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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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schaute Pete finster an, der sich nichts anmerken ließ.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte er und strich Butter auf ein Stück Brot. »Ich habe es auf dem Handy versucht, aber das war abgeschaltet. Ich habe mir Sorgen gemacht.« Es war offensichtlich, dass die Tiefenentspannung des Wellness dahin war.
    »Tut mir leid, mein Schatz, der Akku war leer. Wie geht es deinem Rücken?« Meine Schuldgefühle wegen der Verspätung hatten sich sofort in Luft aufgelöst, als ich gesehen hatte, dass seine Eltern mit waren.
    »Gut, danke«, sagte er, beugte sich vor und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Er roch nach Duschgel mit einem Hauch von ›Deep Heat‹, und ich fragte mich, ob seine Auskunft zum Zustand seines Rückens nicht bloß so dahingesagt war. Ich nahm mir vor, ihm später eine Massage zu verpassen.
    »Und was machen die hier?«, flüsterte ich ihm ins Ohr.
    »Ich fand es eine nette Geste, Mum und Dad zum Essen einzuladen, da sie das Wellness-Paket bezahlt haben«, rechtfertigte er sich. Er trug ein neues, dunkelgrünes Hemd und hatte einen Dreitagebart. Mir fiel auf, dass die Frauen am Nachbartisch ihn interessiert musterten. »Es gab dort ein tolles Sportstudio«, sagte er begeistert und schlug sich auf den Bauch. »Wenn das so weitergeht, werde ich ein ordentliches Sixpack hinbekommen.«
    »Wenn das so weitergeht, wird dein Anzug aus allen Nähten platzen, wie bei dem unglaublichen Hulk«, sagte ich alarmiert. »Ich dachte, du wolltest es langsam angehen lassen.«
    Vivienne rümpfte die Nase, als hätte ich ihm vorgeworfen, dass er Pensionäre abmurkse. »Er hätte sicher einen Gang runtergeschaltet, wenn du mitgekommen wärst«, sagte sie mit ihren frisch aufgespritzten Lippen.
    »Und? Wie geht es Ihnen so?«, fragte ich Mr. Treadwell, da ich beschlossen hatte, sie zu ignorieren. Er erzählte mir von einem Aston Martin, den er für seinen Laden für Luxuskarossen aufgetrieben hatte, während Vivienne Petes Blick suchte und dachte, ich würde es nicht merken.
    Eine gewisse Unruhe packte mich, ich klinkte mich aus und nickte bloß hin und wieder. Mein Blick schweifte durch das Restaurant. Trotz des unglückseligen Namens war das ›Hungry Horse‹ für sein gutes Essen bekannt und sehr beliebt. Die Ausstattung war eher schlicht – überall hingen Bilder von fressenden Pferden, und um die niedrigen Holzbalken waren Lichterketten gewickelt –, aber es war insgesamt gemütlich und einladend.
    Mein Blick schweifte zur Bar hinüber, wo ich Glen entdeckte. Unverhohlen studierte er den Inhalt des Push-up- BH s der Bardame, und ich fühlte mich leicht unbehaglich. Vermutlich war er mit Rosie und ihren Eltern hier.
    Bevor ich etwas unternehmen konnte, löste er sich von der Bar und trat durch die Tür auf den Parkplatz, sein Handy ans Ohr gepresst. Er schien gar nicht bemerkt zu haben, dass ich ihn anstarrte.
    »Du hast immer noch nicht erzählt, warum du zu spät gekommen bist«, sagte Pete, als der Hauptgang kam, und ich klinkte mich wieder ein.
    »Entschuldigung«, sagte ich und lächelte leicht abwesend, da ich im Geiste noch bei Glen war.
    »Du wirkst, als wärst du meilenweit weg.«
    »Dabei sitze ich doch hier direkt vor dir«, säuselte ich, während seine Mutter den Kellner anhimmelte, einen ziemlich schmierigen Franzosen.
    Petes Hand verschwand unter den Tisch und legte sich auf mein Knie.
    »Was tust du da?«, flüsterte ich hinter meiner Serviette.
    »Man tuschelt nicht, Sasha, das ist unhöflich«, sagte Vivienne und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder mir zu.
    Pete verzog keine Miene, während seine Hand meinen Oberschenkel hochwanderte.
    »Du hast aber doch keine Verstopfung mehr, oder?«, fragte Vivienne ihren Sohn stirnrunzelnd, während der jetzt offenbar vergaß, wie kitzlig ich war, und seinen Finger in meine Seite stieß.
    »Aaaahh!«, juchzte ich, riss mein Bein hoch und stieß mit dem Knie an den Tisch. Viviennes Glas kippte um.
    »Meine Güte, Sash, du bist aber auch schreckhaft.« Pete guckte bestürzt, während Vivienne aufgesprungen war und mit ihrer Serviette an einem sich ausbreitenden Flecken auf ihrem Chiffonrock herumtupfte.
    »Tut mir leid, Vivienne«, sagte ich und unterdrückte ein Lachen, als sie sich mit Märtyrermiene wieder hinsetzte und den Saum glattstrich. Es sah aus, als hätte sie sich in die Hose gemacht.
    Roger stellte ihr Glas wieder hin und füllte Wasser nach, aber es war klar, dass die beiden dachten, ich hätte das absichtlich gemacht.
    »Was ist bloß los mit dir? Du

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