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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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war.
    Hugh interessierte sich zum Beispiel für Autos und konnte sich stundenlang in der Garage aufhalten, um mit Scully oder Andrew, dem Mechaniker, der ihren Wagenpark in Ordnung hielt, zu fachsimpeln. Er reparierte auch die Traktoren und alle anderen Motoren. Oliver hatte ebenfalls Interesse an Autos, aber er machte sich nicht gerne die Hände schmutzig, und so richtig kannte er sich mit einem Motor nicht aus. Dafür hatte man doch Leute.
    Oliver wusste nicht genau, warum, aber er musste sich zwingen, Hugh zu lieben. Dabei würde sein Sohn der neunte Herzog von Yarborough sein und würde den Titel erben, aber irgendwie konnte Oliver mit dem Jungen nichts anfangen.
    Die anderen Männer um ihn herum liebten Hugh so, wie er war. Scully, James und Ben und auch Alex’ Großvater liebten ihn mehr als Oliver. Nun ja, vielleicht würde er dieses Jahr nach der Jagd am Boxing Day mit der Familie in die Schweiz fahren und Hugh Skilaufen beibringen.
    »Möchtest du über Silvester Winterurlaub machen?«, fragte er Alex. Das Taxi hielt gerade vor der Galerie.
    Alex hörte ihn nicht, denn vor dem Haus stand Philippe.
     
    Sie waren nur zu fünft im Restaurant. Es war fast Mitternacht, und Oliver war äußerst zufrieden mit sich. Er hatte beide Bilder gekauft. Eines Tages, sagte er sich, würden sie ihn reich machen, und in der Zwischenzeit konnte er sich an ihnen freuen. Er hatte den Mondrian für viel weniger bekommen, als er gedacht hatte. Die Leute schätzten den holländischen Maler noch nicht genug. Vielleicht musste er dazu erst sterben. Eines Tages, sagte sich Oliver, würde er nach Amsterdam fahren, sich mit Mondrian treffen und ihn zum Essen einladen. Allerdings erzählte er niemandem von seinen geheimen Träumen.
    Die Comtesse war die Einzige, die ihm zu seinen Neuerwerbungen gratuliert hatte. Sie hatten sich auf der Cocktailparty angeregt unterhalten, und am Abend sprühte auch Alex nur so vor Charme und Esprit. Vielleicht wollte sie ja ihr Tief von gestern wieder wettmachen. Die Comtesse schien jedenfalls Gefallen an ihr zu finden. Sie sagte gerade, dass sie Alex gerne in London besuchen würde.
    »Sagen Sie mir nur bitte vorher Bescheid. Um diese Jahreszeit bin ich oft auf dem Land.«
    »Das Schloss würde ich auch sehr gerne einmal sehen. Ich habe so viel darüber gelesen.«
    Oliver warf ein: »Nun, dann kommen Sie doch übers Wochenende. Sie sind herzlich eingeladen.« Er blickte Alex an. »Meine Frau würde sich sicherlich auch freuen.«
    Iris wandte sich an ihren Bruder. »Du fährst Ende Juni in die Staaten, nicht wahr?«
    Philippe nickte. »Ja, das Schiff legt in der dritten Juniwoche in Southampton ab.«
    »Dann steht es also fest«, sagte Oliver. »Sie kommen uns am zweiten Wochenende im Juni besuchen.« Er blickte Philippe an. »Wenn Sie möchten, können Sie bleiben, bis Sie aufs Schiff müssen. Wenn es Ihnen allerdings zu langweilig ist, können Sie auch gerne in unserem Haus in London wohnen.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, erwiderte Philippe, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Also, uns würde es freuen, nicht wahr?« Oliver wandte sich an Alex. Eigentlich war es ihm gleichgültig, ob es ihr recht war oder nicht. Er konnte sich darauf verlassen, dass sie immer die charmante Gastgeberin spielte, wenn es erforderlich war.
    »Natürlich«, erwiderte Alex und blickte Philippe direkt an, ein Blick, der nur der Comtesse auffiel.
    »Ich lasse Sie an der Fähre abholen und nach Woodmere fahren. Sagen Sie nur Bescheid, wann Sie ankommen.« Oliver freute sich auf ein perfektes Wochenende. Er sah nicht, dass das Knie seiner Frau sich an das von Philippe drückte.

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    D er Einzige aus der Familie, dem das Mondrian-Gemälde wirklich gefiel, war Michael. Er stellte sich auf einen Stuhl, um es aus der Nähe betrachten zu können.
    »Ganz mein Sohn«, stellte Oliver fest. »Er hat meinen Kunstgeschmack geerbt.«
    »Was meinst du«, fragte Alex, »sollen wir an dem Wochenende, an dem deine französischen Freunde zu Besuch kommen, nicht noch ein paar andere Gäste einladen? Wir könnten ja vielleicht eine kleine Party geben.«
    »Das habe ich auch schon überlegt. Ja, wen würdest du denn vorschlagen?«
    Eigentlich war es ihr völlig egal. Es war nur einfacher, ein paar Augenblicke mit Philippe allein zu finden, je mehr Leute da waren. Dann würde es niemandem auffallen, wenn sie kurz verschwand.
    »Komisch, dass du den Bruder von Iris nie vorher erwähnt hast.«
    »Ach, dabei fällt mir ein, dass ich es Hugh

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