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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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den Hüftknochen hing. Sie sah einen Waschbrettbauch, einen schmalen Pfeil aus dunklen Haaren und eine ziemlich große Beule.
    » Und? Sollen wir jetzt loslegen oder was? «
    Sie wich ruckartig zurück. » Nein. «
    » Sie benehmen sich aber so. «
    » Tu ich nicht! «
    Er strich mit der flachen Hand über seine Brust und sah zum Fernseher. » Auch gut, schätze ich. «
    Der verrückte Teil von ihr wollte wissen, warum es » auch gut « war. Sie biss die Zähne zusammen.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. » Ich mag es gern hart, und Sie scheinen mir dafür nicht der richtige Typ zu sein. « Er schnippte mit Daumen und Zeigefinger gegen ihren Oberschenkel, der sich unter der Bettdecke abzeichnete. » Ganz sicher, dass Sie es sich nicht anders überlegen wollen? «
    Sie riss ihr Bein zurück und massierte die Hautstelle, die er getroffen hatte. » Absolut. «
    » Woher wollen Sie wissen, dass es Ihnen nicht gefallen würde? «
    Er lauerte immer noch über ihr, und ihr Herz pochte dumpf. Neun Jahre Personenschutz durch den Secret Service hatten ihr erlaubt, sich um ihre Sicherheit keine Sorgen zu machen, aber nun war kein freundlicher Agent vor der Zimmertür postiert. Sie war auf sich allein gestellt.
    » Ich weiß es eben. «
    Seine schmalen Lippen verzerrten sich. » Sie versauen mir meinen Urlaub. Das verstehen Sie doch, oder? «
    » Ich bezahle Sie. «
    » Tja, ich bin leider zu dem Schluss gekommen, dass Sie mir nicht genug bezahlen. Ich war von Anfang an offen zu Ihnen. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich eine Nummer schieben will. « Er griff nach der Decke, die sie fest um ihren Körper gewickelt hatte.
    Sie hielt sie fest. » Aufhören! Gehen Sie weg! «
    Etwas Beunruhigendes flackerte in seinen Augen. » Es wird Ihnen gefallen. Dafür werde ich sorgen. «
    Es klang wie ein Zitat aus einem schlechten Film, aber er sah aus, als hätte er sich das allein ausgedacht. Sie konnte nicht glauben, was gerade passierte. Sie stemmte sich hoch und presste sich gegen das Kopfteil, erschrocken und wütend.
    » Sie werden mich nicht anrühren, und wissen Sie auch, warum? Weil sonst die ganze Macht des amerikanischen Justizsystems über Sie hereinbrechen wird. «
    » Ihr Wort gegen meins. «
    » Genau. Ein Exknacki und die Präsidententochter. Sie können es sich ausrechnen. «
    Sie war endlich durch diesen Dickschädel gedrungen. Er schenkte ihr ein spöttisches Grinsen und zog sich maulend in seine Höhle zurück.
    Sie blieb sitzen, den Rücken gegen das Kopfteil gepresst, ihr Puls raste. Sie umklammerte die Decke vor der Brust, als würde sie das schützen, falls er es sich anders überlegte.
    Es war vorbei. Er hatte für sie die Wahl getroffen. Sie konnte keinen weiteren Tag mit ihm verbringen, nicht nach dieser Szene. Sie würde morgen gleich als Erstes ihre Familie anrufen, einen Flughafen aufsuchen und nach Hause fliegen. Ihr Abenteuer als Viper war vorüber.
    Nach Hause fliegen zu was? Ihrer enttäuschten Familie? Dem Job, den sie angefangen hatte zu hassen?
    Sie stopfte die Decke noch einmal fest, eine schwache Rüstung. Warum konnte er nicht ein harmloser Vagabund sein, der sie als Anhalterin mitnahm, ohne ihr Schwierigkeiten zu machen? Sie steckte den Kopf wieder zwischen die Kissen, Beklemmung und Unmut wühlten in ihr. Durch den schmalen Kissenspalt beobachtete sie ihn. Sie hatte Angst, die Augen zu schließen, aber falls er noch einen Versuch startete, würde sie laut schreien. Die Wände waren dünn. Bestimmt würde sie selbst in diesem schäbigen Motel jemand hören.
    Er lag auf dem Rücken, die Füße übereinandergeschlagen, die Fernbedienung auf der Brust, die tiefschwarzen Haare hoben sich gegen das weiß bezogene Kissen ab, das er sich unter den Kopf geschoben hatte. Er hatte von den Trucks auf Barschangeln umgeschaltet, und er machte einen völlig entspannten Eindruck, gar nicht wie ein Mann, der eine Vergewaltigung im Schilde führte.
    Vollkommen, absolut entspannt …
    Vielleicht war es ein Streich, den ihr das Flimmern des Fernsehers spielte, aber sie hätte schwören können, dass sie den Hauch eines zufriedenen Lächelns auf seinen schmalen Lippen sah.
    Sie blinzelte. Zog die Kissen ein wenig auseinander. Es war keine Einbildung. Er wirkte selbstzufrieden, nicht finster. Er wirkte wie ein Mann, der herausgefunden hatte, wie er eine unerwünschte Plage loswerden konnte und hinterher um tausend Dollar reicher war.
    Am nächsten Morgen zog sie sich im Bad an. Sie wechselte kein Wort mit

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