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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Es war nicht schwierig, die Einheimischen im Lokal von den sonnenverbrannten, erschöpften Touristen zu unterscheiden. Letztere bevölkerten die kleinen Holztische, die Insulaner saßen an der Theke.
    Lucy näherte sich dem Barmann, der sie misstrauisch musterte. » Wir machen hier Alterskontrolle. «
    Hätte sie nicht ihren Sinn für Humor verloren, hätte sie gelacht. » Wie wäre es dann mit einer Sprite? «
    Als er ihr die Limo servierte, sagte sie: » Ich bin hier bei jemandem eingeladen, aber ich hab die Adresse verloren. Kennen Sie zufällig einen Mann namens Panda? «
    Die Einheimischen sahen von ihren Getränken auf.
    » Schon möglich « , antwortete der Barmann. » Woher kennen Sie ihn? «
    » Er … hat für einen Bekannten von mir gearbeitet. «
    » Was hat er gearbeitet? «
    Das war der Moment, in dem sie entdeckte, dass Viper keine Manieren besaß. » Kennen Sie ihn oder nicht? «
    Der Barmann zuckte mit den Achseln. » Hab ihn ein paarmal gesehen. « Er entfernte sich, um einen anderen Gast zu bedienen.
    Zum Glück waren einige der älteren Männer, die am anderen Ende der Theke saßen, etwas gesprächiger. » Der ist vor ein paar Jahren plötzlich hier aufgetaucht. Er hat das alte Remington-Haus in der Gänsebucht gekauft « , sagte einer. » Momentan ist er nicht auf der Insel. Ich weiß sicher, dass er nicht mit dem Flieger gekommen ist, und hätte er die Fähre oder ein Charterboot genommen, hätte einer von uns das mitgekriegt. «
    Endlich etwas Glück. Vielleicht konnte sie ihre Fragen beantwortet bekommen, ohne ihn wiedersehen zu müssen.
    Der gesprächige Alte lehnte den Unterarm auf den Tresen. » Der redet nicht viel. Ziemlicher Eigenbrötler. Hab nie mitbekommen, womit der sich seinen Lebensunterhalt verdient. «
    » Ja, das passt zu ihm « , sagte Viper. » Ist die Gänsebucht weit von hier? «
    » Die Insel ist nur zehn Meilen lang « , antwortete sein Thekennachbar. » Hier ist nichts weit, auch wenn manche Orte schwerer zu erreichen sind als andere. «
    Die Wegbeschreibung der Einheimischen enthielt eine verwirrende Anzahl von Richtungswechseln, aber auch Orientierungspunkte wie einen Bootsschuppen, einen toten Baum und einen Felsbrocken, auf den jemand namens Spike ein Peace-Zeichen gesprüht hatte. Eine Viertelstunde nach ihrem Aufbruch in der Kneipe hatte Lucy sich hoffnungslos verirrt. Sie fuhr eine Weile orientierungslos weiter und gelangte schließlich zurück auf die Hauptstraße, wo sie an einem Angelgeschäft hielt, das gerade schließen wollte. Sie erhielt eine neue, fast genauso verwirrende Wegbeschreibung.
    Es war schon fast dunkel, als sie den verbeulten Briefkasten entdeckte mit dem darüber angebrachten Stück Treibholz, in das kaum lesbar der Name Remington eingeritzt war. Sie bog von der Straße in die Einfahrt, umkurvte ein paar Schlaglöcher und hielt vor einer Doppelgarage an.
    Das große, weitläufige Strandhaus war einstmals ein holländischer Kolonialbau gewesen, im Laufe der Jahre schien er mit einer Veranda, einem Erker und einem kleinen Seitenflügel erweitert worden zu sein. Die verwitterte Schindelfassade hatte die Farbe von abgelagertem Treibholz, Zwillingsschornsteine ragten aus dem Dach empor. Lucy konnte nicht glauben, dass das Haus Panda gehörte. Es war nämlich für eine Familie konzipiert – war ein Ort für sonnenverbrannte Kinder, die ihre Cousins und Cousinen vom Strand hochjagten, für Mütter, die Familientratsch austauschten, während die Männer den Holzkohlegrill anzündeten, ein Ort, an dem Großeltern auf einer schattigen Veranda ein Nickerchen hielten und Hunde in der Sonne faulenzten. Panda gehörte in eine heruntergekommene Fischerhütte, nicht an einen Ort wie diesen. Aber die Adresse stimmte, und die Männer hatten ganz klar den Namen » Remington « genannt.
    Eine unscheinbare Haustür befand sich rechts von der Doppelgarage. Auf dem Absatz stand ein angeschlagener Tontopf, der ausgetrocknete Erde enthielt und eine ausgeblichene amerikanische Flagge von einem lange vergessenen Unabhängigkeitstag. Die Tür war abgeschlossen. Lucy folgte einem zugewucherten Pfad um das Haus in Richtung Wasser, wo sie das Herz des Hauses entdeckte – einen ausladenden Wintergarten, eine offene Terrasse und Fensterreihen, die auf eine geschützte Bucht zeigten, hinter der sich der Michigansee ausdehnte.
    Lucy umrundete das Haus auf der Suche nach einer Möglichkeit hineinzugelangen, aber alle Türen und Fenster waren verriegelt. Sie hatte vom Auto aus

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