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Wer schlafende Hunde weckt

Wer schlafende Hunde weckt

Titel: Wer schlafende Hunde weckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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wenn er aggressiv wird? Jim war jetzt schon weit weg.
    Als Croft den Mund öffnete, kam Jasmine ihm zuvor.
    »Sie sind doch Stuckateur, oder?«, platzte es in ihrer Panik aus ihr heraus – das Einzige, was ihr spontan einfiel.
    Das nahm ihm ein bisschen den Wind aus den Segeln, doch dann kam die unausweichliche Frage.
    »Woher wissen Sie das denn?«
    Verdammt noch mal, warum erklärte sie ihm nicht einfach, dass sie so gut informiert war, weil sie für einen Privatdetektiv arbeitete, den Dorothy Muldoons Anwälte angeheuert hatten – sonst hatte sie ihm ja schon alles gesagt. Ja, woher sollte sie das wissen?
    Dann kam die Inspiration.
    »Sie haben bei meiner Tante die Küche gemacht. Vielleicht erinnern Sie sich noch? Eine kleine Doppelhaushälfte auf der South Side? Da war vorher Artex an der Decke, und Sie sind da noch mal drübergegangen.«
    Er legte die Stirn in Falten, als er seine Erinnerungen durchsuchte, während Jasmine ihm eine ihrer eigenen verkaufte.
    »Ich verfolge Sie ja nicht oder so«, erklärte sie mit einem nervösen Kichern. »Na ja, als ich Sie da eben gesehen hab, wusste ich erst nicht so genau, woher ich Sie kenne, und dann waren Sie weg. Ich bin nämlich mit meinem Freund in eine neue Wohnung in Hyndland gezogen, und da waren die Wände feucht geworden, aber das ist schon erledigt, Gott sei Dank.«
    Sein misstrauischer Blick wich einem verwirrten, während Jasmine auf ihn einplapperte.
    »Auf jeden Fall sieht das Wohnzimmer schrecklich aus, und das Schlafzimmer auch, und das muss alles neu … wie heißt das noch?«
    »Verputzt werden?«, schlug er vor.
    »Ja, genau. Verputzt. Aber wir kriegen einfach niemanden.Die sagen uns immer zu und tauchen dann doch nicht auf. Machen einen Kostenvoranschlag von tausend Pfund, sind ja zwei große Räume mit hohen Decken, und das würde mein Freund ja auch zahlen, damit es endlich mal gemacht wird, aber dann lassen sie uns trotzdem hängen. Als ich Sie da eben gesehen habe, hab ich mir gedacht, frag ich doch mal, ob Sie das vielleicht machen würden. Wir zahlen auch bar. Michael hatte das Geld sowieso schon für den anderen abgehoben.«
    Croft nickte schon. Seine Augen leuchteten, als sie den Preis erwähnte, und jegliche Zweifel verschwanden spätestens mit dem Wort »bar«.
    »Hmmja, das könnt ich machen.«
    »Für denselben Preis?«
    »Meinetwegen, ja. Hört sich okay an. Wenn’s jetzt keine Villa ist oder so.«
    »Schön wär’s. Tja, dann müssten wir noch ’nen Termin ausmachen. Sie können sich bestimmt vorstellen, dass wir die Stellen nach der ganzen Zeit nicht mehr sehen können, also je früher desto besser. Sie hätten nicht zufällig nächste Woche was frei?«
    Er sah kurz weg und tat nachdenklich. Ein guter Schauspieler war er nicht.
    »Wenn ich was anderes verschiebe, könnte ich Montag kommen.«
    »Oh toll, vielen, vielen Dank!«, jubelte sie nur zum Teil gespielt. »Sie sind meine Rettung!«
    Sie tauschten Handynummern aus und Jasmine gab ihm die Adresse. Die Aufnahmen der versteckten Kamera reichten wahrscheinlich schon aus, aber falls nicht, würde es ihm garantiert das Genick brechen, wenn er am Montag mit voller Ausrüstung bei Jims Wohnung in Hyndland auftauchte.
    Als sie zusah, wie er seinen ursprünglichen Weg die Great Western Road entlang fortsetzte, bekam sie einen gewaltigen Endorphinschub, der sie in Verbindung mit allem anderen,was in den letzten fünf Minuten ihren Kreislauf geflutet hatte, fast schweben ließ. Plötzlich war alles möglich. Sie konnte diesen Job. Und schauspielern konnte sie auch: Sie konnte unter Druck spielen, sie konnte improvisieren, einfach alles.
    Sie eilte zurück zur Byres Road. Sie würde sich zu Charlotte und ihren Freundinnen setzen und alles erklären. Charlotte würde ihr an den Lippen kleben: Es war eine großartige – und wahre – Geschichte, die Jasmines facettenreichen Charakter zeigte, ihren Hintergrund und ihre Tiefe, sie spielte, wie sie noch nie jemanden hatten spielen sehen.
    Sie fing an zu laufen, fast zu sprinten, im Slalom um die Fußgänger, und kicherte dabei in sich hinein, als sie um die Ecke zur Cresswell Street kam.
    Der Tisch war leer. Charlotte und ihre Freundinnen waren gegangen.
    Na klar.
    Jasmine verbockt’s.

Räuberpistole
    »Mum, was ist ’ne Räuberpistole?«, fragte Duncan, als Catherine ihm die Enden seiner Ben-10-Bettdecke an den Schultern feststopfte.
    »Erklär ich dir morgen. Schlaft schnell wieder ein, ihr beiden.«
    »Das ist die Pistole von ’nem

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