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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Schultz
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senden. Botschaft Nummer eins: Es geht Deutschland gut. Botschaft Nummer zwei: Es droht das Schlimmste, wenn nicht grundlegend umgedacht wird.
    Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« (» FAZ «) paraphrasierte Merkels Argumentation am 7. September 2011 in einer rhetorischen Analyse. Deren ungefährer Verlauf ging demnach so:

    »Deutschland geht es gut. Den Bundesländern, die von Rot oder Grün regiert werden […], schlecht. Das ganze Land aber steht besser da als noch vor Jahren. Wir leben nicht in normalen Zeiten, die Probleme stellen sich ›mit unglaublicher Schärfe‹. Aber Deutschland geht es gut. Es muss jetzt auch Europa gut gehen. Alles ist auf einem guten Weg, […] Es gibt kein ›Weiter so‹. […] Scheitert der Euro, scheitert Europa. […] Der Euro wird nicht scheitern.«
    Man fühlt sich nach diesen Worten so leer wie ein leerer Luftkissenboothangar. »Es war in Deutschland wohl noch nie so schwer, die Einschätzung der politischen Situation von den Worten des amtierenden Regierungschefs abhängig zu machen«, schreibt die » FAZ « im Fazit ihrer Rhetorik-Analyse.
    Eines aber kann man der Kanzlerin nicht vorwerfen: dass sie die Unwahrheit gesagt hat. Sie hat vielmehr so geschickt vor sich hin geredet, dass man in ihre Worte alles hineininterpretieren kann. Und das macht sie absolut unangreifbar.
    Eine ähnliche Technik wenden Chefs in unangenehmen Mitarbeitergesprächen an. Oder auch, wenn sie zu einem Thema etwas sagen müssen, von dem sie keine Ahnung haben und auf das sie sich aus Zeitnot nicht vorbereiten konnten. Im Folgenden einige besonders groteske Verklausulierungen – samt Übersetzung, was sie wirklich bedeuten.
     
    »Der Vorstandsvorsitzende weiß sehr genau, dass Sie alle einen sehr guten Job gemacht haben.«
    Im Klartext heißt das: Der kennt nicht mal Ihre Namen und will sich auch gar nicht mit Ihnen abgeben. Das muss ich leider tun.
     
    »Leistungsbereitschaft wird auf jeden Fall honoriert.«
    Nicht gekündigt zu werden, muss allerdings Honorierung genug sein.
     
    »Wenn IRGENDETWAS sein sollte: Kommen Sie zu mir. Meine Tür steht IMMER offen.«
    Aber BITTE erwarten Sie nicht von mir, dass ich Ihnen helfe oder eine sonst wie geartete Lösung parat habe.
     
    »Vertrauen ist der Anfang von allem.«
    Vor allem, wenn man dem Chef bei Gehalt und Resturlaub vertraut.
     
    »Bei uns steht der Mitarbeiter im Mittelpunkt.«
    Damit man ihn von allen Seiten treten kann.
     
    »Wer mit Bananen bezahlt, kann nur mit Affen rechnen.«
    Soll heißen: Es stimmt schon, unsere Mitarbeiter sind unterbezahlt. Eine Gehaltserhöhung gibt’s trotzdem nicht.
     
    »Da bin ich voll bei Ihnen.«
    Ich hab keine Ahnung, was Sie mir da grad erzählen.
     
    »Das Leben ist kein Wunschkonzert.«
    Aber einer spielt natürlich immer die erste Geige.
     
    »Sie sind eine tragende Stütze dieser Firma.«
    Sie bleiben heute so lange hier, bis das fertig ist.
     
    »Wir müssen unsere Sichtweisen miteinander abgleichen.«
    Ich hab recht. Du verlierst.
     
    »Arme und Beine bilden rotierende Scheiben und berühren den Boden nur zum Richtungswechsel.«
    Dazu fällt selbst dem besten Kryptografen keine Übersetzung mehr ein.

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You’re in the army now – Chef-Sprüche beim Bund

You’re in the army now
Chef-Sprüche beim Bund
    In Restaurants, Werbeagenturen, Discountern oder Zeitungsredaktionen werden Mitarbeiter bisweilen schon im Kasernenton angeherrscht. Doch das Original macht seinem Namen noch immer alle Ehre.
    Zwar ist die Wehrpflicht inzwischen abgeschafft worden, zwar haben moderne Management-Methoden auch vor der Bundeswehr nicht haltgemacht – trotzdem haben sich manche Ausbilder noch viel vom rauen Umgangston erhalten, auf den Ehemalige teils amüsiert, teils genervt zurückblicken.
    »Arschloch zu sein«, sagt einer, der lange beim Bund war, »scheint in manchen deutschen Regionen noch immer im Anforderungsprofil von Armeechefs ganz oben zu stehen.« SPIEGEL - ONLINE – Leser, Panzergrenadiere und andere Niederrangige bestätigen diese Einschätzung oft. Manche blicken aber auch gern auf ihre Zeit beim Bund zurück – denn so bizarre Dinge wie damals haben sie selten wieder gehört.

Rhetorik-Salven wie aus der Panzerfaust
    »Man nennt mich ›Das Rohr‹. Ich gebe Ihnen Drall, Druck und Geschwindigkeit.«
    So stellte sich ein Ausbildungsoffizier am ersten Tag den Rekruten vor.
     
    »Man muss manche Menschen erst brechen, um sie aufzubauen.«
    Führungsutopie
     
    »Sie sehen auf dem Kopf

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