Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen
benutzen? «
Seine Augen hafteten an der Monster-Truck-Rallye, während er sich auf die Seite rollte und sein Handy aus der Hosentasche zog, in die er es gerade hineingesteckt hatte. Sie nahm es an sich.
» Haben Sie gerade telefoniert? «
Sein Blick löste sich nicht von der Mattscheibe. » Was geht Sie das an? «
» Ich habe mich nur gefragt. «
» Ted. «
» Sie haben mit Ted telefoniert? «
Er drehte den Kopf zu ihr hoch. » Ich dachte, das arme Schwein hat es verdient zu wissen, dass Sie noch am Leben sind. « Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Trucks. » Sorry, dass ich keine guten Nachrichten bringe, aber er hat mit keinem Ton erwähnt, dass er Sie zurückhaben will. «
Ihr verräterischer Magen begann seine übliche Todesspirale, aber wenn sie anfing, sich auszumalen, was er gerade durchmachte, würde sie nicht imstande sein zu funktionieren – nicht dass sie momentan besonders gut funktionieren würde. Und dann kam ihr plötzlich ein anderer Gedanke. Was, wenn Panda log? Was, wenn er mit der Klatschpresse telefoniert hatte statt mit Ted? Ihre Geschichte würde ihm mehr Geld einbringen, als er in einem Jahr verdienen konnte. In Jahren.
Es juckte sie, die Anrufliste in seinem Handy zu öffnen, aber das konnte sie nicht machen, während er zusah. Sobald er ins Bad ging, würde sie nachschauen. In der Zwischenzeit musste sie Meg wissen lassen, dass sie noch lebte. Als sie mit dem Handy nach draußen gehen wollte, knurrte Panda sie an.
» Sie bleiben hier. Außer es stört Sie nicht, mit diesen Typen Bekanntschaft zu machen, die draußen auf dem Parkplatz herumlungern. «
Sie konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen. » Ein Problem, das in anständigen Hotels scheinbar nie vorkommt. «
» Damit kenn ich mich nicht aus. «
Sie tippte Megs Nummer und fasste sich kurz. » Mir geht es gut … Bin nicht sicher, was ich tun werde … Würde ich nicht sagen … Gib meinen Eltern Bescheid … Ich muss aufhören. «
In all den Jahren hatten Meg und sie über so viele Dinge gequatscht, so viele Probleme miteinander gelöst. Nun war Lucy dazu nicht in der Lage. Glücklicherweise war Meg offenbar beschäftigt und drängte nicht.
Es war noch nicht einmal neun Uhr, als sie auflegte. Sie hatte nichts zu lesen. Nichts zu tun. Sie hatte geplant, ihren Vater nach der Rückkehr aus den Flitterwochen bei der Arbeit an einem Manuskript zu unterstützen – er schrieb an einem Buch über Nealy. Mat war es leid, dass andere Leute Nealys Vermächtnis erfüllten, und er glaubte, dass die zukünftigen Generationen eine persönlichere Sicht auf den ersten weiblichen Präsidenten der Nation verdienten. Aber sie konnte sich auf so etwas jetzt nicht konzentrieren, und sie konnte sich definitiv keine Gedanken über die Lobbyarbeit machen, die sie im Herbst wieder aufnehmen wollte.
Lucy legte sich auf die äußere Seite des freien Betts und schob die Kissen gegen das wacklige Kopfteil. Die Truck-Show war schließlich zu Ende. Als die Bettfedern neben ihr quietschten, zuckte sie zusammen. Panda nahm sich seine Sachen und verschwand im Bad. Sie stand schnell auf und suchte nach seinem Handy, konnte es aber nicht entdecken. Er musste es ins Bad mitgenommen haben.
Die Brause wurde aufgedreht. Sie hatte keinen Pyjama bei seinen Einkäufen gesehen. Viper, das Biker Girl, das sie gern wäre, könnte damit spielend umgehen, aber Lucy machte die Vorstellung von einem nackten Panda nervös.
Schlaf war eine gute Idee. Schlaf bot einen Ausweg aus ihrer erzwungenen Gefangenschaft. Lucy deckte sich zu und steckte den Kopf zwischen zwei Kissen. Während sie sich befahl einzuschlafen, hörte sie die Badtür aufgehen. Wieder kam ihr in den Sinn, wie sehr Sandy auf Panda abgefahren wäre. Er war dunkelhäutig, ruppig und ein wenig beschränkt. Männer wie Panda waren die Erklärung dafür, dass ihre Mutter mit zwei Töchtern von zwei verschiedenen Vätern geendet hatte.
Sandys vage Erinnerung an Lucys Erzeuger hatte die Worte » bekiffter Student « enthalten. Tracys Blödmann von einem Vater war bei demselben Unfall ums Leben gekommen, der Sandy getötet hatte.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie schoss hoch, ein Kissen fiel herunter. » Was? «
Er stand da und trug nichts außer ein paar Spritzern Duschwasser und einer sauberen Jeans. Ihr Herz klopfte laut. Sein nackter Oberkörper war knochenhart – zu hart. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Knöpfe seiner Hose zu schließen, die gerade noch so über
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