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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Frau. Sie konnte nichts dafür, dass Panda ihre niederen Instinkte reizte. Er hatte etwas Ursprüngliches an sich. Er war erdhaft und sinnlich, nur Muskeln und Sehnen. Wie geschaffen für Sex. Es würde derb und vulgär mit ihm sein, ganz anders als es mit Ted war, Ted, der das goldene Maß männlicher erotischer Perfektion war – rücksichtsvoll und selbstlos.
    Erst jetzt war sie langsam fähig, sich einzugestehen, wie anstrengend diese Selbstlosigkeit gewesen war. Sie hatte sie so gut sie konnte erwidern wollen, aber was sie bekommen hatte, war so mustergültig gewesen, dass sie nicht gewusst hatte, wie sie sich revanchieren konnte, und das hatte letztlich verhindert, dass es so gut war, wie es hätte sein müssen. Sie hatte sich gesorgt, dass ihr Stöhnen zu laut war, ihre Bewegungen zu ungeschickt waren, ihre Zärtlichkeiten zu zögerlich, zu grob, nicht an der richtigen Stelle. Was, wenn sie zu lange brauchte oder schlechten Atem hatte oder ihre Schenkel wabbelten? Was, wenn sie versehentlich pupste?
    Dieser ganze Stress.
    Es würde so anders sein mit Panda, so einfach. Er würde nur an sich selbst denken. Und wen kümmerte es, was sie machte oder was er davon hielt? Sie konnte reagieren oder nicht, je nachdem, wie sie Lust hatte. Sie brauchte sich keine Gedanken darüber zu machen, was ihre Worte, ihr Handeln, ihr Stöhnen – beziehungsweise deren Ausbleiben – für eine Wirkung auf ihn hatten.
    Die Vorstellung, sich einfach zu nehmen, was sie von einem Mann wollte, der nichts erwartete außer Zugang zu einem weiblichen Körper, reizte sie. Während ihrer gesamten Zeit an der Highschool und am College hatte sie immer Fantasievorstellungen von den wilden Männern gehabt, denen sie manchmal begegnete – dem Sohn eines reichen Prominenten, der sein Einkommen mit Drogenhandel aufbesserte, dem Basketballspieler am College mit dem superbreiten Grinsen, der beim Examen geschummelt hatte, den Jungs mit dem großspurigen Gang und den Zigaretten in den Mundwinkeln, denjenigen, die zu schnell fuhren, zu viel tranken, ihren Körper trainierten statt ihren Verstand.
    Und nun Panda.
    Wie würde er reagieren, wenn sie nackt aus dem Bad käme? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ablehnen würde.
    Die Reise war fast zu Ende. Das begriff sie, auch wenn er keinen genauen Zeitpunkt genannt hatte. Er konnte sie jeden Tag abschieben. Würde sie jemals eine bessere Chance auf freien, schmutzigen, ungebundenen Sex haben? Dies war eine Gelegenheit, die man nur einmal im Leben hatte. Wollte sie sie verstreichen lassen?
    Noch zwei Wochen zuvor war sie mit einem Mann verlobt gewesen – mit einem Mann, den sie auf vielfältige Weise liebte. Mit Panda ins Bett zu springen würde unverzeihlich sein.
    Trotzdem war die Vorstellung nicht abstoßend.
    Lucy spürte ein irrationales Bedürfnis, mit Ted darüber zu sprechen. Er hatte immer einen klaren Kopf, und sie war sich im Moment über gar nichts im Klaren.
    Als sie sich abtrocknete, glaubte sie zu wissen, was sie wollte. Nein, sie wusste nicht, was sie wollte. Schließlich entschied sie sich für einen feigen Kompromiss.
    Sie wickelte sich in das fadenscheinige Handtuch, öffnete die Badtür und sagte: » Schauen Sie weg. «
    Er schaute hin. Nicht einmal subtil, sondern er musterte sie auf eine Art, die ihre Haut zum Glühen brachte. Sekunden verstrichen, bevor er etwas sagte.
    » Sind Sie sich sicher? «
    Er spielte keine Spielchen. Er kam direkt auf den Punkt. Panda pur.
    » Nein. «
    » Sie sollten sich schon einigermaßen sicher sein. «
    » Bin ich nicht. «
    Er ließ sich mehr Zeit, um darüber nachzudenken, als sie erwartet hatte. Schließlich stand er vom Bett auf und riss sich das T-Shirt über den Kopf.
    » Ich muss duschen. Falls Sie das Handtuch immer noch umhaben, wenn ich aus dem Bad komme, können Sie es vergessen. «
    Das gefiel ihr nicht. Nicht der Umstand, dass er duschen wollte – sie wusste schließlich genau, wie verschmutzt und verschwitzt man nach so einer langen Fahrt vom Motorrad stieg –, vielmehr gefiel ihr nicht, dass sie mehr Zeit zum Überlegen hatte, als sie wollte. War dies die beste Möglichkeit, um Ted hinter sich zu lassen, oder die schlechteste?
    Die Badtür wurde zugeknallt. Er hatte sein Handy zurückgelassen, der Beweis dafür, dass er wieder alle Nummern von der Anrufliste gelöscht hatte.
    Sie nahm ihr Handy und wählte.
    » Meg … «
    » Luce? Schätzchen, ist alles in Ordnung mit dir? «
    » Mir geht es gut. «
    » Warum flüsterst du?

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