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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und die Situation wäre nicht so aus dem Ruder gelaufen, dass er nun ein Messer im Rücken hatte. Jedenfalls glaubte sie, ohne den Beutel Sweet Ecstasy hätte er die Ruhe bewahrt. Er war ihr nicht wie der eifersüchtige Typ Mann erschienen, der sofort auf Konfrontationskurs ging. Dafür war er viel zu rücksichtsvoll und zu nett gewesen.
    Inez überlegte ernsthaft, neue Blutkonserven zu bestellen, aber dann kam ihr in den Sinn, dass womöglich ein anderer Bote das Blut liefern würde, und damit würde noch jemand wissen, was sich heute Abend zugetragen hatte. Ihr Instinkt riet ihr davon ab, diese Idee in die Tat umzusetzen. „Jetzt mach schon!”, drängte sie sich selbst zum Handeln. Sie atmete tief durch und legte beide Hände um das Heft, wobei sie darauf achtete, das Messer möglichst nicht zu bewegen. Dann schloss sie die Augen, zählte bis drei, umklammerte das Heft und zog es ruckartig nach oben. Als Thomas vor Schmerzen aufstöhnte, sah sie ihn erschrocken an, doch da sein Kopf von ihr abgewandt war, konnte sie nicht erkennen, ob er das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Sie wartete ab, aber es kam keine weitere Reaktion von ihm, und sie legte das Messer auf eines der Handtücher und griff nach dem nächsten.
    Mit einer Hand zupfte sie vorsichtig sein T-Shirt aus dem Hosenbund, um sich die Verletzung genauer anzusehen. Als sie feststellte, dass weiterhin Blut aus der Einstichstelle austrat, verzog sie entsetzt das Gesicht. Ihrer Ansicht nach verlor er deutlich zu viel Blut, also legte sie das Handtuch auf die Wunde und presste minutenlang den Stoff auf seinen Rücken. Schließlich nahm sie das getränkte Tuch weg und sah sich wieder die Einstichstelle an.
    Zwar hatte Thomas ihr erklärt, dass die Nanos alle Verletzungen reparierten, jedoch lief das nicht ganz so schnell ab, wie man es wohl im Film oder im Fernsehen dargestellt hätte. Dennoch kam es ihr vor, als ob die Blutung sich verlangsamt hätte. Wieder drückte sie das Handtuch auf die Stelle, und als sie einige Minuten später erneut nachsah, hatte die Blutung deutlich nachgelassen.
    Erleichtert atmete sie auf, legte das benutzte Handtuch zur Seite und nahm ein frisches, mit dem sie die Einstichstelle lediglich bedeckte, damit das wenige noch austretende Blut von dem dicken Stoff aufgefangen wurde, ehe es auf den Boden tropfen konnte. Dann stand sie auf und holte ein paar Blutkonserven aus der Kühlbox, brachte sie zu Thomas und kniete sich neben ihn, konnte ihn aber nur ratlos ansehen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn zum Trinken bewegen sollte. Hätte er auf dem Rücken gelegen, wäre es möglich gewesen, das Blut einfach in seinen Mund tropfen zu lassen und zu hoffen, er werde es schon schlucken. Aber er lag auf dem Bauch, und sie konnte ihn nicht einfach auf den Rücken drehen.
    Sie grübelte eine Weile, dann legte sie die Beutel einfach so vor sein Gesicht, dass er sie sofort sehen würde, wenn er aufwachte. Falls er aufwachte, schoss es ihr durch den Kopf, doch dann erinnerte sie sich daran, wie er zu ihr gesagt hatte, dass es kaum eine Verletzung gab, die einen Vampir umbringen konnte. Nicht Mal ein Pflock ins Herz vermochte das, wenn er schnell genug wieder herausgezogen wurde.
    Er würde aufwachen, sagte sie sich. Sie musste sich unterdessen auf den Weg machen und an den letzten bekannten Koordinaten nach Marguerite suchen. Schließlich wollte sie nicht, dass Herb ein weiteres Mal anrief und sie fragte, wieso sie nicht überprüft hatten, ob Thomas’ Tante sich dort irgendwo aufhielt. Außerdem war das ja der eigentliche Grund für die Reise nach Amsterdam. Sie wollte aufstehen, aber dann fiel ihr ein, dass Bastien womöglich anrief, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Für den Fall war es das Beste, wenn er sie auf Thomas’ Telefon erreichte.
    Angestrengt presste sie die Lippen zusammen, während sie eine Hand unter seinen Körper schob, die Tasche fand und das Telefon herausfischte. Als sie es endlich in ihren Fingern hielt, atmete sie erleichtert auf. Sie steckte es in ihre Handtasche, zog den Stadtplan aus der Gesäßtasche seiner Jeans und wollte sich zur Tür umdrehen. Dann zögerte sie aber, da sie ein schreckliches Gefühl bei dem Gedanken überkam, ihn dort so zurückzulassen. Schließlich schob sie noch ein zusammengefaltetes Handtuch unter seinen Kopf und verließ dann die Suite.

8
    Inez benötigte nicht lange, um die neuen Koordinaten auf dem Stadtplan zu finden, die erheblich näher beim Hotel lagen als die

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