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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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Kinder. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er schreiend angelaufen kam, und dann tanzten wir alle unter dem schwarzen, schmierigen Regen. Natürlich hatte ich damals überhaupt keine Ahnung, was man mit Öl alles machen konnte. Und ich wusste auch nicht, wie es unser Leben verändern würde.«
    Annie starrte sie an. »Ich glaube es nicht. Ich glaube es einfach nicht.« Sie wandte sich an Frederic. »Stellen Sie sich doch vor, wenn Sie Sophie am Samstag nicht nach Hause gebracht hätten, hätte ich Ihre Großmutter nie kennengelernt. Ich kenne niemanden, der ein ähnliches Leben geführt hat wie ich. Ach, es ist so wundervoll, Mrs. Hult!«, sagte sie zu der alten Dame.
    »Sie können mich Julie nennen«, erwiderte Mrs. Hult.
    Da die Frauen ins Gespräch vertieft waren, sagte Frank, der Frederic gegenübersaß: »Ich habe über Ihr Projekt nachgedacht. Ich glaube, ich möchte gerne investieren.«
    Frederic blickte ihn erfreut an.
    »Kommen Sie morgen zu mir, dann sprechen wir darüber.«
    »Ja, gerne.«
    »Kommen Sie um zwölf zu mir in den Club. Dann stelle ich Sie den anderen vor, und vielleicht bekommen wir ja noch ein bisschen mehr Geld zusammen.«
    »Das wäre schön, Sir.«
    »Hören Sie auf, mich mit Sir anzureden, da komme ich mir so alt vor.« Frank war dreiundvierzig Jahre alt.
    »Ich hätte gerne Ihre Erlaubnis, Sir … äh, Mr. Curran, mich mit Sophie zu treffen. Ich würde sie gerne am Freitag zum Abendessen ausführen.«
    Frank lächelte. »Fragen Sie meine Tochter, nicht mich. An mir soll es nicht liegen.«
    Das Dinner bei Leonetti’s war perfekt.
    Als Frederic und seine Großmutter aus Franks Kutsche an ihrem elegant aussehenden Wohnhaus an der Park Avenue ausgestiegen waren, kuschelte sich Annie seufzend in ihren Pelz. »Ist sie nicht absolut entzückend? Es war ein wundervoller Abend.«
    Frank nickte zustimmend. »Ja, sie sind beide reizend.«
    Sophie saß ganz still da und bemühte sich, ihr Herz, das heftig klopfte, unter Kontrolle zu bekommen. Das ist ja lächerlich, dachte sie. Sie konnte sich nicht erinnern, dieses Gefühl schon einmal verspürt zu haben.
    Am Freitagabend ging Frederic mit ihr in ein kleines Restaurant, von dem sie ebenfalls noch nie etwas gehört hatte. Ein Trio spielte leise Musik, und der Raum wurde nur von Kerzen erhellt.
    »Über mich und meine Großmutter haben Sie jetzt schon alles gehört«, sagte er zu ihr. »Erzählen Sie mir von sich.«
    »Von mir?«, fragte Sophie.
    »Was sind Ihre Lieblingsbeschäftigungen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Reiten. Lesen. Ich weiß nicht.«
    »Was tun Sie, wenn Sie nicht reiten oder lesen?«
    »Nichts Besonderes. Früher habe ich manchmal Gedichte geschrieben, aber in den letzten Jahren nicht mehr. Samstags reite ich im Park. Im Winter laufe ich Schlittschuh. In Denver fahren wir Schlitten oder wandern.« Was taten denn die anderen Mädchen so?
    »Sollen wir uns morgen auf der Eisbahn treffen?«
    Sie blickte ihn an. »In drei Wochen werde ich in die Gesellschaft eingeführt. Kommen Sie zu dem Ball?«
    Er schüttelte den Kopf. »Da bin ich schon wieder in Michigan. Aber selbst wenn ich hier wäre, würde ich nicht kommen. Mir liegen solche Bälle nicht.«
    »Warum denn nicht? Mögen Sie keine Partys?«
    »Nein.«
    »Meine Familie denkt, Sie könnten auf jedem Parkett die Menschen bezaubern.«
    Frederic lachte. »Das liegt nur daran, dass meine Arbeit sie interessiert. Die meisten Leute langweilen sich zu Tode, wenn sie sich mit mir unterhalten, weil ich fast kein anderes Thema habe. Ich träume sogar von Kolben.«
    »Ich weiß noch nicht einmal, was ein Kolben ist.«
    Er lächelte. »Das werde ich Ihnen jetzt auch nicht erklären. Wissen Sie, dass ich noch nie jemanden mit grünen Augen kennengelernt habe?«
    »Wenn ich Blau trage, werden sie türkisfarben.«
    Er hob sein Weinglas. »Auf Sie, Sophie. Sie haben in meiner Welt das Unterste zuoberst gekehrt.«
    »Und wie habe ich das gemacht?« Sie liebte es, wenn er so mit ihr redete.
    »Ich denke nicht mehr an Kolben, sondern nur noch an Sie.«
    »Wie reizend von Ihnen! Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Ich möchte, dass Sie nach Detroit kommen und sich meine Arbeit anschauen.«
    Einen kurzen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass sie seine Arbeit ganz gerne sehen würde, aber Detroit?
    Der Kellner kam und servierte das Essen.
    »Das würden meine Eltern nie erlauben.«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, entgegnete er. »Ich glaube, Ihr Vater würde auch gerne

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