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Wer ist die Coolste im ganzen Land

Titel: Wer ist die Coolste im ganzen Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Young
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gemeinsam zur Schule fuhren, wäre diese seltsame Stimmung zwischen ihnen wie weggeblasen und alles wäre wieder wie immer.
    Oder?

Durchgeknallt
    A valon trat von der Terrasse in die blendend weiße Hightechküche der Brandons, als wäre sie dort zu Hause. Die späte Nachmittagssonne strahlte durch die bodentiefen Fenster und warf ein leuchtendes Muster auf das dunkle Parkett. Avalon liebte das Haus der Brandons. Es war so gemütlich und lichtdurchflutet, und ganz besonders liebte sie den leuchtend weißen Marmorkamin, der wie geschaffen dafür war, an zehn Grad kühlen Winterabenden Marshmallow-Schokosandwiches zu rösten.
    Als sie mit Pucci, die ihr schnaufend hinterhertrippelte, die Treppe zu Halleys Zimmer hochging, versperrten ihr plötzlich ein Paar ausgelatschte schwarze Slip-ons von Vans den Weg. Ihr Blick wanderte höher und blieb an einer gleichermaßen unseligen ausgewaschenen Levi’s hängen. Ein T-Shirt mit Homer-Simpson-Aufdruck und den Worten SUGAR DADDY bildete den krönenden Abschluss von Tyler Brandons Versuch, einen lässigen Highschool-Look zu kreieren.
    »Gab’s bei Homer heute Pizza zu Mittag?«, fragte Avalon und rümpfte beim Anblick der roten Fettflecken neben dem gelben Comicgesicht die Nase.
    »Haha«, entgegnete Halleys Bruder ironisch. Er stützte sich mit beiden Händen links und rechts auf das glänzende silberne Treppengeländer, sodass Avalon nicht an ihm vorbeikam.

    Abgesehen davon, dass er styletechnisch grundsätzlich komplett danebenlag und den für Videospielsüchtige typischen blassen Teint besaß, war Tyler eigentlich ganz niedlich. Er und Halley hätten mit ihren welligen braunen Haaren, den blauen Augen und den winzigen Sommersprossen fast Zwillinge sein können.
    »Ist Hal in ihrem Zimmer?«
    »Ist sie!«, knurrte Tyler mit unheilverkündender Stimme und zog die Augenbrauen so hoch, dass sie beinahe die braunen Spitzen seiner in die Stirn fallenden Haare berührten. »Aber wenn du vorbeiwillst, musst du erst den Wegezoll entrichten.«
    »Und der wäre?«, seufzte Avalon, die über Tylers Rückfall in alberne Kinderspielchen am liebsten laut gelacht hätte.
    »Fünf Runden Tekken«, erklärte Tyler.
    »Ohmeingott, verzieh dich.« Avalon verdrehte die Augen und schob Tyler aus dem Weg, damit sie und Pucci endlich zu Halley konnten.
    »Du bist genauso ätzend!«, rief er ihr hinterher.
    Avalon hatte keine Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was Tyler mit seiner Bemerkung gemeint haben könnte. Sie hatte eine Mission: so schnell wie möglich alles Unangenehme von diesem Tag, der ein guter Schultag hätte sein sollen, abzustreifen und über Partys zu reden - ganz besonders über BFFI, für die Avalons Mutter soeben grünes Licht gegeben hatte. Jetzt musste sie nur noch Halley davon überzeugen, um Mama Nummer zwei mit an Bord zu kriegen. Und außerdem musste sie mit Halley die morgige Stylista-Kolumne besprechen.
    Am Ende des Flurs angekommen, öffnete sie vorsichtig Halleys Tür und schob rasch einen Fuß vor, um Pucci
daran zu hindern, ins Zimmer zu stürmen. Halley sang gerade mit rauer und beseelter Stimme ein Lied, das wie eine alte Christina-Aguilera-Ballade klang. Aber Avalon war sich ziemlich sicher, dass das nicht der Text von Beautiful war, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Neugierig schob sie den Kopf ins Zimmer.
    »Oh, Wade, you’re beautiful, so beautiful today.
I’m stoked you moved to town …
Yes, Wade, you’re beautiful in every single way.
So glad we finally found …
… all of the love we found today.«
    Ohmeingott. Halley saß, über ihren Skizzenblock gebeugt, auf dem zerfransten orangen Teppich und war von Zeichenkohle und Stiften umgeben. Sie sang nicht nur ein Lied über diesen Wade. Sie zeichnete auch noch … ein Bild von ihm ! Während Avalon kurz überlegte, ob sie die Tür wieder leise zumachen und dann laut anklopfen sollte, um so zu tun, als wäre sie gerade erst gekommen, quetschte Pucci sich schon an ihrem Fuß vorbei und galoppierte ins Zimmer.
    »Oh! Hey!« Halley wurde kreidebleich und klappte schnell ihr limonengrünes Scrapbook zu.
    »Hey.« Um Avalons Lippen spielte ein verlegenes Lächeln. Sie zwang ihren Blick auf Halleys weißen Egg Chair, um nicht laut herauszulachen. »Ähm … also … eigentlich wollte ich mit dir über BFFI reden - aber …« Sie hielt inne und überlegte, dass das genau das war, was sie brauch - ten, um das Eis zu brechen, etwas, über das sie zusammen lachen konnten. »Aber wie’s aussieht,

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