Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips

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sie.
    Er strich mit seinem unrasierten Kinn über ihre Brustwarze. Die köstlich schmerzvolle Berührung raubte ihr den Atem. Er tat es wieder. Sie wand sich unter ihm, eine Bewegung, die sie offen und schutzlos zurückließ.
    » Ich hatte auf ein etwas längeres Vorspiel gehofft. « Er riss die Kondomverpackung mit den Zähnen auf. » Aber wenn du es so haben willst … «
    Sie hätte sich nie vorstellen können, dass ein Mann sich so schnell ein Kondom überziehen konnte. Er umklammerte wieder ihre Handgelenke. Mit einem kräftigen Stoß drang er in sie ein.
    Sie keuchte laut auf, spreizte ihre Beine. Er gab ihr keine Zeit, um sich an seine Größe zu gewöhnen, bevor er tief und kräftig zustieß. Er drang bis in ihr Innerstes vor, schien nichts von ihr zu fordern außer Unterwerfung, die zu geben sie keine Lust hatte. Sie schlang die Fersen um seine Waden, bäumte sich auf. Seine Zähne schimmerten im Halbdunkel, als er lächelte.
    Nicht lange, und Schweiß bedeckte seine Stirn, aber er hielt keinen Moment inne. Weigerte sich, klein beizugeben, wartete darauf, dass sie es tat.
    Aber sie wollte nicht die Erste sein. Sie würde ewig dagegenhalten. Lieber sterben, als ihn diesen Kampf gewinnen zu lassen, der, wie die meisten Kriege, keinen Sinn hatte. Seine Augen wurden glasig. Er wurde schwer. Ein Wimmern entwich ihren Lippen. Noch eins. Sein Griff um ihre Handgelenke lockerte sich. Sie klammerte sich an ihn. Bohrte die Nägel in sein Fleisch. Sie schuldete ihm nichts.
    Mit diesem Wissen gab sie ihm alles, und genau in diesem Moment verlor er seinen Kampf. Sein Rücken bog sich durch, seine Schultern hoben sich. Ein letzter Stoß. Beben. Flut.
    » Auch ein Bier? « , fragte er hinterher, ohne sie anzusehen, wieder ganz der alte Neandertaler.
    » Nein, ich möchte schlafen. Allein. « Sie zeigte auf das andere Bett, so unhöflich, wie sie konnte.
    Es schien ihm egal zu sein.
    Das Geräusch der zuschlagenden Motelzimmertür weckte sie am nächsten Morgen. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen. Panda stand da mit zwei Kaffeebechern, die er an der Rezeption besorgt haben musste. Eine Schlampe zu sein war eine neue Erfahrung – nicht annähernd so angenehm am Morgen danach. Am liebsten hätte sie sich die Decke über den Kopf gezogen und ihn gebeten wegzugehen. Sie ließ die Decke, wo sie war, und nahm Haltung an.
    » Ich will Starbucks-Kaffee. «
    » Beeil dich und zieh dich an. « Er stellte den Kaffee auf der Kommode ab.
    Wenn sie so tat, als wäre gestern Abend nichts geschehen, würde sie sich nur noch schlechter fühlen. » Sex soll eigentlich die Stimmung heben. Was ist mit dir passiert? «
    » Die Realität hat mich eingeholt « , antwortete er, so stachelig wie sein Zwei-Tage-Bart. » Ich warte draußen auf dich. «
    So viel zu einem gemütlichen Plausch, aber was kümmerte es sie? Sie hatte ein weiteres Verbindungsglied der Kette gelöst, die sie an Ted band. Er war nun nicht mehr der letzte Mann, mit dem sie geschlafen hatte.
    Panda stand ungeduldig neben seiner Maschine, in der einen Hand ihren Helm, in der anderen seinen Kaffeebecher, als sie das Motelzimmer verließ. In der Nacht hatte es ein Gewitter gegeben, nun war es drückend schwül, aber Lucy bezweifelte, dass das der Grund war, warum er einer Zeitbombe ähnelte, die kurz vor dem Explodieren war. Die ganze Unverschämtheit und Chuzpe ihres vierzehnjährigen Ichs – ihres vierzehnjährigen jungfräulichen Ichs – heraufzubeschwören war in diesem Fall zwecklos, aber was war mit Viper, ihrem Biker-Alter-Ego? Ihre Augen wurden schmal.
    » Ganz cool bleiben, Alter. «
    O mein Gott! Hatte sie das wirklich gesagt?
    Er sah sie böse an und warf seinen Becher in einen überquellenden Abfalleimer. » Zwei Wochen, Lucy. Die Zeit ist um. «
    » Nicht für mich, Baby. Ich fang gerade erst an. «
    Sie hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht, so sehr wie sie sich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    » Was auch immer du zu tun glaubst « , sagte er wütend, » hör auf damit. «
    Sie schnappte sich ihren Helm. » Mag sein, dass du den ganzen Tag hier herumstehen und quatschen willst, ich möchte losfahren. «
    Während sie den Helm festzurrte, murmelte er etwas Unverständliches, und kurz darauf brachen sie auf. Es dauerte nicht lange, bis sie die Grenze von Arkansas überquert hatten und den Außengürtel von Memphis erreichten. Bisher hatte Panda sich von den Autobahnen ferngehalten, jetzt tat er es nicht mehr. Er raste an einem Wegweiser nach Graceland