Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
wäre, hätte ich einen besseren Namen als Panda. «
    Viper.
    Er zerdrückte seine Cola-Dose in der Faust und stolzierte von der Veranda in den Garten, wo er sie im Vorbeigehen in eine Plastiktonne warf. Während er sich dem See näherte, ließ sie sich auf den Stuhl fallen, den er verlassen hatte.
    Ted war ein toller Gesprächspartner und der beste Zuhörer, den man sich nur wünschen konnte. Er hatte sich immer so verhalten, als fände er alles, was sie sagte, faszinierend. Natürlich, so verhielt er sich jedem, selbst Verrückten gegenüber, aber trotzdem … Lucy hatte ihn nie ungeduldig erlebt oder unbeherrscht – hatte ihn nie ein harsches Wort sagen hören. Er war freundlich, geduldig, aufmerksam, verständnisvoll, und trotzdem hatte sie ihn sitzen lassen. Was sagte das über sie aus?
    Sie zog einen der anderen Stühle mit den Zehenspitzen näher zu sich heran und spürte, dass sie mit jeder Minute melancholischer wurde. Panda stand jetzt an der Anlegestelle. Ein umgedrehtes Kanu lag am Ufer, ein Fischadler streifte über das Wasser. Panda hatte ihr nicht gesagt, für wie lange er gedachte, das Haus zu mieten, nur dass es ihr freistehe, jederzeit zu gehen, je früher, desto besser. Aber wollte er das wirklich? Sie war immer stärker davon überzeugt, dass er schlauer war, als er sich gab, und sie wurde diese nagende Furcht nicht los, dass er mit der Boulevardpresse in Kontakt stand. Was, wenn ihm aufging, dass er deutlich mehr als tausend Dollar verdienen konnte, indem er denen ihre Story verkaufte?
    Sie ging die Verandastufen hinunter und weiter in Richtung Wasser, Panda sah sich das Kanu an. Sie zog mit der Ferse ihres Sneakers eine Furche in den Schlamm. Er hob nicht mal den Kopf. Sie wünschte, sie hätte sich einen Reisegefährten gesucht, der sich nicht an bedrückendem Schweigen ergötzte und an abscheulichen Sprücheaufklebern. Andererseits wünschte sie sich viele Dinge. Dass sie sich einen anderen Verlobten zum Verlassen ausgesucht hätte, einen, der etwas verbrochen hatte – was auch immer –, um zu rechtfertigen, dass er vor dem Traualtar stehen gelassen wurde. Aber Ted hatte nichts verbrochen, und irgendein hässlicher Teil von ihr hasste ihn dafür, dass er so viel besser war als sie.
    Sie konnte ihre Gedanken keinen Moment länger ertragen. » Ich gehe gern angeln « , sagte sie. » Ich werfe meinen Fang wieder ins Wasser. Außer einmal bei einer Klassenfahrt. Da hab ich den Fisch behalten, weil … «
    » Interessiert mich nicht. «
    Er straffte sich und musterte sie mit einem langen Blick – er zog sie nicht mit den Augen aus, das hatte er inzwischen eingestellt, aber er betrachtete sie auf eine Art, die ihr das Gefühl gab, als würde er jeden Part von ihr sehen, selbst die Parts, von deren Existenz sie nichts wusste.
    » Rufen Sie Ted an und sagen Sie ihm, dass es Ihnen leidtut. Rufen Sie Ihre Eltern an. Es ist jetzt drei Tage her. Sie hatten Ihr Abenteuer. Zeit für das reiche Mädchen, nach Hause zu gehen. «
    » Ich habe genug dieser Sprüche gehört. «
    » Ich nenne es, wie ich es sehe. «
    » Wie Sie es sehen wollen. «
    Er musterte sie wieder für einen unbehaglich langen Moment, bevor er den Kopf in Richtung Kanu neigte. » Helfen Sie mir, das Ding ins Wasser zu kriegen. «
    Sie drehten das Kanu um und schoben es ins Wasser. Lucy griff nach einem der Paddel, ohne auf eine Einladung zu warten, und stieg ein. Sie hoffte, dass Panda davonstapfte, aber er nahm sich das andere Paddel und kletterte zu ihr hinein, mit einer so anmutigen Bewegung, dass das Kanu kaum schwankte.
    Während der nächsten Stunde glitten sie durch das Wasser, wobei sie einen Bogen um die Wasserhyazinthen machten, die die sumpfigeren Bereiche zu ersticken drohten. Sie paddelten von einem versteckten Bayou in den nächsten, passierten gespenstische Zypressenwälder. Er redete kaum.
    Lucy setzte sich andersherum auf ihren Sitz und legte das Paddel über die Knie. Sie ließ ihn allein rudern und sah ihn an. Durch das Muskelspiel beim Paddeln spannte sich das weiße T-Shirt über seiner Brust und hob den Spruch hervor, der in schwarzen Buchstaben darauf gedruckt war. Das T-Shirt gehörte nicht zu seinen neueren Errungenschaften, es musste in den Motorradsatteltaschen verstaut gewesen sein, als er Wynette verlassen hatte. Wenn es doch nur dort geblieben wäre.
    » Diese scheußlichen Aufkleber auf der Yamaha sind schon schlimm genug « , sagte sie. » Aber wenigstens kann man sie nur lesen, wenn man nah an Ihr

Weitere Kostenlose Bücher