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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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in seiner Artikelserie im Chicago Standard Ihre Gefühle für die Mädchen ziemlich ausführlich, aber er sagt nicht viel über Ihre Beziehung zueinander. Wie würden Sie dazu Stellung nehmen?
     
    CC: Mat ist ein guter Journalist und hat das, was geschehen ist, besser beschrieben, als ich das je könnte. Ich glaube nicht, dass er etwas ausgelassen hat.
     
    BW: Aber wie würden Sie Ihre Beziehung zu ihm beschreiben?
     
    CC: Zwei dickschädelige Erwachsene, die herauszufinden versuchen, was das Beste für die Mädchen ist. Betonung auf dickschädelig.
     
    BW: Ja, Mat erwähnt, dass Sie öfters Streit hatten.
     
    CC: (lacht) Was nie der Fall gewesen wäre, wenn er nicht so oft Unrecht gehabt hätte.
     
    Das Lachen tat weh. Es tat weh, so zu tun, als hätte es nichts bedeutet.
     
    BW: Sind Sie noch Freunde?
    CC: Wie könnten wir keine Freunde mehr sein, nachdem wir ein solches Abenteuer gemeinsam erlebt haben? Sie haben sicher von den Soldaten aus Kriegszeiten gehört. Selbst wenn sie einander nie wiedersehen, bleibt ein besonderes Band zwischen ihnen bestehen.
     
    Und wie besonders …
     
    BW: Haben Sie und Mat seitdem miteinander gesprochen?
     
    CC: Er ist noch immer der legale Vormund der Mädchen, und ich will sie, wie Sie ja wissen, adoptieren; also hat es natürlich Gespräche gegeben.
     
    Selbstredend nur über ihre Anwälte.
     
    BW: Also um die Dinge klarzustellen: Es bestand keine romantische Beziehung zwischen Ihnen beiden?
     
    CC: Romantisch? Wir haben doch nur sieben Tage miteinander verbracht. Und Sie dürfen nicht vergessen, dass wir zwei sehr lebhafte Anstandsdamen dabeihatten. Unter diesen Umständen wäre eine romantische Beziehung ganz schön schwierig gewesen.
     
    Sehr schwierig sogar … aber nicht unmöglich.
    Den Gürtel ihres eisblauen Morgenmantels fester zuziehend, schritt sie über den Schlafzimmerteppich zu ihrer Schrankwand, in der ihre Stereoanlage untergebracht war, und schaltete den CD-Player ein. Sie drückte auf ein paar Knöpfe und drehte dann die Lautstärke herunter, sodass nur sie die Musik hören konnte.
    Die wundervolle Stimme von Whitney Houston erklang, und ihre Hymne für alle gebrochenen Herzen dieser Welt brachten Nealys erste, ach so notwendigen Tränen zum Fließen.
    I will always love you …
    Ja, sie würde ihn immer lieben.
    Die Arme fest vor der Brust verschlungen, lauschte sie Whitneys Worten.
    Bittersweet Memories …
    Sie kramte die Schachtel aus dem Schrank und trug sie zum Bett, wo sie sich im Schneidersitz hinsetzte, der Morgenmantel über den Knien aufklaffend. In der Schachtel befanden sich ihre eigenen bittersüßen Erinnerungen: eine Speisekarte aus Grannie Peg’s, ein glatter Stein aus dem Flüsschen bei der überdachten Brücke, ihre Herzchenkette und die blassrosa Rose, die er an dem Abend bei dem alten Farmhaus für sie gepflückt hatte. Von Mal zu Mal wurde sie brüchiger.
    Nealy hob sie an die Nase, aber sie duftete nicht mehr.
    Er war der zweite Mann, den sie geliebt hatte. Der zweite Mann, der ihre Liebe nicht erwiderte.
    Der Song erklang von neuem.
    Ihr Selbstmitleid war so bühnenreif, dass sie immer am liebsten über sich gelacht hätte. Aber irgendwie schaffte sie das nie.
    Bittersweet Memories …
    Nur einmal, ein einziges Mal pro Woche erlaubte sie sich, in der Vergangenheit zu schwelgen. War das so schlimm? Einmal pro Woche, damit sie die restlichen Tage und Nächte ihres Lebens überstand.
    I will always love you.
     
    Mat hatte alles, was er sich je gewünscht hatte. Geld. Achtung. Einen Job, den er liebte. Und Privatsphäre.
    Wenn er nach Hause kam und sein Flanellhemd anziehen wollte, dann war es noch genau dort, wo er es liegen gelassen hatte. Wenn er sein Badeschränkchen öffnete, fand er darin Rasiercreme, Deodorant, eine Packung Pflaster und Fußpulver. Niemand ging ihm an sein Kräuterbier, ließ seinen Walkman herumliegen, wo man draufsteigen konnte, und niemand spuckte auf den Teppich des Stadthauses im Chicagoer Lincoln Park, in dem er neuerdings zur Miete wohnte.
    Er war nur für sich selbst verantwortlich: konnte seine Pläne von einem Moment auf den anderen ändern, konnte den Chicago Bears beim Verlieren zusehen, ohne dabei ständig unterbrochen zu werden, oder konnte, wann immer er Lust hatte, seine Kumpels anrufen, um ein paar Körbe zu werfen. Sein Leben lief einfach perfekt. Aber wieso fühlte er sich dann, als hätte man ihn irgendwie betrogen?
    Mat legte die Zeitung, in der er ohnehin nicht gelesen hatte,

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