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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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marschierte hinaus. Belle folgte ihm ohne Zögern. Als sie an mir vorbeikam, nahm ich einen leichten Zigarettengeruch wahr.
    »Ach komm schon, Sohn. Das sollte doch gar nichts heißen«, rief Ted. Sein Gesicht war fleckig vor Aufregung, während Juliette ihn zu beruhigen versuchte.
    »Der Fuchs im Hühnerstall«, bemerkte Rosie, als wir in die Küche zurückeilten.
    Schweigend räumten wir auf. Tina und Tanya warfen sich kurze Blicke zu, wenn sie nicht irgendwelche Mitteilungen an ihre Freunde verschickten. Niemand war überraschter als ich, als wenig später Elliot hereinplatzte und mir eine Tüte Kräuter auf die Arbeitsplatte legte. »Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?«, fragte er.
    »Worum geht es denn?« Wie ein Pony trottete ich hinter ihm her, genauso wie zuvor Belle. In der Vorhalle war nichts von ihr zu sehen. Der Kronleuchter schwang leicht hin und her und ließ Lichtflecken über die Wände huschen.
    »Meine Verlobte richtet am nächsten Wochenende eine Modenshow bei sich zu Hause aus.« Elliot schaute mich nachdenklich an. »Ich habe ihr versprochen, Sie zu fragen, ob Sie das Catering machen.«
    »Oh. Äh. Ja, nun … Ich denke schon«, sagte ich verwirrt. Ich war mir nicht sicher, was ich erwartet hatte, aber das war es bestimmt nicht gewesen.
    »Überschlagen Sie sich nur nicht vor Begeisterung«, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken, und ich fragte mich, wie viel Wein er getrunken hatte. Betrunken schien er nicht zu sein. Tatsächlich wirkte er sogar beängstigend nüchtern. Die Füße standen fest auf dem Holzboden, die Arme waren verschränkt. »Ich dachte, Sie würden sich über einen Auftrag vielleicht freuen.«
    »Sie müssen uns keinen Gefallen tun«, sagte ich, und sein Blick wirkte plötzlich defensiv. »Warum tragen Sie Ihre Kette nicht?«, platzte ich heraus und starrte auf das Dreieck sonnengebräunter Haut, das sein T-Shirt-Ausschnitt freigab.
    »Was sagen Sie?«
    »Die … äh … silberne Kette, die Ihre Großmutter Ihnen zum einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hat«, stotterte ich.
    Jetzt hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. »Woher wissen Sie davon?«
    »Oh, ich bin ein wenig medial veranlagt«, sagte ich und versuchte, nicht knallrot zu werden. Aus dem Augenwinkel sah ich Beatrice auf dem Treppenabsatz stehen und uns beobachten.
    »Medial veranlagt?« Elliots Stimme klang skeptisch. »Sie reden ja wie meine Großmutter.«
    Er angelte einen Zettel aus der Hosentasche und reichte ihn mir. »Rufen Sie Belle morgen an«, sagte er und musterte mich skeptisch.
    Ich wünschte, meine Augen wären nicht mehr geschwollen.
    »Wir sehen uns.«

13. Kapitel
    »Guten Morgen, mein Schatz.«
    Die Stimme drang durch meinen Traum zu mir durch. Mum trampelte absichtlich laut herum, riss geräuschvoll die Vorhänge auf und hob meine Jeans mit übertriebenem Gestöhne vom Boden auf. Ich bezweifelte, dass ich irgendeine Chance hätte, wenn ich mich schlafend stellte.
    »Morgen«, nuschelte ich. Erst frühmorgens war ich eingeschlafen, die Ereignisse des Tages hatten mir keine Ruhe gelassen. Auf dem Heimweg hatte ich von Pete eine SMS bekommen, woraufhin es mir noch schlechter gegangen war. ›Ich wünschte, du wärst bei mir, Kürbiskuchen. I luv u.‹ Ich hatte ihn vor mir gesehen, über den winzigen Display gebeugt, und meine Schuldgefühle hatten mich erneut überwältigt.
    »Hier, trink einen Tee«, sagte Mum. Widerstrebend setzte ich mich auf und stopfte mir ein Kissen zurecht. »Sieht aus, als wäre es spät geworden.«
    Ich streckte mich, gähnte und nahm die dampfende Tasse. »Hast du nicht deinen Garten-Zirkel?«, fragte ich und trank einen Schluck.
    Sie schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Bettkante. »Zu kalt.«
    »Pilates?« Seit sie pensioniert war, bestand Mums Leben aus einem Berg an Aktivitäten, die sie mehr auf Trab hielten als zuvor ihr Unterricht an der Schule. Immerhin fühlte sie sich nicht mehr verantwortlich für all die hoffnungslosen Fälle.
    »Ist alles in Ordnung, Sasha?«, erkundigte sie sich, ignorierte komplett meine Frage und fummelte an den Bündchen ihrer Strickjacke herum. Die Jacke hatte sie in ihrer qualvollen Strickphase fabriziert, und ein Bündchen war länger geraten als das andere.
    »Du scheinst irgendwie nicht du selbst in letzter Zeit«, fügte sie hinzu, und ich wunderte mich, dass ihr das aufgefallen war. »Ist alles in Ordnung mit dir und Pete?« Sie senkte den Blick, als würde sie über den Tod sprechen. Trotz ihrer Begeisterung über die

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