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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Welch amouröse Gefühle er früher auch immer für sie gehegt hatte, sie waren definitiv passé. Bree musterte ihn, als er wegsah, etwas, das sie in den vergangenen zwei Wochen häufig getan hatte. Sie konnte kein gutes Gewissen haben wegen ihrer Art, ihn zu benutzen. Dass sie freundlich zu ihm war und so tat, als hätte sie die Vergangenheit begraben, damit er für sie da war, wenn sie ihn brauchte, war die schlimmste Art von Heuchelei.
    Seit jenem Abend, an dem Mike vor dem Dogs 'N' Malts aufgetaucht war, war er ein regelmäßiger Gast im Cottage geworden. Mit Mike ein paar Mahlzeiten zu teilen war nicht so schwierig, wie Bree gedacht hatte. Er unterhielt sich die meiste Zeit mit Toby. Zu ihr war er höflich, aber mehr auch nicht. Keine weiteren Entschuldigungen, keine weiteren Anspielungen auf die Vergangenheit. Er war ein Mann, der seinen Teil gesagt hatte, der sich nicht wiederholte. Bree war sogar mit ihm und Toby auf den See rausgefahren – Lucy hatte darauf bestanden, auf den Straßenstand aufzupassen.
    Zu Brees Überraschung war es der schönste Tag ihres Sommers gewesen. Zu dritt hatten sie im Wasser geschnorchelt. Mike war ein guter Schwimmer, und Toby liebte es, mit ihm herumzualbern. Bree hatte ihn dabei beobachtet, wie er Toby ins Wasser warf, und die eigenartigste Regung verspürt – wie ein Hühnerembryo, das gerade groß genug war, um das erste kleine Loch in die Schale zu picken. Später, als das Boot schaukelnd vor Anker gelegen und sie ihr Junkfood gefuttert hatten, waren Bree die Tränen gekommen, weil Toby sie daran erinnerte, sich wegen der Sonne einzucremen.
    Diakonin Miller erhob sich, um die Gemeinde zu begrüßen. Bree und Toby verdienten keine gesonderte Vorstellung mehr, aber Mike war ein Neuling.
    » Mike, wir freuen uns sehr, dich heute in unserer Mitte zu haben « , sagte die Diakonin. » Wir alle haben nicht vergessen, dass du uns geholfen hast bei der Anschaffung unserer neuen Orgel. «
    Die Gemeinde stimmte ein kräftiges » Amen « im Chor an.
    » Das war das Mindeste, was ich tun konnte, nach den ganzen Gemeinschaftsmahlzeiten « , erwiderte Mike, der keine Spur von dem Unbehagen zeigte, das Bree bei ihrem ersten Besuch gespürt hatte. » Die beste Kirchenküche auf der Insel. «
    Zustimmendes Nicken überall. Gab es keinen, der Mike nicht leiden konnte?
    Pastor Sanders erhob sich zum Eröffnungsgebet. Brees Produkte verkauften sich in seinem Geschenkeladen so gut, dass er um Nachschub gebeten hatte – nur eine kleine Bestellung Cremes und Honig, weil der Labor Day kurz bevorstand, aber nichtsdestotrotz eine Bestellung.
    Wie es das Pech wollte, handelte seine Predigt an diesem Vormittag von Vergebung, ein Thema, das Bree an Mike erinnerte. Ich bin ein gläubiger Mensch, hatte er gesagt. Ich glaube an die Sünde, und ich glaube an Reue. Ich habe mein Bestes versucht, um es wiedergutzumachen, aber das hat nichts geändert.
    Es wird sich auch weiter nichts ändern, hatte sie erwidert.
    Während sie hier an diesem heiligen Ort saß, fühlte sie sich längst nicht mehr so selbstgerecht.
    Als der Gottesdienst vorbei war, hängte Toby sich an Mike, der sich durch die Menge arbeitete, so wie er das schon zuvor in der Episkopalkirche getan hatte. Er kannte jeden, und jeder kannte ihn. Er machte Bree mit Mitgliedern der Gemeinde bekannt, die ihr noch nicht vorgestellt worden waren, darunter ein Immobilienmakler, der für ihn arbeitete, und diverse ehemalige Kunden.
    Es war schließlich Zeit zu gehen, und sie traten hinaus in die glühende Spätvormittagssonne. » Ist es okay, wenn ich Toby mit zu mir nehme, um ihm meinen neuen Hund zu zeigen? « , fragte Mike, der wieder einmal vergessen hatte, solche Dinge mit ihr zu besprechen, wenn Toby nicht mithören konnte.
    Tobys Augen leuchteten sofort auf. Der herrenlose Hundewelpe war häufig ein Thema zwischen den beiden gewesen. Toby hatte alles versucht, Mike auszureden, den Hund an ein Tierheim auf dem Festland abzugeben. Letzten Endes hatte Toby gewonnen.
    » Du musst auch mitkommen, Bree « , erklärte er, noch bevor er ihre Erlaubnis hatte. » Kann sie, Mike? «
    Sie zupfte an einer ihrer Creolen, ohne Mike anzusehen. » Ich sollte … zurückfahren und Lucy erlösen. «
    Toby war hartnäckig. » Lucy hat gesagt, dass sie den ganzen Vormittag übernimmt. «
    Wieder einmal stand Bree als Spielverderberin da. Sie war es leid. » Du hast recht. Ich würde den Hund auch sehr gern sehen. «
    Toby grinste und rannte auf dem Gehweg voraus. »

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