Wer ist die Coolste im ganzen Land
Damit ihr nicht zur Fashion-Dolly mutiert, sondern mit eurem einzigartigen Selbst heiße Trends setzt, befolgt einfach diese vier simplen Regeln:
1. Kopieren geht über studieren! Wenn ihr einen Trend seht, der euch gefällt, macht ihn nach. (Keine Sorge. Das ist erst Schritt eins.)
2. Das Original covern! Sobald ihr den Trend verinnerlicht habt, wandelt ihn ein kleines bisschen ab: Zieht andere Schuhe dazu an oder lasst den Gürtel weg. Et voilà: Schon seid ihr auf dem richtigen Weg, euch von den anderen abzuheben.
3. Erfindungsgeist zeigen! Versucht eure Accessoires doch einfach mal radikal umzufunktionieren - zum Beispiel indem ihr einen dieser Chandelier-Ohrringe als Brosche ver
wendet oder eine lange Halskette oder einen Schal als Gürtel tragt? Wow … seht ihr, wie gerade euer ganz eigener Look entsteht? Aber er ist immer noch eine Spur zu mainstreamig.
4. Deswegen - das Tüpfelchen auf dem I nicht vergessen! Fügt eurem Look etwas Gewagtes und/oder eine Eigenkreation hinzu, egal ob es ein selbst gemachtes Armband oder ein ungewöhnliches Accessoire aus einem Secondhandladen ist (oder aus Mamas Kleiderschrank).
Kapiert? Gut. Dann viel Spaß beim Aufmotzen!
Ehre deinen Kleiderschrank,
Halley Brandon
KOMMENTARE (118)
Ha! Klonverbot. Du riskierst jedenfalls garantiert keinen Strafzettel für Nachahmerei. ☺
gepostet von: rockgirl am 16.9. um 7:21
Ein Ohrring als Brosche? Gibt es tatsächlich Menschen, die unter siebzig sind und Broschen tragen? Oder selbst gebastelte Armbänder oder Accessoires aus dem Secondhandladen? Hilfe! Kann bitte jemand die Polizei rufen? Dieser Fashion-Tipp ist KRIMINELL.
gepostet von: blond und klug am 16.9. um 7:43
Wie wäre es, wenn ihr nicht so viel Zeit vor dem Kleiderschrank verplempern und stattdessen endlich mal was Sinnvolles tun würdet? Zum Beispiel für Davids Playliste stimmen!
gepostet von: jimisgeist am 16.9. um 7:56
Fabelhafte Kolumne, B.! Ehre deiner Mutter (oder zumindest ihrer Brosche).
gepostet von: madameenvogue am 16.9. um 8:02
Küsse und Bisse
H alley saß im Journalistik-Bungalow an ihrem iMac und beglückwünschte sich im Stillen zu der Kolumne, die sie heute Morgen noch vor der Schule geschrieben und die ihr schon etliche begeisterte und nur wenige Negativkommentare eingebracht hatte - darunter einen, bei dem sie sich zu neunundneunzig Prozent sicher war, dass er von Avalon stammte. Halley hatte beschlossen, die Mittagspause im Journalistik-Bungalow zu verbringen und die neuesten Kommentare zu lesen, weil - so ungern sie es zugab - der Aufenthalt in der Cafeteria zu einer echten Herausforderung für sie geworden war, seit sie und Avalon nicht mehr gemeinsam zu Mittag aßen. Sie hatte versucht, sich ein paar Mädchen vom Turnen anzuschließen, aber irgendwie verdarb es ihr den Appetit, Ferkely Schweintraub dabei zusehen zu müssen, wie sie drei Sechstklässlerinnen »energisches Kauen« vorführte, mit dem man angeblich zwölf Extrakalorien pro Stunde verbrennen konnte.
Außerdem war sie es leid, ständig gefragt zu werden, ob sie und Avalon wirklich nicht mehr befreundet wa - ren - und falls ja, warum -, oder das affektierte Lachen durch die Flure hallen zu hören, wenn Avalon mit ihren neuen, identisch gekleideten und dauerkichernden Freundinnen zusammen war. Sie hatte so sehr gehofft, die Mittagspause mit Sofee und vielleicht sogar Wade verbringen zu können, aber leider probten die Dead Romeos in
der Pause meistens im Musiksaal, und Halley hatte keine Lust, ihnen wie ein verzweifeltes Groupie hinterherzulaufen. Außerdem hätte sie sich gewünscht, dass Wade auf sie zukommen würde - trotz des etwas peinlichen Zwischenfalls mit dem Verstärker am Sonntag.
Sie scrollte weiter durch die Kommentare, achtete dabei aber eigentlich gar nicht auf das, was darin stand.
Stattdessen lauschte sie Snow Patrols Chasing Cars auf ihrem iPod und malte sich unterschiedliche Szenarien aus, in denen Wade ihr endlich seine Liebe gestand. Als Halley gerade davon träumte, eng umschlungen mit ihm vor einem Kaminfeuer zu sitzen, wurde sie plötzlich von einem grellen Sonnenstrahl geblendet. Sie blinzelte, drehte sich um und sah, wie die Tür aufging und Avalon hereinspazierte.
»Sieh an, Stylista A.« Halley zog die Stöpsel ihres iPods aus den Ohren und legte sie neben die Tastatur. Sie zwang sich zu einer selbstbewussten Haltung und redete sich ein, dass Avalon in ihrem braunen Wollmini und dem kurzärmligen roten Cardigan nichts weiter als eine
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