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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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und Annie jede zwei Bier getrunken.
    »Sag Clarissa zu mir«, bot die Herzogin Annie an. Sie legte Alex die Hand auf den Arm. »Du auch. Ich möchte nicht, dass du mich Mumsy nennst wie Durwards Frau. Ich hasse das. Clarissa nennen mich auch meine Freunde«, erklärte sie.
    »Clarissa, was für ein wunderschöner Name«, sagte Annie.
    Als sie ins Schloss kamen, war Oliver da.
    Er klopfte an ihre Tür und trat ein, als Alex sich gerade zum Abendessen umzog. »Ich werde die Renovierungsarbeiten durchführen lassen. Dein Großvater braucht sich nicht darum zu kümmern.«
    »Mein Großvater erledigt die Dinge gerne sofort, und du brauchst keine Angst zu haben. Er nimmt dafür nicht das Geld, das mein Vater dir gegeben hat. Er tut es für mich.«
    Oliver trat auf sie zu und half ihr, das Saphir-Collier, das zu ihrem Kleid passte, zu schließen. »Die Schwangerschaft bekommt dir anscheinend. Du siehst heute Abend entzückend aus.« Leicht fuhr er mit dem Finger über ihre nackte Schulter.
    Alex erschauerte. Er hatte sie seit ihren Flitterwochen nicht mehr berührt. Und er hatte gesagt, sie sähe entzückend aus.
    Da sie nichts von der Geliebten ihres Mannes ahnte, wusste sie nicht, dass Rebecca während der Feiertage mit ihrer Familie nach Gstaad gefahren war. Sie hatte Oliver nichts davon erzählt, und er hatte es erst erfahren, als er sie besuchen wollte. Er war außer sich vor Wut, und deshalb kam er auch bereitwillig mit, als Frank und der Herzog ihn dazu aufforderten. Franks Pläne, eine Zentralheizung und Badezimmer einzubauen, interessierten ihn sehr. Das würde seiner Mutter sicher gefallen. Und dann könnten sie auch wieder Gesellschaften geben. Der Gedanke an eine Jagdparty am Boxing Day gefiel ihm sehr. Natürlich würde es dieses Jahr nicht mehr klappen, aber schon bald würde es sich im Schloss wieder angenehm wohnen lassen. Und dann würde er Rebecca und ihren Mann einladen. Sie sollte sehen, was es ihm eingebracht hatte, Alex zu heiraten. Und sein Erbe wäre dann auch schon auf der Welt.
    Er betrachtete Alex’ Spiegelbild. Man sah ihr die Schwangerschaft noch nicht an. Aber sie sah heute Abend tatsächlich entzückend aus. Und ihre Brüste waren voller geworden. Ihre Augen funkelten, und sie wirkte so lebhaft und entspannt, wie er es seit langem nicht erlebt hatte. Nun, es gab ja keinen Grund, später am Abend nicht zu ihr zu gehen. Schließlich konnte er Rebecca ja nicht mit seiner eigenen Frau betrügen. Sie lag vermutlich in den Armen ihres reichen Gatten, auch wenn er fünfzehn Jahre älter war als sie.
     
    Auch Annie und Frank machten sich in ihren Räumen für das Dinner bereit.
    Frank sagte zu seiner Frau: »Gott, diese Engländer sind so wortkarg, dass man kaum erfährt, was sie wirklich denken. Alles, was ich hier umbauen möchte, findet der Herzog okay.«
    »Liebling, es mag ja sein, dass sie wortkarg sind, aber das hat nichts damit zu tun, dass sie dich alles so machen lassen, wie du es willst. Der Herzog hat überhaupt keine eigene Persönlichkeit, und außerdem ein schwaches Kinn. Oliver sieht zumindest gut aus, aber er hat auch diese Neigung zum fliehenden Kinn. Und Alex wird hier wahnsinnig.«
    »Sie sitzt hier fest mit dieser Herzogin …«
    »Nun, diese Frau hat wirklich Potenzial. Sie ist schlichtweg wundervoll. Sie kichert über alles, was ich sage. Sie musste nur aus ihrem Kerker befreit werden. Britische Frauen haben noch nicht einmal zu Hause etwas zu sagen, während in Amerika Frauen ihren Männern zwar nicht ins Geschäft hineinreden dürfen, aber …«
    »Seit wann?«, unterbrach Frank sie.
    »O Liebling, du bist eine Ausnahme. Es sind noch lange nicht alle Männer so wie du. Die meisten Männer besprechen geschäftliche Angelegenheiten nicht mit ihren Frauen, aber dafür lassen sich die Frauen nicht hineinreden, wenn es um ihr Heim oder ihr gesellschaftliches Leben geht. Hier dagegen haben Frauen überhaupt nichts zu sagen.«
    Frank seufzte. Er war nicht glücklich über das Leben, das seiner Enkeltochter aufgezwungen worden war, Hochadel hin oder her.
    »Clarissa ist intelligent und wesentlich belesener als ich. Sie hat bisher bloß nicht viel vom Leben gehabt, da sie schon so lange die Herzogin von Yarborough ist.«
    »Wird das auch Alex’ Schicksal sein?«
    »Ja, wir sollten uns schon Sorgen machen.«
    »Aus einem Mädchen kann hier nichts werden, und auch die Männer spielen nur. Unsere Söhne fangen mit ihrem Leben wenigstens etwas an, und die Tatsache, dass sie mit einem

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