Wer macht was und was mache ich
unterschiedliche Praktika gemacht. Es ist natürlich spannend, in großen, namhaften Büros an Projekten für Wettbewerbe mitzuarbeiten. Aber ich wollte auch mitbekommen, wie das Handwerk funktioniert, und habe in kleinen Ein-Mann-Unternehmen gearbeitet. Da ist man für alles zuständig, macht Zeichnungen, geht mit auf die Baustelle. Man lernt unheimlich viel, wenn man mit Handwerkern spricht und beobachtet, wie ein Projekt wächst!
Seit zwei Jahren arbeite ich in einem Münchner Büro. Gleich mein erstes Projekt war die Sanierung einer denkmalgeschützten Schule. Erst dachte ich, dass es gar nicht so viel zu entwerfen gibt. Aber da habe ich mich geirrt. Und auch der Umgang mit den Behörden ist eine Herausforderung … Es gibt viel zu organisieren, von der Kostenschätzung über Genehmigungen bis hin zur Werkplanung. Für eine Denkmalschutz-Erlaubnis musste ich die Fenster vom Bestand und die neu geplanten bis hin zum kleinsten Detail originalgetreu entwerfen! Zwei Jahre dauert es, bis die Schule fertig ist.
Nach dem Abschluss als Diplomingenieurin war ich mir erst nicht sicher, wie es weitergehen soll. Wer Architektur studiert weiß, dass der Berufseinstieg schwierig wird. Um bei den Architektenkammern eingetragen zu werden, braucht man eine berufliche Anerkennungszeit von zwei bis drei Jahren, in der man alle Leistungsphasen absolviert. Viele Büros nutzen das aus und zahlen extrem wenig. Ich habe mich erst einmal in ganz verschiedene Richtungen beworben, auch im Energiesektor und bei der Obersten Baubehörde. Für einen Hungerlohn wollte ich auf gar keinen Fall arbeiten. Sicher, man muss den Einstieg als Phase der Ausbildung sehen, in der man viel lernt, und dafür nicht so viel verdient. Aber nicht um jeden Preis.
Im Bewerbungsgespräch habe ich das Thema Gehalt jedenfalls ganz offensiv angesprochen, und das kam gut an. Mein Vertrag ist sogar unbefristet, das ist eher selten. Aber ganz ehrlich: Wenn ich mit klaren Vorstellungen in ein Gespräch gehe, werde ich auch anders wahrgenommen. Meine Chefs haben nach dem Einstellungsgespräch gesagt: »Die packt das auf der Baustelle, die kann sich durchsetzen und Verantwortung übernehmen.«
»Erst das Licht schafft Atmosphäre«
Klaus Bieckmann
Lichtplaner
35 Jahre
Diese Eigenschaften bringe ich mit:
• Verständnis für Gestaltung und Architektur
• Kreativität
• Spaß am Umgang mit Menschen
So bin ich dahin gekommen:
• Diplomstudiengang Innenarchitektur an der FH Lippe/Detmold
• Tutor im Fachbereich Innenraumbeleuchtung
• Fachveröffentlichung zum Thema Tageslichtversorgung für den Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. (FVLR)
• Berufseinstieg im Bereich Vertrieb & Projektierung bei einem Leuchtenhersteller
• Lichtplaner und Trainer bei einem Dienstleister für Licht- und Gebäudetechnik
Welche Fähigkeiten brauche ich für diesen Job?
• Kreativität und Spaß an Design, Gestaltung und Architektur
• Man sollte die Sprache der Architekten/Innenarchitekten verstehen und sprechen (verbal ebenso wie gestalterisch)
• Ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen
• Technisches Grundverständnis
• Man sollte kommunikativ sein und Spaß am Umgang mit Menschen haben
• Sehr gute Englischkenntnisse, idealerweise weitere Fremdsprachenkenntnisse
O berflächen aus Holz, Backstein oder auffälligen Strukturen lassen sich mit dem richtigen Licht hervorragend inszenieren. Schwarze Flächen dagegen braucht man gar nicht erst zu beleuchten, die reflektieren kein Licht und bleiben dunkel. Bei einer gelungenen Lichtplanung geht es um weit mehr, als einen bestimmten Helligkeitsgrad zu erreichen. Ein Gebäude kann noch so eindrucksvoll sein, erst die passende Beleuchtung schafft die entsprechende Atmosphäre. Funktional, repräsentativ oder zum Wohlfühlen, je nach Situation und Zielsetzung.
Eine Landesgartenschau zu beleuchten, stellt andere Anforderungen als die Beleuchtung eines Büros oder eines repräsentativen Foyers. Ich bin Innenarchitekt und habe mich nach dem Studium auf das Thema Licht spezialisiert, zunächst im Vertrieb eines Leuchtenherstellers. Dort hat mir das Planerische gefehlt. Inzwischen arbeite ich in einem Team von Elektrotechnikern, Innenarchitekten und einer Architektin bei einem Dienstleister für Licht- und Gebäudetechnik. Wir übernehmen die Lichtplanung für den gehobenen Objektbereich, erstellen Gutachten und führen Messungen durch – dafür standen wir auch schon mal einen Tag lang in
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