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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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mich so zum Narren gemacht habe vorhin«, sagte er verlegen. »Mich so zu übergeben.«
    »Keine Sorge deswegen, Sir; das ist vollkommen natürlich. Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Hilfe. Wir wissen das sehr zu schätzen«, sagte ich zu ihm.
    »Wäre das alles?«, fragte er mit hoffnungsvoll erhobener Stimme.
    »Nur noch ein paar schnelle Fragen. Haben Sie eine Idee, warum Miss Hexham das Haus an jenem Tag ohne Vorwarnung verlassen hat und ohne ein Stück Gepäck?«
    »Wieso?«, entgegnete er überrascht. »Nein, damals nicht mehr als jeder andere von uns auch. Aber sie hat meiner Tante einen Brief geschrieben, wie Sie wissen, in dem sie uns den Grund mitgeteilt hat.«
    »Haben Sie diesen Brief gesehen, Sir?«
    »Ich habe ihn gesehen, ja. Aber wenn Sie von mir wissen wollen, ob es tatsächlich ihre Handschrift war, dann kann ich nur sagen, es sah so aus. Ich kannte ihre Schrift nicht genau genug, um mehr sagen zu können.«
    »Und Sie waren überrascht, dass Madeleine Hexham durchgebrannt war?«
    »Herrgott noch mal, natürlich war ich überrascht!«, schnappte er.
    »Erschien sie Ihnen in der Zeit zuvor nicht geistesabwesend oder nachdenklicher als für gewöhnlich?«
    »Nein«, antwortete er. »Sie kam mir auch nicht so vor, als wäre sie bis über beide Ohren verliebt, wenn es das ist, worauf Sie hinauswollen. Soweit ich sehen konnte, war sie eine Frau mit wenig oder gar keinen Emotionen, außer aus zweiter Hand.«
    Jetzt war ich an der Reihe, begriffsstutzig zu reagieren. »Aus zweiter Hand?«
    »Sie las Romane. Sie lieh sie in Leihbüchereien aus. Sentimentaler Mist.«
    Ah, dachte ich grimmig. Eine junge Frau ohne echte Erfahrung, was das Leben und die Leidenschaft angeht, die all ihre Ideen aus dem bedruckten Papier beliebter Unterhaltungsromane bezogen hat. Dann war die Wirklichkeit gekommen, dicht gefolgt von einem viel zu gewaltsamen Tod.

KAPITEL ACHT
    Elizabeth Martin
    Ein Klopfen an meiner Schlafzimmertür riss mich aus meinen Erinnerungen an vergangene Zeiten. Ich öffnete und sah Nugent vor mir, die mir sagte, dass Mrs Parry meine Anwesenheit benötigte. Ich fand Tante Parry auf dem Bett, gestützt von einem Berg Kissen und in voller Garderobe. Der Raum stank nach Cologne und flüchtigem Riechsalz, und ich sah, dass die Madeira-Flasche erneut Verwendung gefunden hatte, denn sie stand nahezu leer mit einem fleckigen Glas auf einem Beistelltisch.
    Wie auch immer die Kombination der Behandlungen ausgesehen haben mochte, Tante Parry war wieder zu sich gekommen. Sie klang frisch und wirkte recht erholt. Von ihren Kissen aus winkte sie mir mit einer kleinen weißen Pummelhand.
    »Elizabeth, du musst einen Brief für mich an den guten Dr. Tibbett schreiben. Schreib bitte, dass ich ihm dankbar wäre, wenn er vorbeikommen könnte … Nein, frag ihn, ob er heute Abend zum Essen vorbeikommen kann. Schreib nichts von dem, was mit Madeleine passiert ist; das wäre wohl kaum der richtige Weg, ihn dies wissen zu lassen. Schreib nur, dass es eine Angelegenheit gibt, die ich dringend mit ihm besprechen möchte. Schick einen der Diener mit dem Brief zu ihm. Simms kennt die Adresse.«
    Sie zögerte. »Ich werde ihn fragen, ob er glaubt, dass wir Trauer tragen sollten. Unter den gegebenen Umständen glaube ich es allerdings nicht. Das würde nur unnötige Aufmerksamkeit erregen und Fragen nach sich ziehen. Ich nehme an, es gibt auch so schon Klatsch genug. Du bist sowieso ernst gekleidet, Elizabeth. Was denkst du darüber?«
    »Vielleicht«, schlug ich vor, »ein Zeichen, um den Ernst der Ereignisse zu betonen …?«
    »Aber keine Trauer. Ja, das ist sehr klug von dir, meine Liebe. Schwarz kommt nicht in Frage. Nugent! Leg mir bitte die taubengraue Seide heraus. Ich schätze, das müsste reichen.«
    Ich ging nach unten in die Bibliothek und schrieb wie gebeten eine sorgsam formulierte Einladung an Dr. Tibbett, versiegelte den Brief und übergab ihn Simms. Kurze Zeit später sah ich Wilkins in ihrer Haube und mit dem Umhängetuch am Fenster vorbeihuschen auf ihrem Weg, den Brief an seinen Empfänger zu liefern.
    Ich war sicher, Wilkins hatte nichts gegen den Botengang einzuwenden. Nicht nur, dass sie so eine Gelegenheit erhielt, zur Abwechslung mal aus dem Haus und den scharfen Adleraugen von Mrs Simms zu sein, sondern auch, weil es ihr ein gewisses Maß an Wichtigkeit verlieh. Aufregung sprühte aus jeder Faser ihrer dahinhastenden Gestalt. Simms hatte inzwischen sicher das gesamte Personal über das Schicksal von

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