Wer ist der Vater, Caroline
ihren Augen und drückte ihren Kopf an seine Schulter. „Nicht weinen, Liebling."
„Schon gut." Ihre Stimme klang erstickt. „Ich wünsche mir eine richtige Familie und einen Vater für mein Kind. Max, ich will, dass du der Vater bist!"
„Caroline!" rief Mrs. Lamb durch die Tür.
Caroline war erleichtert, dass die Haushälterin nicht hereinkam. Max hielt sie fest an sich gedrückt, und ihr Haar und Make-up waren von ihrer Umarmung in Unordnung ge raten.
„Ja, Mrs. Lamb?"
„Möchten Sie einen kleinen Imbiß?"
„Ja, danke, Mrs. Lamb. Das wäre nett."
„Dann bringe ich gleich etwas."
Caroline löste sich von Max, während Mrs. Lambs Schritte auf dem Korridor verklangen.
„Hast du es dir anders überlegt, was uns beide angeht?" fragte Max.
„Nein. Aber es sind so viele Fragen offen, dass wir die Vergangenheit nicht einfach vergessen können."
„Ich dachte, genau das hättest du getan", sagte er lächelnd.
„Max, bleib ernst. Es ist so schwierig, keine Erinnerungen zu haben. Ich glaube, wir beide haben gerade etwas ganz Besonderes erlebt, aber wie soll ich sicher sein? Ich kann es mit nichts vergleichen."
„Vertraue einfach deinem Herzen, Caroline. Oder vertraue mir. Ich versichere dir, es ist etwas ganz Besonderes."
Sie spielte mit einem seiner Hemdenknöpfe und überlegte, wie sie ihm ihre Verwirrung erklären könnte. „Ich möchte dir vertrauen, Max. Doch selbst wenn zwischen uns beiden eine besondere Beziehung bestehen sollte, wissen wir nicht, wann ich das herausgefunden habe. Bevor ich schwanger wurde oder danach."
„Prescott hat gelogen!"
„Ich weiß, und ich bin froh, dass wenigstens einer ausgeschieden ist. Aber ich weiß nicht, ob auch Adrian lügt, obwohl ich mir das wünsche. Ich bin oft mit ihm ausgegangen, und er scheint überzeugt zu sein, dass er der Vater ist."
„Kommt es dir nicht seltsam vor, dass er so überzeugt ist? Du hast zwei Wochen mit mir verbracht. Hat er sich gar nicht gefragt, wo du bist?"
„Das weiß ich nicht. Ich habe mit ihm nur gestern gesprochen, als ihr alle zum Abendessen bei uns wart. Ich hatte noch keine Zeit, seinen Anspruch zu überprüfen."
„Du hörst dich wie eine Versicherungsagentin an, Caroline. Wir sprechen hier von Liebe!"
„Oh, vielen Dank, dass du mich daran erinnerst. Ich habe meine Schwangerschaft mit einem Versicherungsschaden verwechselt! Das passiert mir immer, wenn ich unter Morgenübelkeit leide!" Sie zog sich weiter von ihm zurück und warf ihm einen gereizten Bück zu.
„Caroline, du bist nicht sehr ..."
Es klopfte, und Mrs. Lamb kam mit einem Tablett mit einem Imbiss und Getränken herein. „Ich wusste nicht, was Mr. Daniels mag. Darum habe ich eine kleine Auswahl zusammengestellt."
Caroline wandte sich an die Haushälterin. „Danke, Lambie. Sie hätten sich nicht so viel Mühe machen sollen."
„Das war doch keine Mühe. Da Ihre Eltern bei dem Bankett des Stadtrats sind, ist heute abend ohnedies wenig zu tun."
„Dann nehmen Sie sich doch den Abend frei. Ich bringe hinterher das Tablett in die Küche."
„Das wäre nett. Doch ich bin da, wenn Sie etwas brauchen." Die Haushälterin nickte Max zu und verließ den Raum.
Caroline schlüpfte in die Rolle der Gastgeberin. „Möchtest du etwas essen?"
„Nein."
„Was willst du dann, Max?" fragte sie frustriert.
Er betrachtete sie verlangend. „Dich. Ich will dich und sonst nichts."
Sie wollte sich ihm in die Arme werfen und weder vorsichtig sein noch sich um die Wahrheit kümmern. Doch ihr Gewissen meldete sich.
Der Teufel sollte ihr Gewissen holen!
„Max, bevor ich nicht die Wahrheit über das Baby herausgefunden habe, kann ich mich nicht binden."
„Dann lass uns die Wahrheit herausfinden, Caroline. Es fällt mir nämlich sehr schwer, mich zurückzuhalten;"
„Könntest du es nicht mit kalten Duschen versuchen?" neckte sie, um die Stimmung aufzulockern.
„Ich habe schon so viel geduscht, dass ich wie eine Dörrpflaume aussehe. Was willst du noch?"
Darauf könnte sie nicht mit einem Scherz antworten. „Ich will dich, Max", flüsterte sie, doch bevor er sie umarmen konnte; fügte sie hinzu: „Aber ich will und muss auch die Wahrheit wissen."
Er kam zu ihr, blieb jedoch vor ihr stehe n, ohne sie zu berühren. „Bestimmt weiß jemand etwas, Caroline. Wir müssen uns einfach umhören."
„Das habe ich bereits versucht, und ich werde es noch einmal versuchen."
In diesem Moment flog die Tür des Wintergartens auf. Chelsea kam in einem seidenen
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