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Wer Mit Schuld Beladen Ist

Wer Mit Schuld Beladen Ist

Titel: Wer Mit Schuld Beladen Ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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tauchten die dunklen Wolkenmassen, die sich von den Bergen im Westen bis zum östlichen Horizont erstreckten, alles in ein dämmriges Licht. Sie kam an einem alten Haus vorbei, von dessen Dachfirst Weihnachtsbeleuchtung baumelte wie Partygäste, die nicht merken, dass sie schon lange hätten gehen müssen.
    »PolizeiMillersKillwiekannichIhnenhelfen?«
    »Harlene? Clare hier. Was ist los? Sie klingen, als würden Sie vor lauter Arbeit kein Bein an die Erde bekommen.«
    »Oh! Bleiben Sie dran!« Clare hörte ein Rascheln, dann war Harlene zurück und flüsterte: »Sie haben den Chief reingebracht.«
    »Reingebracht? Wie meinen Sie das? Hat man ihn verhaftet?«
    »Noch nicht. Er und Mark Durkee haben draußen in Cossayuharie irgendeinen Computerschwindel entdeckt, und der Chief pocht darauf, dass das etwas mit dem Mord an seiner Frau zu tun hat. Außerdem beharrt er darauf, dass die Tote nicht seine Frau ist.«
    »Nicht seine Frau?« Clare sank das Herz. Das bedeutete totale Verweigerung.
    »Ich weiß«, erwiderte Harlene. »Er macht es sich selbst so viel schwerer, aber Sie wissen doch, wie er ist. Er will, dass die Jungs die Telefonrechnungen und Kontoauszüge noch mal überprüfen, und er will, dass dieses Ermittlerweib ein Spurensicherungsteam zurück zu seinem Haus schickt, um nach weiteren Fingerabdrücken zu suchen. Oh, und der Rechtsmediziner soll zum Bestattungsinstitut fahren und Abdrücke nehmen.«
    O Gott.
    »Natürlich«, fuhr Harlene fort, »spielt die Jensen nicht mit. Stellen wir uns den Tatsachen, er klingt allmählich wirklich so, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
    Clare hatte Angst, Harlene zu fragen, was Computerschwindel und Kontoauszüge mit der toten Linda Van Alsytne auf dem Küchenboden zu tun haben konnten, deshalb hakte sie bei dem Teil des Rätsels ein, über den sie Bescheid wusste.
    »Hat er den Jungen der MacEntyres erwähnt? Ein Freund von Quinn Tracey, der am Sonntag vielleicht den Wagen in seiner Zufahrt gesehen hat?«
    »Den Wagen, der dem Pärchen aus Cossayuharie gehört? Nein, aber ich glaube, nach solchen Zeugen sucht er gar nicht mehr. Er muss beweisen, dass diese Leute in seinem Haus waren, und das wird ihm nicht gelingen, solange sie nicht kooperiert.«
    Harlene musste nicht erklären, wer sie war.
    »Was haben Sie damit gemeint, er wäre noch nicht verhaftet? Sieht es so aus, als würde die Ermittlerin von der State ihn anklagen?«
    »Sie hat ihn vom Dienst suspendiert. Noble kam mit der Waffe des Chiefs rein und hat sie weggeschlossen, und ich schwöre, so aufgeregt habe ich ihn noch nie erlebt. Sie will eine offizielle Vernehmung. Mit Aufzeichnung. Ich vermute, dass sie ihm genug Seil geben will, damit er sich einen schönen Knoten daraus knüpfen kann, und dann wird sie seine Aussage benutzen, um hinreichenden Verdacht zu begründen.«
    »Er muss nicht mit ihr reden, wenn er nicht will.«
    »Er wird es aber müssen, wenn er will, dass sie grünes Licht für eine nochmalige Überprüfung der Indizien gibt. Abgesehen davon ist er so überzeugt, dass er recht hat und seine Frau noch lebt, dass er sich vermutlich direkt in die Zelle reden wird, ohne zu merken, was er sagt.«
    »Hat er nach einem Anwalt gefragt?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Okay. Ich besorge jemanden. Er braucht einen Anwalt. Falls Ihnen etwas einfällt, um ihn von einer Aussage abzuhalten, tun Sie es.«
    »Ich vermute, ich könnte reingehen und Kaffee über alle verschütten.«
    »Was immer. Ich werde mich um den Jungen kümmern, mit dem er reden wollte, da das ja sonst niemand tut. Ich komme zum Revier, sobald ich fertig bin. Und, Harlene?«
    »Ja?«
    »Geben Sie seiner Mutter Bescheid?«
    »Klar.«
    Sobald Harlene aufgelegt hatte, rief Clare das jüngste Mitglied ihres Kirchenvorstands an.
    »Anwaltsbüro Burns und Burns«, meldete sich die Empfangsdame. Clare dachte nicht zum ersten Mal, dass der Name wie der Werbespruch für eine Hämorrhoidencreme klang.
    »Hier ist Reverend Clare Fergusson. Ich muss mit Geoff Burns sprechen.«
    »Mr. Burns ist beschäftigt. Darf ich ihm etwas ausrichten?«
    »Nein, das dürfen Sie nicht. Es handelt sich um einen Notfall. Holen Sie ihn aus seiner Besprechung oder dem Badezimmer oder wo immer er auch steckt. Ich muss sofort mit ihm reden.«
    »Oh«, quietschte die Empfangsdame, »okay, wenn das so ist, bleiben Sie bitte dran.«
    Die Stimme der Empfangsdame wurde von den Beatles ersetzt, die »Something in the way she moves« sangen. Die Wartemusik der

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