Wer war ich im Vorleben?
ein Geschenk für jemand anderen; es kann in ihm, der auch dieses ganze Universum in sich trägt, etwas zum Klingen bringen. Schon aus diesem Grund sind die polaren Möglichkeiten, das »zweidimensionale« Denken und Sprechen, für uns auf der Erde wertvoll und sinnvoll. Aber sie können niemals das persönliche Erleben ersetzen, allenfalls wie eine Brücke dahin leiten. Oftmals sagen mir Klienten während der Trance, dass sie mir gar nicht
mit Worten beschreiben können, was sie in der spirituellen Welt erleben, und dass sie am liebsten schweigen und nur spüren möchten. Doch aus den drei Sätzen, die sie vielleicht hervorbringen, und aus dem, was auf einer eher energetischen Ebene von ihnen herüberströmt, bekomme ich eine Ahnung, was sie gerade Besonderes erleben.
Diese wunderschönen Gefühle oder Seinszustände, die man in der spirituellen Welt erfährt, sind auf der Erde nicht so leicht zu haben. Wir bekommen sie vielleicht immer wieder einmal in kleinen Dosierungen, wie Lichtblitze, die uns wach halten und uns das Gefühl geben, dass es sich lohnt, weiterzugehen. Das können die Momente sein, in dem wir wie verzaubert einem Käfer zuschauen, den Sternenhimmel betrachten oder vielleicht einen Trinkhalm wahrnehmen, wie er eine Flüssigkeit aus einem Gefäß in einen menschlichen Körper befördert. Die Zeit bleibt stehen, wir erleben das ehrfurchtsvolle Staunen vor der Großartigkeit und Liebe der Schöpfung.
20 Fallbeispiele aus meiner Praxis
D amit Sie sich emotional noch tiefer auf das Thema »Spirituelle Rückführung« einlassen können, stelle ich Ihnen im Folgenden 20 Fälle aus meiner Rückführungspraxis vor. Sowohl die Namen und biografischen Daten der Klienten als auch die Fakten aus deren Vorleben wurden dabei zum Schutz der Einzelnen verändert, ohne dabei den Sinn der jeweiligen Inhalte zu verzerren. Die Beispiele zeigen jeweils nur einen kurzen Ausschnitt der Sitzung. Dennoch werden sie Ihnen plastisch illustrieren können, wie diese spirituelle therapeutische Arbeit wirkt und wie sehr sich dadurch das Leben eines Menschen innerhalb weniger Stunden neu ausrichten kann.
Die Themen, um die es in den folgenden Fallbeispielen geht, beinhalten Herausforderungen und Fragen, die für alle Menschen im Laufe ihrer Leben mehr oder weniger relevant sind.
»Kl.« bedeutet in den folgenden Fallbeispielen Klientin oder Klient, »U. D.« bedeutet Ursula Demarmels.
Paul L. – weniger bringt oftmals mehr
In manchen Menschen weckt die Rückführung vor allem das längst vergessene Gefühl für Lebendigkeit und Lebensfreude. So schien es mir bei Paul L. zu sein. Im bloßen Sitzen schnaufte der gerade erst 32-Jährige wie die sprichwörtliche Dampflok. Er hatte mindestens 40 Kilo zu viel auf dem Leib, und sein Arzt hatte ihm dringend zu einem anderen Lebensstil geraten. Paul war ein Kummeresser. Er wirkte kraftlos und bedrückt. Nach seiner
Geschichte befragt, erzählte er, dass er das jüngste Kind und schwarze Schaf einer erfolgreichen Arztfamilie sei. Er tat sich relativ schwer in der Schule, und schon mit elf wurde er in ein Internat geschickt. Dazu gab es Nachhilfeunterricht – er musste gute Noten schaffen. Für den Sport, den er vorher geliebt hatte, war seither keine Zeit mehr.
Das Medizinstudium hatte Paul nach zwei Semestern abgebrochen. Heute war er Buchprüfer in einer renommierten Firma – was ihm eigentlich Spaß machte, auch wenn seine Geschwister, die alle angesehene Ärzte waren, dauernd stichelten. Wenn Paul L. in seiner Freizeit anstatt zu entspannen für seinen Vater und seine Geschwister die Buchhaltung erledigte, musste er sich anhören, dass auch er solche Zahlen sein Eigen nennen könnte, wenn er nicht so faul gewesen wäre.
Kaum hatte er nun ins Vorleben hineingeschaut, rief der Klient voller Begeisterung:
Kl.: Ich bin so stark! Frisch und kraftvoll! Und Muskeln! Das ist ein tolles Gefühl, was für ein Körper!
U.D.: (lacht) Dann nimm dieses Gefühl tief in dich auf. Atme es in alle deine Zellen hinein. Geht das?
Kl.: (atmet tief) Ja. Wunderbar!
U.D.: Wer bist du dort? Was machst du?
Kl.: (begeistert) Ich bin ein Steinmetz. Vielleicht so 18. Ich heiße Sandrino. Meine Familie hat mich mit 13 weggeschickt, Geld verdienen. Es macht mir Spaß mit dem Stein.
U.D.: Wo ist das?
Kl.: In Italien. So um 1050. Wir bauen einen Palast für den Herrscher. Der wird groß, man wird eigentlich nie fertig. (freudig) Ich werde immer Arbeit haben!
U.D.: Wie ist dein Leben? Bist du
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