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Wer liebt mich und wenn nicht warum

Wer liebt mich und wenn nicht warum

Titel: Wer liebt mich und wenn nicht warum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Tipps für Bauern verfassen und sie ins Internet stellen. Kuh-Tipps, muuuh-haha. An dieser Stelle haben alle gelacht.
    »Super warst du! Richtig, richtig super«, flüsterte Maiken mir eben zu.
    »Du aber auch!«, gab ich das Kompliment zurück. »Wenn Tom jetzt noch punktet, ist Vicky raus. Endgültig!«
    8.40 Uhr   Tom!? Es hat geklingelt, die zweite Stunde hat begonnen, warum bleibt der sitzen? Warum steht er nicht auf und geht nach vorn?
    8.45 Uhr   Was?? Hab ich das richtig verstanden? Tom hat seine Bewerbung in der Pause zurückgezogen, und zwar aus persönlichen Gründen. Hat Herr Welter das eben wirklich gesagt?
    8.52 Uhr   Ja. Hat er. Herr Welter gratulierte eben erst Maiken, dann Vicky und zuletzt mir, und sagte, er freue sich über unsere Mitarbeit.
    9.05 Uhr   Na toll! Ich wollte mit Tom auf der Insel Tarzan und Jane spielen und jetzt komme ich stattdessen mit Maiken und Vicky ins Dschungelcamp! Und dann auch noch das: Herr Welter hat eben ein Info-Blatt ausgeteilt und ich habe endlich das Kleingedruckte erfahren. Auf der Insel gibt es nicht nur keinen Tom. Es gibt auch keinen Kiosk, keinen Strom, kein Internet, keinen Fernseher, keine Handys, keine Duschen und kein Klo.
    Aber für mich gibt es auch kein Zurück mehr. Habe Maiken eben ans Scheinbein getreten.
    »Sag was!«, zischte ich ihr zu. »Hau uns da raus, das war schließlich deine Idee.«
    »Was soll ich denn da sagen?«, quietschte sie zurück und die Panik in ihrer Stimme war unüberhörbar. »Wir können uns doch nicht erst bewerben und fünf Minuten später sagen: ›Nee, doch nicht!‹«
    Nein, das können wir nicht. Ich sowieso nicht, wie stehe ich denn dann zu Hause da? Wir müssen da jetzt wohl hin.
    Viel Spaß!

    9.15 Uhr   Auch Vicky sieht aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Aber nicht mal darüber kann ich mich freuen.
    10.10 Uhr   Eben in der Pause habe ich Tom vor dem Getränkeautomaten getroffen. Er war allein und er hat tatsächlich am Automaten gerüttelt, ich habe es genau gesehen. Vielleicht ist an dieser amerikanischen Studie über Männer und Getränkeautomaten doch was dran, aber das nur am Rande.
    »Warum hast du deine Bewerbung zurückgezogen?«, habe ich ihn gefragt.
    »Du, das ist ein bisschen kompliziert. Da reden wir wann anders drüber, okay?« Er drückte wie wild auf den Geldrückgabeknopf und sah mich nicht mal an.
    »Klar.« Ich zuckte mit den Achseln und ging.
    14.00 Uhr   Ich bin wieder zu Hause und das »Gespräch« mit Tom geht mir nicht mehr aus dem Kopf. KOMPLIZIERT ??? Ich weiß genau, was das heißt, ich hab schließlich einen Bruder. Das ist die männliche Umschreibung für »Ich erklär dir das jetzt nicht, weil ich kein Bock habe und dich das außerdem ’nen Dreck angeht, und jetzt schwirr ab, bitte«.
    Und ich weiß auch, warum Toms Leben mich plötzlich nichts mehr angeht: Er bespricht so etwas ab sofort mit Vicky. Ich habe die beiden nämlich gesehen, als ich eben nach Hause gefahren bin. Er hat sein Rad neben ihr hergeschoben und dabei geredet wie ein Wasserfall, dabei ist er sonst ja eher schweigsam.
    Ich bin ganz dicht an den beiden vorbeigeradelt, natürlich nur, weil mir ein Auto entgegenkam und ich ausweichen musste. Und da konnte ich gar nicht anders, ich hörte ein bisschen was von ihrem Gespräch. »Ich will das einfach nicht mehr«, sagte Tom zu Vicky. Als er mich sah, zuckte er so dermaßen zusammen, als hätte er einen Stromschlag bekommen. Es war klar, wen oder was er nicht mehr wollte.
    15.15 Uhr   Jep. Dagegen kann man nichts machen. Gar nichts. Wenn kein Funke da ist, kann man auch kein Feuer anzünden. Kämpfen hat in diesem Fall keinen Zweck. Heulen auch nicht. Da kann man nur noch Stil beweisen.
    Ich. Bin. Ein. Starkes. Mädchen.
    15.20 Uhr   Kreiiiisch. Wo ist mein Staphisagria???
    15.30 Uhr   Jemand klopft an meine Zimmertür. Ich sage aber nicht »Herein«, ich will jetzt keinen sehen. Und wenn das schon wieder FLOCKE ist, mittlerweile zum SIEBTEN MAL , dann bringe ich ihn um. Langsam und grausam.
    Dana kommt nämlich gleich zu ihm und seit einer Stunde fuhrwerkt er in seinem Zimmer herum, um diese Müllhalde in ein Liebesnest zu verwandeln. Das nervt.
    15.32 Uhr   » NEIN, FLOCKE, DU KANNST MEINE KUSCHELROCK-CD NICHT HABEN. RRRAAAAUUUUS!!!! «

Betreff: Mir egal, was du denkst
    Datum: 07.06., 21:47 Uhr
    Von: Tom Barker < [email protected] >
    An: Felix von Winning < [email protected] >
    Ey,
    es ist entschieden. Ich bleib hier!
    Und, sorry,

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