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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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denken. Panda erzählte seiner Klientin, er liebe eine andere Frau.
    An jenem Abend betrank er sich zum ersten Mal seit Jahren. Später schreckte er panisch aus dem Schlaf hoch. Trotz aller Vorsicht kehrten die Geister zurück, die er so lange in Schach gehalten hatte. Er rief die einzige Person an, die ihm vielleicht helfen konnte.
    » Kristi, ich bin es … «
    Lucy fand eine Wohnung und einen Job in Boston, während Nealys Pressesprecher eine Lawine von Anfragen der Medien abblockte. Miss Jorik tritt bald eine neue Stelle an und ist zu beschäftigt für weitere Interviews. Lucy hatte die Absicht, zu beschäftigt zu bleiben bis zu ihrer ersten Lesereise.
    An ihrem letzten Abend zu Hause in Virginia saß sie mit ihren Eltern auf der Terrasse des Anwesens, auf dem sie groß geworden war. Nealy hatte eins von Lucys alten College-Sweatshirts übergezogen, um sich warm zu halten, und ihr normalerweise sorgfältig frisiertes honigblondes Haar war zerzaust vom Wind, aber es gelang ihr trotzdem, aristokratisch zu wirken, während sie an ihrer Teetasse nippte.
    Der helle Teint ihrer Mutter bildete einen deutlichen Kontrast zu der dunklen, attraktiven Erscheinung und männlich-harten Ausstrahlung ihres Vaters. Mat legte ein Holzscheit auf die Feuerstelle.
    » Wir haben dich ausgenutzt « , sagte er unverblümt.
    Nealy umklammerte ihre Tasse. » Das hat sich so schleichend vollzogen, du hast dich immer so gefreut einzuspringen, dass uns das erst jetzt bewusst geworden ist. Dein Manuskript zu lesen … war erhellend und herzzerreißend. «
    » Ich bin froh, dass du weiterschreiben willst « , sagte ihr Vater. » Du weißt, ich helfe dir gern, wo ich kann. «
    » Danke « , antwortete Lucy. » Ich werde darauf zurückkommen. «
    Aus heiterem Himmel holte ihre Mutter zu einem Schwinger aus, ihre politische Spezialität. » Bist du bereit, uns von ihm zu erzählen? «
    Lucy verstärkte den Griff um ihr Weinglas. » Von wem? «
    Nealy zögerte nicht. » Von dem Mann, der dir das Funkeln in deinen Augen genommen hat. «
    » Es ist … nicht so schlimm « , log sie.
    Mats Stimme senkte sich zu einem drohenden Knurren. » Ich kann euch eins sagen … Wenn mir dieser Hundesohn jemals begegnet, werde ich ihm in den Arsch treten. «
    Nealy sah ihren Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an. » Eine weitere Erinnerung daran, wie dankbar wir sein können, dass ich zum Präsidenten gewählt worden bin und nicht du. «
    Panda ging zweimal um den Block, bevor er den Mut aufbrachte, das dreistöckige braune Ziegelsteingebäude zu betreten. Der Stadtteil Pilsen war früher einmal die Heimat von Chicagos polnischen Einwanderern gewesen, bildete aber nun das Herz der mexikanischen Gemeinde in der Stadt. Der schmale Hausflur war mit Graffiti beschmiert, oder vielleicht waren es auch Wandmalereien – schwer zu sagen in einem Viertel, wo mutige öffentliche Kunst so zur Schau gestellt wurde.
    Er entdeckte die Tür am Ende des Flurs. Auf einem handgeschriebenen Schild stand:
    Ich bin bewaffnet und total mies drauf.
    Treten Sie trotzdem ein.
    Wo zum Teufel hatte Kristi ihn hingeschickt? Er schob die Tür auf und betrat einen Raum, der im frühen Heilsarmeestil eingerichtet war – mit einer rissigen Ledercouch, zwei unpassenden Sesseln, einem Couchtisch aus hellem Holz und einem mit der Motorsäge geschnitzten Holzadler, der unter einem Plakat stand mit der Aufschrift U. S. MARINES – Wir helfen den bösen Jungs seit 1775 zu sterben.
    Der Mann, der nun aus einem angrenzenden Raum kam, war ungefähr in Pandas Alter, zerzaust, mit einer beginnenden Glatze, einer großen Nase und einem Mongolenbart.
    » Shade? «
    Panda nickte.
    » Ich bin Jerry Evers. « Er näherte sich mit ausgestreckter Hand und leicht schwankendem Gang. Pandas Blick wanderte ungewollt zu den Beinen des Mannes. Dieser schüttelte den Kopf, dann zog er ein Hosenbein seiner schlabbrigen Jeans hoch und enthüllte eine Prothese. » Sangin. Ich war im fünften Regiment, drittes Bataillon. «
    Panda wusste bereits, dass Evers in Afghanistan gedient hatte, und er nickte. Die Marines des fünften Regiments hatte es in Sangin schwer erwischt.
    Evers wedelte mit der Akte, mit der er auf einen Polstersessel deutete, und lachte. » Sie waren in Kandahar und in Falludscha? Wie kann man so ein verdammter Glückspilz sein? «
    Panda wies auf das Offensichtliche hin. » Andere hat es schlimmer getroffen. «
    Evers schnaubte und ließ sich auf die Couch fallen. » Drauf geschissen. Wir sind hier, um

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