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Wer liebt mich und wenn nicht warum

Wer liebt mich und wenn nicht warum

Titel: Wer liebt mich und wenn nicht warum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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protestierst, lass mich ausreden. Wir halten es wirklich nicht für selbstverständlich, dass du zurücksteckst und möchten dir im Gegenzug auch etwas bieten. Wir werden mit deinem Lehrer sprechen und ihm vorschlagen, dass du stattdessen in den Sommerferien auf diese Insel darfst, und zwar doppelt so lang, also vier Wochen. Da sind die Auerochsen doch bestimmt auch noch da und die Forschungen sind garantiert nicht abgeschlossen. Ich regele das für dich! Na, ist das ein Angebot?«
    Ich: »Guärgh! Das ist kein Angebot, das ist Folter. Das ist Horror pur. Ich geh doch nicht ohne die anderen auf diese Insel, und dann auch noch vier Wochen. Spinnt ihr?«
    Mama: »Lilia, also so langsam verliere ich die Geduld. Worumgeht es dir eigentlich? Erst verkaufst du uns dieses Praktikum als existentiell wichtig für dein gesamtes Leben. Dann machen wir dir ein Angebot, das viel besser ist als das ursprüngliche, und plötzlich soll das eine Folter sein? Planst du vielleicht in Wahrheit nur einen zweiwöchigen Abenteuerurlaub mit deinen Freunden und machst uns damit das Leben schwer?«
    Ich: »Es ist für mich existentiell wichtig, JETZT auf diese Insel zu fahren, mit MAIKEN .«
    Mama: »Dann frage ich Maiken, ob sie im Sommer noch einmal mit dir hinfährt.«
    Ich: »Ich. Will. Jetzt. JETZT . Kreiiiiiiiiiisch.«
    Mama: »Lilia! Bitte!«
    Paps: »So diskutiere ich nicht. Lilia, geh auf dein Zimmer!«
    Flocke: »Ey, Leute, bleibt flauschig. Ich versteh gar nicht, wo euer Problem liegt. Aber egal, was es ist, hier sitzt die Lösung.«
    Papa: »Wo?«
    Flocke: »Hallo? Ich … Ich bin die Lösung. Lilia kann gern in die Pampa abschwirren und du auch, Mama. Paps und ich kommen schon klar.«
    Mama: »Du??? Du wolltest dir doch einen Job suchen, um Geld für den Flug nach Australien zu verdienen. Für dein Auslandsjahr.«
    Flocke: »Sieht so aus, als hätte ich eben einen gefunden.«
    Paps: »Hmmm. Keine schlechte Idee eigentlich. Schaffen wir das denn, wir zwei Männer? Immerhin haben wir nicht nur Rosalie und den Hund, sondern auch noch zwei Gäste zu versorgen.«
    Flocke: »Wo ist das Problem?«
    Am Fenster erscheinen drei Köpfe. Rosalie, Niklas und derkleine Ben. »Drei Gäste«, kräht Niklas. »Ihr habt drei Gäste zu versorgen. Wir müssen nämlich noch mal nach Hause fahren und unseren Goldfisch holen. Der verhungert da sonst ganz allein.«
    Flocke: »Okay, Jungs, holen wir den Fisch.« Er greift nach dem Autoschlüssel, der auf dem Tisch liegt.
    Und zu Mama und Paps sagt er: »Zehn Euro die Stunde.«

    20.00 Uhr   Ja. Doch. Ich bin froh, dass jetzt alles klappt. Und ich bin dem Flokati echt dankbar, dass er eingegriffen hat.
    Trotzdem. Irgendwie stinkt mir das alles auch. Ich meine: Mich planen die einfach ein. Meine Zeit und meine Arbeitskraft gehören automatisch ihnen und wenn ich weg will, muss ich mir ihre Erlaubnis holen. Den Flokati, den vergessen sie erst, als gäbe es ihn gar nicht, und wenn er sich herablässt und freiwillig Hilfe anbietet, bekommt er auch noch Geld dafür. Da läuft doch was falsch!
    20.30 Uhr   Schnüff. Bin gerührt. Eben kam Mama rein und schloss die Tür hinter sich, aber sie blieb stehen, wo sie war.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »War nicht so gemeint. Hast ja recht.« Sie betrachtete ihre Fingernägel. »Manchmal vergesse ich einfach, dass du erwachsen werden musst.« Sie drehte sich um und legte die Hand auf die Klinke, aber sie wartete noch kurz, ob ich was sagen würde.
    »Schon okay«, murmelte ich.
    Sie nickte und ging.
    »Ich vergesse das auch dauernd«, sagte ich leise, aber da war sie schon draußen.

Betreff: Was würdest du tun?
    Datum: 06.06., 22:37 Uhr
    Von: Tom Barker < [email protected] >
    An: Felix von Winning < [email protected] >
    Hey,
    schöne Scheiße. Es gibt vier Bewerber für drei Insel-Plätze. Und außer mir stehen ausgerechnet Maiken, Vicky und Lilia auf der Liste.
    Ist das denn zu fassen??? Ey, ich wollte allein auf diese Insel fahren, ich brauch Abstand! Und jetzt wird das ein Horrortrip mit Zickenterror wie im Dschungelcamp. Nee, echt nicht!
    Ich glaub, ich zieh meine Bewerbung zurück, ich bleib hier. Sollen doch all meine Probleme auf die Insel fahren und ich hab zu Hause meine Ruhe. Klingt viel gechillter.
    Was meinst du?
    Gruß
    Tom

Betreff: Re: Was würdest du tun?
    Datum: 06.06., 23:11 Uhr
    Von: Felix von Winning < [email protected] >
    An: Tom Barker < [email protected] >
    Hey, Tom!
    Okay, ich soll dich ja nicht mehr Feigling nennen.
    Wie gefällt dir

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