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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie nun endlich damit anfangen.
    Lucy wählte nicht die Nebenroute, sondern fuhr direkt auf der Hauptstraße, und als sie sich dem Cottage näherte, fiel ihr Blick sofort auf den Verkaufsstand, nun nicht mehr in einem schmuddeligen Grau, sondern in einem warmen Gelb. Gläser mit goldenem Honig standen auf der Theke, und Bree malte gerade ein fantasievolles Karussellpferd auf eine Seite des zeltförmigen Klappaufstellers aus Holz. Lucy las die königsblaue Aufschrift:
    Schleuderhonig
    Der beste der Insel
    Unser Honig lässt Ihre Welt rotieren
    Toby hockte auf der Theke und sah Bree mit baumelnden Beinen zu. Er war sichtlich sauer. Als Lucy von ihrem Rad stieg, legte Bree den Pinsel zur Seite. Ein Spritzer Knallpink zierte ihre Wange, ein hellgrüner Klecks die andere. Ihr ärmelloses Top enthüllte eine feuerrote Schwellung auf ihrem blassen, sommersprossigen Arm.
    Toby hüpfte von der Theke und sauste Lucy entgegen. » Hey, Viper. Haben Sie Arbeit für mich? «
    » Heute nicht. « Sie betrachtete die Werbetafel. » Sie sind eine richtige Künstlerin, Bree. Das sieht toll aus. «
    » Danke, aber ich bin nur eine Hobbymalerin. «
    Sie machte sich daran, den schweren Aufsteller in Richtung Straße zu bugsieren, wobei sie achtgab, die frische Farbe nicht zu verschmieren.
    Lucy eilte ihr zu Hilfe. » Sie müssen hart gearbeitet haben. Das ist super schön geworden. «
    » Ich kann gleich morgen früh vorbeikommen « , sagte Toby.
    Bree richtete den Aufsteller aus. » Du musst vormittags auf den Stand aufpassen, wenn ich nach den Bienenstöcken sehe. «
    » Ich will nicht auf den Stand aufpassen! « , schrie Toby.
    » Ich habe morgen ohnehin schon etwas anderes vor « , sagte Lucy schnell.
    Bree trat von der Werbetafel zurück. Auf der anderen Seite sah man genau dasselbe Motiv, nur mit einem anderen Text:
    Schleuderhonig
    Sommererinnerungen für das ganze Jahr
    » Wir hatten heute gerade einmal zehn Kunden « , wandte Toby ein.
    » Es ist noch nicht mal Mittag. « Bree sah die Straße entlang. » Zehn Kunden sind mehr, als wir gestern um diese Uhrzeit hatten. Das Schild wird helfen. «
    Sie klang nicht überzeugt, und Toby kaufte ihr nicht ab, was sie sagte. » Du musst dir einen richtigen Job suchen « , sagte er.
    Lucy wartete darauf, dass Bree ihn ermahnte, sie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht etwas zu sagen, aber Bree tat so, als hätte sie es überhört.
    » Ich werde nachher bestimmt ein Glas kaufen, wenn ich aus der Stadt zurückkomme. «
    Das machte Bree verlegen. » Das müssen Sie nicht. «
    » Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Ich liebe Honig. «
    » Der schmeckt bestimmt lecker zu Ihrem selbst gebackenen Brot « , sagte Toby. Und dann, vorwurfsvoll an Bree gerichtet: » Viper backt ihr eigenes Brot. Es schmeckt echt super. Das beste Brot, das du jemals gegessen hast. «
    » Sie backen Ihr Brot selbst? « , fragte Bree.
    » Manchmal. Ich werde Ihnen demnächst einen Laib vorbeibringen. «
    » Das wäre … danke. « Bree griff in ihre Hosentasche, zog eine Schachtel Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Toby beobachtete sie angewidert, und sie schenkte Lucy eine entschuldigende Grimasse. » Ich wollte eigentlich nicht wieder damit anfangen. Es ist einfach so passiert. «
    Lucy fand, kein Recht zu haben, darüber zu urteilen, was andere Leute taten, wenn sie gestresst waren. Eine dunkelgrüne Limousine fuhr vorbei. » Siehst du « , sagte Toby. » Dein Schild ist für’n Arsch. Deswegen kauft hier bestimmt keiner was. «
    Lucy hielt es nicht mehr aus. » Hör auf, Bree das Leben schwer zu machen « , sagte sie ungehalten.
    Lucy hatte sich auf die Seite des Feindes geschlagen. Mit finsterem Blick stapfte Toby durch die Einfahrt zum Haus.
    Bree nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und schaute Toby hinterher. Es war ein merkwürdiger Anblick, jemanden rauchen zu sehen, der einem viktorianischen Gemälde ähnelte.
    » Ich habe keine Erfahrung mit Kindern. Wie Ihnen sicher nicht entgangen ist, verstehen wir uns nicht besonders. «
    » Er hat Angst « , sagte Lucy.
    » Mir ist schleierhaft, was Myra sich dabei gedacht hat, mich zu seinem Vormund zu bestimmen. «
    » Ich bin mir sicher, sie hat große Stücke auf Sie gehalten. «
    » Wir hatten früher ein enges Verhältnis, als ich ein Teenager war, aber nachdem Star fortgelaufen ist – sie war Tobys Mutter –, hatten wir nur noch alle paar Monate telefonisch Kontakt. Star und ich … wir waren beste Freundinnen. « Bree wurde rot, als

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