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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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mehr, was sie wollte. Den Forderungen einer Verdächtigen nachzukommen widerstrebte ihr, aber … Sie wollte Sophie nach Hause bringen und sehnte sich danach, zumindest diesen Fall abzuschließen in der Hoffnung, den Druck lindern zu können, der auf ihrem Herzen lastete.
    «Holen Sie sie ab», sagte Horgan kurz entschlossen. «Und nehmen Sie eine Hundestaffel mit. Auf geht’s!»
    «Jawohl, Sir.»
    Horgan wandte sich an Cargill. «Falls Ihre Mandantin nicht kooperiert, werden ihr alle Privilegien, die sie im Gefängnis zurzeit noch genießt, entzogen. Verstanden?»
    Cargill lächelte matt. «Meine Mandantin ist ein dekoriertes Mitglied der Strafverfolgung. Sie versteht sehr wohl. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Entschluss. Denn noch ist meine Mandantin in der Lage, Sie in Ihren Bemühungen zu unterstützen.»

    Wie die meisten Hundeführer waren auch die, die sich der Polizei von Massachusetts zur Verfügung stellten, ausnahmslos Freiwillige. Die Gruppe bestand aus elf Mitgliedern, darunter Nelson Bradley und sein Deutscher Schäferhund Quizo, einer der nur wenigen hundert ausgebildeten Leichenspürhunde, die es weltweit gab.
    D.D. brauchte Nelson und Quizo, und sie brauchte die beiden sofort. Umso erfreulicher deshalb, dass Cassondra Murray, die Präsidentin des Vereins, versprach, ihre gesamte Crew innerhalb von neunzig Minuten zur Verfügung zu stellen. Sie wollte sich mit Nelson vor der Zentrale treffen und dann im Konvoi mit der Polizei losfahren. Sobald sie vor Ort wären, sollten die anderen Gruppenmitglieder folgen, denn manche von ihnen wohnten so weit außerhalb, dass sie auf die Schnelle nicht in die Stadt kommen konnten.
    D.D. war einverstanden.
    «Was brauchen Sie?», fragte sie telefonisch. Es war schon Jahre her, dass sie das letzte Mal mit Hunden gearbeitet hatte, und zwar im Zuge einer Rettungsaktion, also nicht, um eine Leiche zu bergen. «Soll ich ein Kleidungsstück des Kindes besorgen?»
    «Nicht nötig.»
    «Weil wir nach einer Leiche suchen?»
    «Das spielt keine Rolle. Die Hunde sind darauf trainiert, den Geruch von Menschen aufzuspüren, egal ob tot oder lebendig. Es würde uns allerdings helfen, wenn Sie mit Ihren Leuten Distanz hielten.»
    «Okay», erwiderte D.D. ein wenig gereizt.
    «Ein einziger Spürhund ist so gut wie ein Suchtrupp von hundertfünfzig Mann», erklärte Murray.
    «Ist der Schnee ein Problem für Sie?»
    «Nein. Wenn es heiß ist, steigen die Gerüche auf, bei Kälte bleiben sie am Boden. Wir richten uns danach. Aus der Perspektive eines Hundes sind Gerüche Gerüche.»
    «Welche Zeit veranschlagen Sie?»
    «Je nach Gelände und Witterungsverhältnissen lassen wir die Hunde maximal zwei Stunden arbeiten, dann brauchen sie eine Pause von zwanzig Minuten.»
    «Wie viele Tiere bringen Sie mit?»
    «Drei, alles ausgebildete Spürhunde. Aber Quizo ist der beste.»
    «Ich dachte, Quizo sei der einzige Leichenspürhund.»
    «Seit zwei Jahren richten wir alle unsere Hunde zur Rettung von Menschenleben und zur Suche nach Leichen ab, sowohl an Land als auch im Wasser. Wir fangen mit der Suche nach lebenden Personen an, denn das kann man Welpen am einfachsten beibringen. Wenn sie das beherrschen, lassen wir sie Kadaver an Land aufspüren, später dann auch im Wasser.»
    «Will ich wissen, wie man einem Hund beibringt, Leichen aufzuspüren?», fragte D.D. Murray lachte. «Wir haben das Glück, den Pathologen Ben –»
    «Ich kenne Ben.»
    «Er ist uns eine große Hilfe. Wir geben ihm Tennisbälle, die er in Leichensäcke steckt. Sobald sie Verwesungsgeruch angenommen haben, versiegelt er sie für uns in luftdichten Behältern. Mit diesen Bällen trainieren wir unsere Hunde. Was anderes bleibt uns nicht übrig, denn unser lieber Staat hält den Daumen auf alles, was tot ist, und von synthetisch hergestelltem Kadavergeruch halte ich nicht viel. Jeder, der sich auskennt, kann Ihnen bestätigen, dass der Geruch von Toten das Komplexeste ist, was es an Gerüchen gibt. Weiß der Himmel, worauf die Hunde anspringen. Jedenfalls würde ich dringend davon abraten, ihnen was vormachen zu wollen.»
    «Okay», sagte D.D.
    «Gehen Sie davon aus, dass auch in Gewässern gesucht werden muss?», fragte Murray. «Wenn ja, sollten wir einige Vorkehrungen treffen. Wir führen die Hunde zwar in Booten, aber mit Blick auf die Temperaturen würde ich ihnen lieber Neopren anlegen, falls sie ins Wasser fallen.»
    «Ausschließen kann ich das nicht», antwortete D.D.
    «Dann kommen wir mit unserer

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