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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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MONAT BLUTET UND NICHT STIRBT .
    Er schlug die Lederklappe zu und fixierte sie mit diesem ihm eigenen Blick unter halb geschlossenen Lidern. » Immer noch nicht bereit, Mommy und Daddy anzurufen? «

Kapitel 3
    Der Abstand zwischen den beiden Einzelbetten war nicht breiter als der ramponierte Nachttisch, der sie trennte. Lucy wählte das Bett, das näher an der Tür stand, für den Fall, dass sie schreiend in die Nacht hinauslaufen musste.
    Das Zimmer stank nach Zigarettenqualm und billigem Lufterfrischer – Kiefernduft. Panda knallte das Sixpack auf etwas, das kaum als Tisch durchging. Er hatte die schlechte Angewohnheit, sie zu mustern, als könnte er durch ihre Kleidung sehen, und das tat er auch in diesem Moment. Keiner sonst schaute sie so an. Sie hatten alle zu großen Respekt. Aber Panda war primitiv. Auf Essen fokussiert, wenn er Hunger hatte, und auf Bier, wenn er Durst hatte. Und wenn er Sex wollte, fokussierte er sie.
    Sie versuchte, ihn heimlich zu beobachten. Er nahm sich ein Bier. Sie rechnete damit, dass er den Kronkorken mit den Zähnen entfernte, aber er hatte irgendwo einen Flaschenöffner entdeckt. Seine Jeans saß wesentlich besser als ihre. Wäre sein Benehmen nicht widerwärtig, wäre er nicht minderbemittelt und furchteinflößend, wäre er ein heißer Typ. Wie es wohl sein würde, mit jemandem wie ihm Sex zu haben? Keine Aufmerksamkeit oder Rücksichtnahme entgegengebracht zu bekommen. Keine Verunsicherung zu spüren, ob sie im Bett so gut war wie ihre Vorgängerinnen, die texanischen Schönheitsköniginnen.
    Sie hatte schon fast vergessen, wie Sex sich anfühlte. Drei Monate zuvor hatte sie Ted erklärt, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen wolle bis zur Hochzeitsnacht, damit diese etwas ganz Besonderes werde. Ted hatte sich einverstanden erklärt. Er war ihrem Wunsch nachgekommen und hatte sich nur ganz selten beschwert. Jetzt fragte sie sich, ob sie ihn aus Sentimentalität vertröstet hatte oder weil ihr Unterbewusstsein eine Botschaft sendete.
    Sie nahm ihre Sachen aus der Nylontasche. Panda kickte seine Stiefel von den Füßen, legte sich mit der Bierflasche auf sein Bett und schnappte sich die Fernbedienung.
    » Ich hoffe, die zeigen einen guten Porno. «
    Ihr Kopf fuhr ruckartig hoch. » Erzählen Sie mir von Ihrem Leben im Gefängnis. «
    » Warum? «
    » Weil … es mich interessiert « , sagte sie rasch. » Ich habe mal als Sozialarbeiterin mein Geld verdient. «
    » Ich habe meine Strafe abgesessen « , erwiderte er. » Ich halte nichts davon zurückzublicken. «
    Es war sicher eine Lüge. » Hat … Ihre Haftvergangenheit Ihre berufliche Laufbahn erschwert? «
    » Nicht so, dass man davon etwas gemerkt hätte. «
    Er schaltete durch die Programme. Das Motel schien keinen Pornokanal zu haben – das Kreuz an der Wand war vielleicht eine Erklärung dafür. Glücklicherweise. Er entschied sich für ein NASCAR -Rennen.
    Den ganzen Tag hatte sie sich auf eine Dusche gefreut, aber die Vorstellung, sich hinter dieser unscheinbaren Badtür nackt auszuziehen, während er sich auf der anderen Seite aufhielt, war nicht verlockend. Sie schnappte sich trotzdem ihre Sachen, ging damit ins Bad und schloss von innen den kleinen Riegel.
    Sie hatte noch nie eine Dusche so sehr genossen, trotz ihres Unbehagens darüber, sich ein Zimmer mit ihm zu teilen. Sie wusch sich gründlich die Haare und putzte sich die Zähne, in dem Gefühl schwelgend, wieder sauber zu sein. Da sie nicht daran gedacht hatte, sich einen Pyjama zu kaufen, zog sie ihr neues T-Shirt und die Shorts an, die sie gekauft hatte. Beides passte besser als die Kleidung, die er ihr ausgesucht hatte. Als sie das Bad verließ, schob Panda gerade sein Handy in die Hosentasche.
    » Hier läuft nur Schrott in der Glotze. « Er schaltete auf eine Monster-Truck-Show um.
    Sie war sich sicher, dass ein Leben ohne Porno eine Herausforderung für einen Mann mit seinem enormen Intellekt war . » Das tut mir leid « , sagte sie.
    Er kratzte sich an der Brust und nickte.
    Panda war genau die Sorte Mann, für die ihre leibliche Mutter eine Schwäche gehabt hatte. Sandy hatte zu viel getrunken, mit zu vielen Männern geschlafen und war schließlich nur ein paar Jahre älter als Lucy geworden. Sie hatten die gleichen grün gesprenkelten braunen Augen, die gleichen feinen Gesichtszüge, und nun handelte sie auch noch genauso verantwortungslos wie Sandy.
    Lucy musste sich selbst beweisen, dass das nicht ganz zutraf. » Kann ich noch einmal Ihr Handy

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