunde herumzuknutschen. Ich will dich ganz oder gar nicht. Und das heißt, dass du eine Entscheidung treffen musst, Katie. Entweder ich … oder die anderen.«
    Ich verengte die Augen und sah zu ihm auf. Seine Lippen waren meinen so nahe, dass es ein Leichtes gewesen wäre, sie zu küssen.
    Aber selbst ich – die Ado Annie von Eastport, die nicht Nein sagen kann –, wusste, dass das das Problem nicht lösen würde (obwohl es vielleicht die Körperteile von mir, in denen ich das Pulsieren spürte, glücklicher gemacht hätte).
    Stattdessen versuchte ich, mich auf das zu konzentrieren, was er gerade gesagt hatte. Entscheide dich. Entweder ich oder die anderen.
    War das nicht genau die Entscheidung gewesen, die ich vor vier Jahren getroffen hatte? Okay, ich hatte damals nicht mit irgendwem auf Restaurantparkplätzen oder in öffentlichen Parks herumgeknutscht, aber im Grunde war es das gleiche Problem gewesen: Entweder stellte ich mich hinter Tommy Sullivan und setzte mich als Einserschülerin und Quahog-Hasserin lebenslanger gesellschaftlicher Ächtung aus. Oder ich distanzierte mich von Tommy Sullivan und spielte Flaschendrehen mit Seth Turner.
    Mal ehrlich. Hätte irgendjemand sich anders entschieden als ich?
    Nur dass ich jetzt – vier Jahre später – nicht anders konnte, als mich zu fragen: Hatte ich damals die richtige Entscheidung getroffen?
    Oder nur die bequemste ?
    Ich blinzelte Tommy an und

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