Wer Mit Schuld Beladen Ist
die Augen auskratzen.
Er ließ sich den kompletten Mist ausdrucken und machte sich dann auf die Suche nach jemandem, der ihm sagen konnte, wann die Kinder von der Millers Kill High nach Hause kamen.
Mona Norris schnaubte. »Kriegst du außer deiner Arbeit eigentlich noch was anderes mit? Heute ist schneefrei. Hast du gar nicht bemerkt, dass die Redaktion halb leer ist?«
»Ups. Es sieht hier schon ein bisschen unterbesetzt aus. Du meinst also, die Schüler sind zu Hause?«
»Hm. Ich bin nur hier, weil meine beiden alt genug sind, um selbst auf sich aufzupassen.«
Singend ging er zurück zu seinem Schreibtisch. »Oh, the weather out-side is frightful …« Er klappte seinen Notizblock auf, bereit, zunächst die Liste zu übertragen und dann die Gespräche festzuhalten. Im Telefonbuch von Millers Kill/Fort Henry/Cossayuharie standen nur zwei Traceys. Eine Nummer war ihm unbekannt, die andere hatte er am Dienstagnachmittag gewählt, um die Frau zu befragen, die die Leiche von Linda Van Alstyne entdeckt hatte. Na ja, die Leiche von Audrey Keane, aber das hatten sie damals nicht gewusst.
Bens Bleistift verharrte reglos über seinem Notizblock.
Meg Tracey. So lautete der Name der Frau, die die Leiche gefunden hatte. Quinn Tracey war ihr Sohn?
Seine Hand zitterte, als er die Nummer wählte.
»Hallo?«
»Hallo, Mrs. Tracey? Hier spricht Ben Beagle vom Glens Falls Post-Star. Wir haben am Dienstag miteinander gesprochen.«
»Aber natürlich. Ich erinnere mich.« Die Frau lachte. »Falls Sie meine Reaktion auf die letzten Ereignisse hören wollen, sie ist ekstatisch. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für ein Wunder es ist, Linda wieder unter den Lebenden zu wissen.«
Sie klang so emotional, dass Ben sich fragte, ob sie dieselben »letzten Entwicklungen« im Sinn hatten. »Haben Sie … von ihr gehört?«
»Nein, nein, doch ich bin sicher, dass das nur eine Frage der Zeit ist.«
»Aha. Großartig. Ich würde mich freuen, Sie zitieren zu dürfen, aber so wie die Dinge liegen, rufe ich in einer anderen Angelegenheit an. Soweit ich weiß, haben Sie einen Sohn, der einen eigenen Räumdienst betreibt?«
»Quinn? Stimmt. Er hat ihn von seinem älteren Bruder geerbt, als Seamus an die Uni ging. Warum? Brauchen Sie jemanden mit einem Schneepflug?«
Ben ging diplomatisch vor. »Nein, ich sitze an einem Artikel und hätte ihm gern ein paar Fragen gestellt.«
»Zu seinem Räumdienst? Ziemlich einzigartig, oder? Mir gefällt der Gedanke, wie gut sich das in seinen College-Bewerbungen machen wird. Stellen Sie sich einen Zulassungsbeamten vor, der von einem Mac-Job nach dem anderen liest, und dann ist da ein junger Mann, der ein eigenes Unternehmen hat. Natürlich können Sie ihm Fragen stellen. Bleiben Sie dran.«
Der Hörer klapperte, als sie ihn ablegte. Ben wurde bewusst, dass er mit dem Bleistift auf seinen Notizblock trommelte. Er zwang sich, sich zu entspannen.
»Hi …« Der junge Mann am anderen Ende klang wie jemand, der mit Gewalt zum Telefon gezerrt worden war, um mit einer ungeliebten Verwandten zu sprechen.
»Hi, Quinn. Ich bin Ben Beagle vom Post-Star. Deine Mom meinte, es sei okay, wenn ich dir ein paar Fragen stelle. Ist das für dich in Ordnung?«
»Hm.«
»Großartig. Du betreibst einen Räumdienst, richtig? Kannst du mir sagen, wie lange du das schon machst?«
»In diesem Winter mache ich es zum ersten Mal allein. Letztes Jahr waren Seamus und ich noch zu zweit.«
»Hast Erfahrungen gesammelt, klar. Wie viele Kunden hast du?«
»Äh … zwölf Stammkunden und zwei Typen, die anrufen, wenn sie zu beschäftigt sind, um die Einfahrten selbst zu räumen. Dazu kommen noch eine Menge Gelegenheitsaufträge, die unterwegs abfallen. Zum Beispiel räume ich die Einfahrt eines Stammkunden, und dann kommt der Nachbar mit zwanzig Dollar in der Hand angerannt und bittet mich, seine gleich mit zu erledigen.«
»Klingt profitabel. Wie kommst du an deine Kunden?«
»Für die meisten hatte Seamus schon gearbeitet, und die rufen einfach im Herbst wieder an, Sie wissen schon. Meine Mom und mein Dad reden darüber, und so kriege ich einige von ihren Bekannten.«
»Was für einen Pflug benutzt du?«
»Ich hab einen 88er Ford Ranger mit einer eins fünfzig breiten Schaufel von Deere und Betonblöcken hinten drin, um ihn auf dem Boden zu halten.«
»Gehört er dir oder leihst du ihn von deinen Leuten?«
»Er gehört mir. Ich hab ihn meinem Bruder abgekauft.«
»Benutzt du ihn nur geschäftlich?«
»Nein, das
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