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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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dich zu vergessen. Ich habe mir fast fünf Jahre lang jeden Tag, jede Nacht gesagt, dass es nur eine Affäre war, nicht mehr …«
    »Nicht mehr? Es war mehr als alles, weißt du das denn nicht? Zumindest für mich. Mich interessiert keine andere Frau, weil keine so ist wie du.«
    Alex beugte sich vor. »O Philippe, bitte nicht. Wir können nie mehr als diese wenigen Wochen haben. Das habe ich dir damals schon gesagt. Wir wussten es doch beide.«
    »Vom Verstand her wusste ich es, ja, aber …« Er nahm sich zusammen. »Du hast also noch einen Sohn bekommen. Wie wundervoll. Und wie heißt er?«
    »Michael.«
    »Dann muss deine Ehe ja besser geworden sein.« Als sie seinem forschenden Blick auswich, fuhr er fort: »Michael ist ein guter Name. Wie alt ist er jetzt?«
    »Er ist letzten Monat vier geworden. Am zehnten April.« Sie schlug die Augen nieder.
    Philippe stand auf und trat ans Fenster. Dann drehte er sich um und blickte sie an. Dieses Mal erwiderte sie seinen Blick.
    »Es ist mein Kind, nicht wahr?«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich wollte es dir nicht sagen.«
    »Um Gottes willen, warum denn nicht? Warum hast du mich denn nicht informiert?«
    »Es ist ja nicht zu ändern. Ich habe Tag und Nacht an dich gedacht und mich gefragt, was du gerade machst, ob du wieder geheiratet hast, ob du …« Ihr versagte die Stimme.
    »Ich habe in meinem Leben nur zwei Frauen geliebt«, erwiderte Philippe. »Eine ist mir durch den Tod entrissen worden. Und die andere hat sich selbst aus meinem Leben gerissen, noch bevor wir eine Chance hatten, uns richtig kennenzulernen.«
    »Aber es kann doch nichts daraus werden.«
    »Es kann nichts daraus werden? Sag mir doch, wie es dir gestern Abend gegangen ist. Wie hast du dich gefühlt, als du mich gesehen hast?«
    »O Philippe, bitte nicht. Ich bin doch nicht frei, um dich zu lieben.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Warum behältst du unsere Zeit nicht einfach in guter Erinnerung und lässt es dabei bewenden?«
    »Weißt du was? Ich habe Vorstandssitzung, ich gehe durch die Weinberge oder bin auf einer Party, und plötzlich stehst du mir vor Augen, direkt vor mir, weil mir dein Gesicht in jedem Moment gegenwärtig ist. Wir kennen einander gut genug, um zu wissen, dass wir uns lieben, aber die Details wissen wir nicht voneinander. Ich möchte aber jede Einzelheit über dich erfahren. Schraubst du den Deckel wieder auf die Zahnpastatube?«
    Lachend schüttelte Alex den Kopf.
    »Was glaubst du denn, was mir an dir nicht gefallen könnte?«
    Alex überlegte einen Moment. »Ich kann nicht kochen.«
    Philippe schüttelte den Kopf.
    »Ich habe noch nie gebügelt.«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Ich beschäftige mich zu viel mit unwichtigen, oberflächlichen Dingen.«
    »Was, zum Beispiel?«
    »Kleider. Und dann mache ich mir auch unnötig Sorgen über Dinge, die ich sowieso nicht ändern kann.«
    »Gib mir ein Beispiel.«
    »Zum Beispiel über Menschen, die verhungern. Über Frauen, die Kinder bekommen, für die sie nicht sorgen können. Über Frauen, die missbraucht werden. Über Männer, die ihre Familien nicht ernähren können. Über Vögel, die nicht mehr fliegen können. Und ich mache mir Gedanken über das leere, sinnlose Leben, das ich und viele andere Leute führen. Ich frage mich, ob ich meinen Kindern und der Zukunft der Welt überhaupt etwas hinterlasse.«
    »Der Zukunft der Welt? Es wird Krieg geben.«
    »Oh, sag das nicht.«
    »Glaubst du etwa, dieser wahnsinnige Hitler wird verschwinden, wenn man ihn ignoriert?«
    »Glaubst du wirklich, dass es Krieg gibt?«
    »Ich habe schreckliche Angst davor.«
    Sie schwiegen einen Moment, dann legte er die Hand über ihre.
    »Was möchtest du denn gerne mit deinem Leben anfangen?«, fragte Philippe schließlich.
    Sie dachte einen Augenblick lang nach. »Ich möchte gerne etwas bewirken. So wie ein Stein, den man in einen Teich wirft, Kreise zieht. Ich möchte mein Leben nicht vergeuden, und ich möchte, dass wegen mir die Welt ein wenig besser wird.«
    Er lachte. »Wenn du mir klarmachen willst, dass ich dich vergessen soll, dann fängst du es aber ganz falsch an!«
    »Solche Fragen hat mir noch nie jemand gestellt. Ich wusste gar nicht, dass ich überhaupt solche Gedanken in mir trage.«
    »Sag mir eines.« Er blickte sie ernst an. »Liebst du deinen Mann?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Freust du dich, mich wiederzusehen?«
    Sie schloss die Augen.
    Philippe stand auf. »Komm, es ist ein

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