Wer ist der Vater, Caroline
Tränen hinweg. „Ach ja, das ist auch ein Punkt. Ich will keine Geschenkparty mit dir zusammen haben."
Caroline erinnerte sich an den ersten bewussten Eindruck, den sie von ihrer Familie hatte.
Sie hatte sich damals gefragt, ob irgend jemand eine so seltsame Gruppe lieben könne. Aber Chelsea tat ihr leid ... sie sehnte sich danach, von ihrer Mutter beachtet zu werden. Amelia hatte nur Augen für die Bedürftigen und erkannte nicht, dass ihre eigene Tochter eine von ihnen war.
„Schon gut. Ich bin noch gar nicht für eine Geschenkparty bereit. Und Mutter wird mein Baby bestimmt nicht zur Kenntnis nehmen, wenn sie schon deines nicht beachtet."
„Das stimmt." Chelseas Gesicht erhellte sich. „Also, ich reserviere mir nur noch einen Mädchennamen, und zwar Madonna Louise. Dann wäre sie sowohl nach einer bedeutenden Persönlichkeit als auch nach mir benannt."
Max bekam einen Hustenanfall, der Carolines Beherrschung auf eine harte Probe stellte.
„Da wäre mir sogar Etta Mae lieber", flüsterte er.
„Roddy, was hältst du von den Namen?" fragte Caroline neugierig. Er hatte seit ihrem Eintreffen geschwiegen.
„Hmm? Oh, ich bin mit allem einverstanden, was Chelsea sagt."
„Verstehe." Sie wich sorgfältig Max' Blick aus und wandte sich wieder ah ihre Schwester.
„Wegen dieser Namen werden wir wohl kaum Streit bekommen."
„Das ist gut. Jetzt zu den Namen für einen Jungen. Er wird natürlich Roderick Grant IV.
heißen, aber ich habe für die Zukunft noch mehrere andere Namen auf die Liste gesetzt. Es ist nicht fair, dass du alle guten Namen nimmst, nur weil du keinen Ehemann hast, nach dem du dein Baby benennen kannst."
„Was habe ich doch für ein Glück", bestätigte Caroline und lächelte Max zu. Er lachte lautlos und schüttelte den Kopf.
„Ich reserviere mir Daddys Namen. Immerhin, sollte ich einen zweiten Jungen bekommen, braucht er auch eine gute Erbschaft."
„Natürlich. Was ist denn mit Roddys Familie? Gibt es auf dieser Seite keine reichen Leute?"
Chelsea schnappte nach Luft. „Du weißt sehr gut, dass Roddys Familie mit der unseren zu den reichsten im Land gehört. Aber ich finde, Daddy sollte zuerst kommen, nach Roddy und seinem Vater. Meinst du nicht auch, Roddy?"
Roddy hatte den Mund voll Hähnchensalat, nickte hastig und murmelte etwas.
„Noch weitere Namen?" fragte Max unschuldig. „Ich finde Muhammad Ali Grant, so genannt nach einer wichtigen Persönlichkeit, nicht schlecht."
„Max", warnte Caroline, musste aber lächeln.
„Wir würden unserem Kind nie einen nicht christlichen Namen geben", entgegnete Chelsea. „Aber es ist wic htig, dass es ein bedeutender Name ist. Daran solltet ihr denken, wenn ihr einen Namen für euer Kind aussucht."
„Dafür bleibt uns noch etwas Zeit", versicherte Caroline.
Die Tür des Wintergartens öffnete sich. Amelia, James und Adrian traten ein.
„Guten Abend, Kinder. Mrs. Lamb sagte, ihr wärt alle hier. Sind noch Horsd’oeuvres da, Roddy?" fragte James und steuerte auf das Tablett zu.
„Ja, Sir! Natürlich, Sir!" versicherte Roddy hastig seinem Schwiegervater und schob ihm widerstrebend das Tablett zu.
„Gut. Ich bin halb verhungert. Dem Essen nach zu schließen, das heute abend serviert wurde, könnte man meinen, die Stadt stehe am Rand des Bankrotts", grollte James.
„Ich fand das Hühnchen köstlich", bemerkte Amelia. „Sicher hatte es so gut wie keine Kalorien, nachdem ich .die Haut entfernt hatte. Du hättest meinen Rat befolgen und die Haut entfernen sollen. Aber du achtest nie auf die Kalorien."
Adrian zog sich einen Stuhl neben Caroline. „Guten Abend, Caro. Ich habe angerufen, um dich zu bitten, mich zum Bankett zu begleiten. Aber Mrs. Lamb sagte, du seist nicht daheim."
Sie lächelte ihm flüchtig zu. „Danke, dass du an mich gedacht hast."
Er zog ihre Hand kurz an seine Lippen. Max hielt noch immer ihre andere Hand, und Caroline spürte seine Anspannung.
„Ich denke immer an dich, meine Liebe. Immerhin werden wir heiraten."
Adrians Behauptung weckte ihren Widerstand, bereitete ihr aber auch Sorge, weil er so zuversichtlich klang und sie ihn nicht wollte.
„Da bin ich mir nicht so sicher, Adrian. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wieso du dich für den Vater meines Kindes hältst." Sie entzog ihm die Hand.
„Willst du wirklich hier über unsere Affäre sprechen? Vor allen? Ich habe schließlich Stillschweigen bewahrt, weil du nicht wolltest, dass dein Vater etwas davon erfährt."
„Wenn das
Weitere Kostenlose Bücher