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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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bei der er wohnte, litt jedenfalls nicht unter Geldsorgen. Langfristig hatte er Aussichten auf ihr Erbe; daran zweifelte ich nicht. Mehr als einmal waren Morde begangen worden, um derartige Hoffnungen zu erhalten.
    »Hören Sie!«, fing er an, warf seinen Stock und den Hut auf den Tisch und setzte sich unaufgefordert. »Das ist eine widerliche Geschichte, Inspector. Ich nehme an, es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass es sich bei der Toten um Madeleine Hexham handelt, oder?«
    »Es ist in der Tat eine unangenehme Geschichte«, stimmte ich ihm zu. »Und wir nehmen mit einiger Bestimmtheit an, dass es sich bei der Toten um Madeleine Hexham handelt, ja.«
    »Mit einiger Bestimmtheit? Die Polizei redet wie die Anwälte! Sie wollen nie, dass man ihren Namen unter etwas setzt, ohne dass sie sich ein Türchen offen halten, um sich notfalls herauszuwinden.«
    Ich nahm Cartertons Erfahrungen mit Anwälten interessiert zur Kenntnis. Ich war nicht gänzlich anderer Ansicht als er, doch ich fragte mich unwillkürlich, wo er seine Erfahrungen gesammelt hatte.
    »Ich darf Ihnen verraten«, fuhr Carterton fort, »dass meine Vorgesetzten im Foreign Office alles andere als erbaut sind.« Er schob seinen Stuhl zurück und musterte meinen Schreibtisch mit finsterer Miene. »Ich musste es leider melden. Morgen steht es in jeder Zeitung und in jedem Klatschblättchen.«
    Ich fragte mich, wie viel von seiner Unbill von der Nachricht über Miss Hexhams Ermordung herrührte und wie viel aus der Sorge, dass Spekulationen und neugieriges Interesse von Zeitungen seine eigenen Zukunftsaussichten beeinträchtigen könnten. Der Eindruck, den ich im Moment gewann, war, dass Letzteres wichtiger war für Carterton. Das machte es mir leichter, ihn nach dem zu fragen, was mir durch den Kopf ging. Ich musste mir nicht länger Gedanken wegen seiner Gefühle machen. Ich zog im Gegenteil sogar eine perverse Befriedigung aus der erwarteten Antwort auf meine nächste Frage.
    »Die Kleidung stimmt sicherlich mit der Beschreibung der Kleidung der Vermissten überein, und wir haben ein Taschentuch mit den passenden Initialen bei der Toten gefunden. Dennoch würden wir es zu schätzen wissen, wenn Sie sich überwinden könnten, einen genaueren Blick auf die Tote zu werfen und ihre Identität zu bestätigen.«
    Wie ich erwartet hatte, reagierte er entsetzt. Er starrte mich offenen Mundes und aus weit aufgerissenen Augen an. »Einen Blick auf sie werfen?«, ächzte er. »Sie meinen, die … die Überreste ansehen?«
    Ganz genau, mein stolzer Lackaffe , dachte ich bei mir. Laut verlieh ich meinem Bedauern Ausdruck, dass ich ihm solche Unannehmlichkeiten bereitete.
    »Ich kann Sie nicht zwingen, Sir, es zu tun. Doch in Angelegenheiten wie diesen müssen wir, nun ja, absolut sicher sein, und tatsächlich könnte jeder irgendwie in den Besitz ihres Kleids gekommen sein. Es gibt genügend Frauen mit der gleichen Statur. Ich kann wohl kaum Mrs Parry bitten, die Identifizierung vorzunehmen, oder? Die verschwundene Miss Hexham scheint keine Verwandten zu haben, oder falls doch, dann leben sie weit weg von hier. Wenn ich richtig verstanden habe, kam sie aus der Gegend von Durham, sehr weit oben im Norden, und dort jemanden zu finden und nach London zu rufen …«
    »Ja, ja!«, schnappte er. »Ich verstehe Ihr Problem. Es ist mir klar, dass Sie meine Tante nicht bitten können, die Tote zu identifizieren. Ich bin der … der einzige Mann im Haus; also ist es meine Aufgabe. Ist sie … Ist sie …«, er brach ab. »Ist sie stark entstellt?«, stieß er schließlich hervor.
    »Recht stark, Sir, fürchte ich. Sie ist seit etwa zwei Wochen tot, vielleicht ein wenig kürzer.«
    »Zwei Wochen? Aber sie wird schon viel länger vermisst! Hören Sie, sind Sie sicher, dass diese arme Frau Madeleine Hexham ist? Das ergibt doch keinen Sinn!«
    Sein Gesicht hatte sich zornig gerötet. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Die Fakten verwirrten ihn genauso sehr wie mich. Seine natürliche Reaktion war, dass wir einen Fehler gemacht und ihn unnötigerweise herbestellt hatten. Er war im Foreign Office in Verlegenheit gebracht worden. Selbst wenn sich alles als Hirngespinst herausstellte, würde es in diesen geweihten Hallen des Anstands nicht vergessen werden. »Ah, der junge Carterton!«, würden die Kommentare noch viele Jahre lauten. »Da gab es doch mal Ärger wegen einer toten Frau, die die Polizei nicht identifizieren konnte, nicht wahr?«
    Vielleicht, dachte ich

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