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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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aufzutauchen?
    Hmmm. Ihr den Rat geben, sich
     mit ihrem Problem an andere zu wenden? Ich dachte über das ›Problem‹
     nach. Wie zum Teufel sollte ich es bloß anstellen, einen lange
     verschollenen ›biologischen Vater‹ zu finden?
    Sie war sechzehn. Wir hielten
     also Ausschau nach einem männlichen Menschen, der es vor sechzehn
     Jahren einmal mit der Mutter von Eloise Crystal getrieben hatte. Mit Fleur
     Crystal.
    Wenn man noch die Tragzeit
     von neun Monaten einkalkulierte, vor fast siebzehn Jahren.
    Und dieser männliche
     Mensch war nicht der buchstäblich naheliegendste gewesen, nicht
     Leander Crystal. Und was wissen wir weiter?
    Nichts. Wir wissen nichts von
     dem Mann. Nicht einmal, ob er noch lebt. Nicht einmal, ob Fleur ihn nur im
     biblischen Sinne erkannt oder tatsächlich gekannt hatte. Keine
     weiteren Fakten bekannt.
    Also versuchen wir es mit dem
     Wahrscheinlichen.
    Wahrscheinlich war Fleur mit
     dem Vater ihres Kindes gut bekannt gewesen. Wahrscheinlich wußte
     irgend jemand irgendwo von Fleur und dem Mann, kannte die Natur ihrer
     Beziehung, wußte aber nicht notwendigerweise, daß sie ein Kind
     erwartet hatte.
    Vom Wahrscheinlichen gelangen
     wir zum Möglichen.
    Möglicherweise ereignete
     sich alles in Indianapolis.
    Möglicherweise ist der
     Mann immer noch in der Gegend, vielleicht ein Typ, den Eloise selbst
     kennt. Wie zum Beispiel ein Freund der Familie. Ein guter Freund…
    Ein Feuerwerk von
     Spekulationen kündigte sich an, wurde aber im gleichen Augenblick
     ausgelöscht, in dem das Wort denkbar erschien.
    Und durch praktischere Erwägungen
     abgelöst. Wie sollte man vorgehen, um eine Spur zu finden?
    Die Freundinnen und Freunde
     der Mutter befragen, um eine Vorstellung zu bekommen, was für eine
     Frau sie war und früher gewesen ist. Wie sie früher gelebt hat,
     wo sie hinging, welches die wichtigen Abschnitte ihres Lebens waren. Und
     was sie vor ungefähr siebzehn Jahren getan hatte.
    Aber es folgten noch
     praktischere Erwägungen. Die ganze Sache beruhte darauf, wie verläßlich
     das war, was Eloise über die Blutgruppen herausbekommen hatte.
    Aber wie sollte man die
     Blutgruppenverhältnisse einer Familie überprüfen? Ihnen
     eine Krankenschwester ins Haus schicken, die ihnen vorm Frühstück
     ein wenig Blut abzapfte?
    Ich wandte mich wieder meinem
     Kreuzworträtsel zu. Eine halbe Stunde später, nachdem ich mir
     die hundert Dollar wieder ins Gedächtnis gerufen hatte, die in den
     weiten Gefilden meiner Börse ruhten, beschloß ich, meine
     Zweifel versuchsweise zu Eloise' Gunsten zurückzustellen. Sie in den
     Genuß von ein klein wenig einfacher Hintergrundaufklärung
     kommen zu lassen.   
    Denn ich hatte ja
     genaugenommen ansonsten nicht besonders viel zu tun. Vielleicht wußte
     ich ja morgen tatsächlich genau, was ich eigentlich für sie tun
     sollte und warum ich es tun sollte, und vielleicht würde ich morgen,
     wenn ich mir über diese Blutprobengeschichte Gewißheit
     verschafft hatte - vielleicht würde ich also morgen den Fall
     offiziell übernehmen.  
    Heute abend rief ich nur
     versuchsweise einmal bei Maude Simmons an, der Wochenendchefin vom Dienst
     des Indianapolis Star. Ich wählte ihre Privatnummer bei der Zeitung,
     diejenige, die sie für ihre Privatgeschäfte benutzt.       
    »Simmons. «
    Ich gab mich zu erkennen.
    »Berrrtie! Wie um alles
     in der Welt geht es dir?« ›Berrrtie‹ mit gerolltem r:
     Das hasse ich. Und sie weiß es.
    »Ich bin hier unten auf
     der Hauptwache. Sie halten mich fest wegen tätlichen Angriffs auf
     eine Redakteuse. Ich brauche jemanden, der die anderen Gefangenen davon
     abhält, mich fertigzumachen.«
    »Oh«, sagte sie.
     »Klingt nett. Schade, daß ich keine Zeit habe.
    Kann ich dir vielleicht bei
     was anderem behilflich sein?«
    »Hmm. Eine kleine
     Auskunft.«
    »Wie originell.«
    »Über Leute namens
     Crystal.«
    »Die reichen Crystals?
     Leander und Fleur Graham?« Sie hatte mich bereits überholt.
    »Ich denke ja. Wenn sie
     eine Tochter namens Eloise haben und auf dem Jefferson Boulevard wohnen.«
    »Das sind sie. Wie
     tiefschürfend und bis wann?«
    »Wie wär's mit
     allem, was du aus dem Kopf weißt, und jetzt sofort?«
    »Armer Berrrtie.
     Kriegst du denn niemals vernünftige Aufträge?« Dann folgte
     eine Pause. Ich vermutete, sie wartete auf eine Antwort. Ich ignorierte
     das Schweigen. Ich gehe meinen Weg und komme damit schon zurecht.
    Aber statt dessen sagte sie:
     »Es

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