Wer ist die Coolste im ganzen Land

deine offenen Worte. Ich hab es so satt, Leute zu sehen, die wie müffelnde Obdachlose daherkommen, nur weil gerade Samstag ist - oder weil sie auch während der Woche zu faul sind.
    gepostet von: teenietina am 15.9. um 7:17

    Du bist so böse. Das meine ich natürlich als Kompliment. Stylista A ist mein Idol!
    gepostet von: fanista am 15.9. um 7:31

    Du sagst es, Schwester. Stylomatik! Nie wieder stinkende Wochenend-Drecksäcke!
    gepostet von: deinstyleistgeil am 15.9. um 7:47

    Und nach dem Training? Ein paar von uns gehen am Wochenende nämlich ins Fitnessstudio. Wählt Mark!
    gepostet von: taffgirl am 15.9. um 7:58

Roar, Ava-Lion!
    D as war nichts. Noch mal von vorne«, bellte Sydney die Cheerleader an, richtete ihre glänzenden kleinen veilchenblauen Augen dabei aber ausschließlich auf Avalon. Mit ihrer kläffenden, heiseren Stimme und den wild auf und ab hüpfenden blonden Zöpfen erinnerte sie Avalon an den Schoßhund einer gewissen Hotelkettenerbin. Sie war, wie Avalon fand, ein Cheerhuahua.
    Halley hätte sich darüber kaputtgelacht. Zu schade, dass sie es ihr nie würde erzählen können.
    Avalon versuchte, gelassen zu bleiben, und sah sich verstohlen unter ihren Cheerleader-Kolleginnen um. »Ähm, was genau machen wir denn eigentlich falsch?«, fragte Avalon Sydney im Namen des Teams.
    Brianna war heute nicht in der Schule gewesen und fehlte nun auch unentschuldigt beim Training - was Sydney eindeutig dazu nutzte, die Leitung an sich zu rei ßen.
    »Alles!« Sydney sprang von der Tribüne herunter und ging mit dem Team noch einmal die neue Choreografie durch, die Avalon zusammen mit Brianna am Samstagabend entwickelt hatte. Nur dass Sydney einfach eigenmächtig ein paar der Schritte änderte. Sie legte so viel Kraft wie möglich in ihre heisere Stimme und brüllte:

    »Watch your front and watch your back,
We’re lions and we will attack!
Awesome, rad, and super-cool,
It’s true, we’ll make you look like fools!
Lions, L-I-O-N-S,
Lions, lions we’re the best!
Roar, roar, roar, roar!
Yep, you betcha, we just scored!
Roar, roar, roar, roar,
Ohmygod, you still want more?
Roar, roar, roar, roar,
So long, losers, there’s the door!«
    Avalon fehlten die Worte. Sydney hatte den Cheer überhaupt nicht verbessert, es sei denn, man begeisterte sich für ihre Fähigkeit, die Glieder so steif zu machen, dass man das Gefühl hatte, sie könnten jeden Moment zerbrechen. Außerdem verhielt es sich mit den Schritten, so wie Sydney sie interpretierte, wie mit Stiefeln zu Shorts: Sie waren hässlich und einfach falsch .
    Avalon ging zur Tribüne hinüber und nahm sich das zweite Red Bull seit der Mittagspause. Obwohl sie allmählich Sodbrennen bekam, wusste sie, dass sie jede Hilfe, die sie kriegen konnte, brauchte, um trotz dieses Cheerhuahuas, der sie auf Schritt und Tritt quälte, fröhlich und schwungvoll zu bleiben. Als Avalon gerade die Dose abstellte, kam endlich Brianna aufs Feld gelaufen.
    »Duliebegüte, Mädels, tut mir total leid, dass ich zu spät bin«, sagte Brianna mit glühenden und fleckigen Wangen. Sie hatte ein rotes Sporttop von Adidas an und graue Leggins. »Also, an welcher Stelle sind wir?«
    Bevor irgendjemand antworten konnte, nahm Sydney
Brianna beiseite, wodurch Avalon Gelegenheit hatte, mit dem Rest des Teams eine kurze Lästerrunde abzuhalten. Tanya hielt Avalon sofort die Hand zum Abklatschen hin, dafür, dass sie es mit Sydney aufgenommen hatte.
    »Wir sind so viel besser als sie«, flüsterte Andi Avalon zu, als Brianna und Sydney zurückkamen, und Avalon wischte sich diskret Andis Spucketröpfchen von der Wange.
    »Okay, Mädels!« Brianna lächelte, aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. »Gehen wir ›Watch Your Front‹ noch einmal durch und gebt dieses Mal wirklich alles!«
    Die beiden Anführerinnen schauten dem Team dabei zu, wie es zum ungefähr fünfzehnten Mal an diesem Nachmittag den Cheer probte. Sydney hatte die Arme vor ihrem winzigen Busen verschränkt und sah so genervt aus wie immer, aber Brianna ging begeistert nickend mit den Bewegungen der performenden Mädchen mit, und ihr Gesicht nahm allmählich wieder den gewohnt fröhlichen Ausdruck an.
    »Das war total super!«, verkündete Brianna, als sie fertig waren. »Dann lasst es uns jetzt gleich noch mal versuchen, aber dieses Mal mit einer leicht veränderten Schrittfolge. Ungefähr so.«
    Brianna veränderte die Schritte des Cheers genau so wie Sydney vorhin und fügte einen Kick-Ball-Change und