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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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machen wird?«
    »Ich weiß nicht. Jedenfalls ist er ziemlich sauer. Du hättest ihn nicht anlügen sollen.«
    »Was sollte ich denn sonst tun? Die hätten uns doch sofort in Pflegefamilien gesteckt!«
    Und das würden sie noch immer. Nealy glaubte nicht einen Moment, dass Mat die Kinder bei Nico ließe – obwohl er sich drinnen ganz schön anstrengte, um den jungen Mann davon zu überzeugen, dass er der einzige verbliebene Verwandte sei.
    Natürlich wollte Nico nichts davon wissen. Als er verkündete, er müsse zum Felsklettern in die Rocky Mountains, beschied ihm Mat, das könne er vergessen – doch Nico packte dennoch weiter seine Sachen in den Matchsack.
    Sie warf einen Blick auf Button, deren pfirsichfarbene Jeanslatzhose schon jetzt wieder fleckig war vom Herumkrabbeln auf der Veranda, und dann auf Lucy, die zutiefst verzweifelt dreinblickte. Was würde mit diesen beiden geschehen? Mat war grundanständig und versuchte sein Bestes; aber er hatte von Anfang an klargestellt, dass es in seinem Leben keinen Platz für Kinder gab. Was dann noch blieb, war eine Pflegefamilie oder Adoption. Um Button würden sich die Leute reißen, aber Lucy würde keiner wollen. Man würde sie von der kleinen Schwester, die sie so leidenschaftlich beschützt hatte, trennen.
    Lucy war vom Daumennagel zum Zeigefinger übergegangen. »Er bringt mich um, wenn er rauskommt.«
    Nealy versuchte, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. »Du hättest ihm das von deiner Großmutter gleich sagen sollen. Und dann noch dieser gefälschte Brief!«
    »Na klaro! Dann hätte Button überhaupt keine Chance gehabt. Sie hätten sie mir noch am gleichen Tag weggenommen.«
    Nealy kam der Gedanke, dass dieser Teenager bereits mehr über Mut wusste, als die meisten Menschen in einem langen Leben lernten. So sanft sie konnte, fragte sie: »Was hast du dir davon erhofft, Mat zu erzählten, deine Großmutter wäre noch am Leben?«
    »Immer, wenn was Schlimmes passiert is, hat Sandy gesagt: Es is erst vorbei, wenn’s wirklich vorbei is. Und ich hab gedacht, wenn die Fahrt nur lang genug dauert, könnt vielleicht noch ein Wunder geschehen.«
    »Dass Mat euch doch behalten würde?«
    Lucy antwortete nicht. Das brauchte sie auch nicht.
    »Es tut mir Leid, Lucy. Du weißt, es gibt jede Menge toller Pflegefamilien. Und Mat wird sicher mal nach euch sehen.« Zwar hatte Mat so etwas nie gesagt, aber Nealy war überzeugt davon. »Und ich auch.«
    »Nach mir braucht ihr nicht zu schauen, weil ich selbst für mich sorgen kann«, erwiderte Lucy stur, »und in eine Pflegefamilie geh ich nich.« Kleinlauter fuhr sie dann fort: »Ich weiß, ihr mögt Button. Sie is auch ein ganz tolles Baby. Sie is süß und intelligent und macht kaum Schwierigkeiten. Na ja, ein bisschen vielleicht, aber das legt sich bald. Nächsten Monat vielleicht, oder so.« Lucy gab es mit der Subtilität auf. »Ich weiß wirklich nich, wieso ihr nicht heiraten könnt, du und Mat. Und sie adoptieren!«
    Nealy blickte sie verzweifelt an. »Lucy, das geht nicht …«
    »Ist doch Bullshit, Mann!« Nicos wütende Stimme unterbrach ihr Gespräch. »Ich hab mit diesen Kids einfach nichts am Hut!« Die Tür flog auf, und er schoss mit seinem Matchsack und einer Gitarre in der Hand nach draußen. Mat folgte ihm. »Also, ich verzieh mich. Wenn ihr noch’ne Weile hier campieren wollt, hab nix dagegen! Aber das wär’s dann auch.«
    Er warf Mat seine Hausschlüssel zu und sprang dann ohne einen Blick auf Lucy oder Button mit einem Satz die Stufen hinunter. Ein paar Augenblicke später röhrte er auf einem Motorrad davon.
    Grimmig durchbohrte Mat Lucy mit dem Zeigefinger. »Du! Ab in den Trailer. Wir beide werden uns jetzt mal unterhalten.«
    Sie war nicht dumm. Sofort schnappte sie sich Button und drückte sie, gleichsam als menschliches Schutzschild, an sich.
    »Allein!«, donnerte Mat.
    Resigniert setzte sie Button ab, warf ihm einen schmaläugigen Blick zu, reckte das Kinn und marschierte zum Wohnmobil.
    Nealy blickte ihr nach und schüttelte bewundernd den Kopf. »Bist du sicher, dass sie nicht deine Tochter ist?«
    Mat ignorierte sie und setzte sich mit verkniffenem Mund ebenfalls in Bewegung. Nealy packte Button und wollte ihm folgen, doch dann hielt sie inne. Er mochte vielleicht aussehen, als würde er gleich jemanden erwürgen, aber sie wusste es besser. Zwar bellte er und biss auch schon einmal, aber nie allzu fest.
    Und bellen tat er dann auch, bis sie glaubte, die Wände des Wohnmobils

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