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Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Titel: Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Gerberding , Evelyn Holst
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lag, dass er die anderen Kinder biss, später an
seiner Unfähigkeit, sich in Gruppen zu integrieren. Er war einfach immer das Opfer, er hat es immer ausgestrahlt. In der achten Klasse, zu Beginn der Pubertät, war es besonders schlimm. ›Keiner mag mich, ich bring mich um‹, hat er gesagt. Ich bin dann jeden Morgen vor der Arbeit mit ihm in die Jugendpsychiatrie gefahren. ›Mütterliche Überfürsorge‹ stand in den Akten, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Weil ich jetzt weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. Und zwar allein, denn mein Exmann hat sich um nichts gekümmert, wollte gar nicht wahrhaben, dass mit seinem Sohn etwas nicht stimmt. ›Der wird schon‹, war sein Mantra. Das hat mich damals wütend gemacht, weil immer ich diejenige war, die alles regeln musste. Das Internat für ADHS-Schüler, ich hab es gefunden. Da hat Moritz seine mittlere Reife geschafft. Die Medienfachschule bis zum Abitur, auch meine Initiative, jetzt hat er das Fachabitur. Notendurchschnitt 2,5. Und im Herbst fängt er in Hannover mit dem Informatikstudium an.
    Ja, mein Sohn hat mich einiges gekostet. Viel Kraft, Nerven und letztlich meine Ehe. Aber er hat mich auch stärker gemacht, ich liebe ihn über alles und bin sehr stolz auf ihn.«

»Hallo, ich bin auch noch da!« – Ein Kapitel nur für Väter
    Til Schweiger [Ref11] . Traum aller Schwiegermütter. Weil er so knuffelig aussieht? Auch. Weil er so gut im Geschäft ist? Ja, auch. Aber vor allem, weil er Dinge wie diese sagt, etwa der WELT ONLINE in einem Interview: »Ich hab immer Sorgen um sie. Davon wache ich manchmal nachts auf und kann nicht wieder einschlafen. Meistens aus Furcht, dass ihnen was zustoßen könnte. Und dann kommt das Nächste: Wenn ihnen nichts passiert und wenn sie gesund sind, was wird dann aus ihnen? Was für einen Beruf werden sie ergreifen? Werden sie was finden, was sie glücklich macht? Aber solche Gedanken haben alle Eltern, die ihre Kinder lieben – und ich gehe erst einmal davon aus, dass das prinzipiell immer so ist. Das ist ja das Doofe an einem Kind. Wenn es geboren wird, dann hat man ja zwei Gefühle. Das eine ist diese unendliche, unerschütterliche Liebe – was ein ganz tolles, großartiges Gefühl ist, das schönste auf der Welt. Und gleichzeitig hat man unendlich Angst, dass dem Wesen was passieren könnte.« Hätte man Til Schweiger gar nicht zugetraut, diesen tiefen Abgrund an Liebe. Diesen Abgrund an Sorge. Männer, denkt man doch oft als Frau, sind die Spezies, die nach der Geburt »Schatz, das Dings ist mir noch zu klein, da mach ich sicher was kaputt. Ich komm wieder, wenn man sich vernünftig mit ihm unterhalten kann« sagen und immer
einen kleinen, vorsichtigen Bogen um die neue Babyidylle machen. Zur Einschulung, wenn sich alles gut eingespielt hat, sind sie dann wieder mit einer dicken Schultüte präsent.
    Klar gibt es diese vorsintflutlichen Exemplare immer noch, genauso wie es noch Männer gibt, die ihre Frauen ungern ans Steuer lassen, aber sie sind die Ausnahme, die zum Glück die Regel bestätigt. »Stimmt«, meint Christoph, 58, drei Kinder, zwei Enkel, »du bist ein Leben lang die emotionale Geisel deiner Kinder. Wenn es einem der Kinder richtig dreckig geht, dann kann es dir auch nicht gut gehen.« Babys können überwältigend sein. Und starke Männer hilflos machen. Und manchmal sehr frustriert.
    Baby-Blues statt Vaterglück
    So ist das Leben, lieber Papa, die Frau deiner leidenschaftlichen Nächte ist jetzt Mutter geworden und ihre Leidenschaft hat sich verlagert! Auf das Kind, nicht auf dich. Dafür hast du jetzt eine Mami im Haus, worüber du nicht besonders glücklich bist. Denn die hast du ja bereits und hast dich mehr oder weniger von ihr gelöst. Von ihren Forderungen und Erwartungen an den kleinen Jungen, der vielleicht noch immer in dir schlummert. Und jetzt, wo deine Frau Mami ist, kommt das Prinzip Mutter zu dir zurück. Mit all seinen Ratschlägen, Kritikpunkten und Forderungen. Und das Prinzip Spaßfaktor ist passé, jedenfalls bis auf Weiteres. Männerabende mit den Kumpels? Vergiss es. Das Baby ist erkältet und die Mami erschöpft. Kleines Bierchen vor dem Fernseher? Kleine Kinder mögen keine Bierfahnen. Mein Nabel, der Mittelpunkt der Welt? Das war einmal!
    Ein Kind, zumal ein winzig kleines, schubst seine Eltern ohne Vorwarnung in die Erwachsenenwelt, in der sie funktionieren und Verantwortung übernehmen müssen. Ältere Männer haben es deshalb leichter, sich an ihre neue Rolle

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