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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Martin.« Die letzte Bemerkung kam, als wäre sie ihm gerade noch eingefallen.
    »Guten Tag, Dr. Tibbett«, antwortete ich artig. »Sie werden erfreut sein zu hören, dass wir uns einigermaßen gut halten. Mrs Parry im Besonderen ist uns allen ein strahlendes Vorbild.«
    Er bedachte mich mit einem raschen Blick, und Tante Parrys Gesichtsausdruck war verdutzt, während sie meine Worte verdaute. Einerseits schätzte sie das Zeichen des Vertrauens. Andererseits konnte sie sich jetzt nicht mehr in ungehörigem Lamentieren ergehen, wo sie doch alles so gefasst aufgenommen hatte.
    »Ich habe nicht weniger erwartet«, sagte Tibbett gewichtig. »Sie haben das Herz einer Löwin, meine liebe Freundin. Ich hatte insgeheim bereits so etwas befürchtet, müssen Sie wissen. Dieses Mädchen kam mir von Anfang an vor wie eine Heuchlerin. Angesichts meiner vielen Jahre Erfahrung als Schulmeister habe ich, so könnte man sagen, eine Begabung für das Entdecken von Charakterschwächen entwickelt, für die Faiblesse zum Drückebergertum und die Neigung zum Lügen. Diese junge Person konnte mir nie in die Augen sehen. Aha!, war mein erster Gedanke, als ich sie bei Ihnen sah. Auf diese Person musst du ein Auge halten!«
    Mit diesen Worten starrte er mich streng an.
    »Nun«, sagte Tante Parry nervös. »Madeleine erschien mir stets als eine nette junge Frau. Deswegen war ich ja auch so schockiert, als wir ihren Brief erhalten haben. Was den übrigens betrifft … Der Inspector von Scotland Yard schien ungehalten zu sein, weil ich ihn nicht aufbewahrt habe.«
    »Warum hätten Sie diesen Brief auch aufbewahren sollen?«, entgegnete Tibbett. »Er war ein schäbiges Dokument, in welchem die Erklärung abgegeben wurde, dass sie in Sünde gefallen sei, ohne jegliches Gefühl dafür, etwas Falsches getan zu haben. Wenn eine junge Person den Schutz der Älteren und Erfahreneren abwirft und sich auf die von tiefen Löchern übersäte Straße des Ruins begibt, dann weiß man nie, wie tief sie fallen wird, und kein noch so schreckliches Schicksal wäre völlig unerwartet.«
    Wilkins und Ellis, die beiden Mädge, sind offensichtlich nicht die Einzigen, die sich genüsslich im Elend und den Wunden anderer wälzen , dachte ich.
    »Es war ja so ein Schock, als der Polizeiinspektor gestern vorbeikam, völlig unerwartet. Gestern Abend musste der arme Frank zum Scotland Yard und von dort … Ich bringe es nicht über die Lippen. Es war so furchtbar!«, lamentierte Tante Parry und führte das Cologne-getränkte Taschentuch zur Nase.
    »Er war gezwungen, zu einer Leichenhalle zu gehen und die tote Miss Hexham zu identifizieren«, kam ich ihr zu Hilfe.
    Dr. Tibbett schüttelte traurig den Kopf und sagte, das wäre in der Tat furchtbar, und Frank müsse ebenfalls tapfer sein. Ein verlegener Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Es tut mir leid, dass ich nicht zu Hause war, als Ihr Brief gestern kam. »Ich … ah, ich wurde ans Bett eines früheren Lehrerkollegen gerufen, der sehr krank ist, sehr, sehr krank sogar. Auf die Bitte seiner Frau hin saß ich für eine Weile bei ihm. Ich denke, es war ihm ein Trost.«
    Tante Parry sagte, sie wäre sicher, dass dem so sei und dass Dr. Tibbett sich keine Vorwürfe machen solle, weil er keine Zeit gehabt hätte, sie zu besuchen. Sie könnte das verstehen. Tatsächlich sah sie jedoch ein wenig verärgert aus. Ich fragte mich, ob sie genau wie ich vermutete, dass der Lehrerkollege eine Rolle ähnlich der jener ständig leidenden Großmütter spielte, mit welchen junge Männer prächtig ausgestattet waren, wenn es um eine Ausrede ging.
    »Die … ah … Polizei«, sagte Dr. Tibbett mit für ihn ungewöhnlichem Mitgefühl. »Ist sie … Sind die Beamten noch einmal zurückgekommen?«
    »Das ganze Haus war voller Polizei!«, deklarierte Tante Parry erregt, wedelte mit dem Taschentuch und erfüllte die Luft mit dem Duft von Cologne. »Allerdings hat sie mich in Ruhe gelassen, genau wie Elizabeth. Elizabeth hätte sowieso nichts sagen können. Ich kann ihnen ebenfalls nichts sagen. Ich denke, die Diener wissen genauso wenig. Madeleine hat niemandem hier im Haus erzählt, was sie vorhatte.«
    »Ein Sergeant und ein Constable haben uns heute Morgen ihren Besuch abgestattet, um die Diener zu befragen«, erklärte ich.
    »Ah, die Diener«, sagte Tibbett nachdenklich. »Das Personal ist manchmal versucht, bei Gelegenheiten wie diesen, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Man muss jede Aussage des Personals mit

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